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Volltext: Die Ausstellung oesterreichischer Kunstgewerbe 4. November 1871 - 4. Februar 1872

deutlicher Fingerzeig, wie wohlthätig es für die Kunst ist, wenn der 
selben von der Kirche aus Anregungen gegeben werden. 
Aus Tirol kamen zur Ausstellung Cartons von Mader, Glas 
gemälde für Kirchenfenster von Neuhauser, Messbuch von M ö s s 1, 
einige wenige gestickte Messgewänder von Uffenheimer, Altarleuchter 
von Bien dl, sämmtlich in Innsbruck, bemalte Holzfiguren von Purger 
in St. Ulrich in Groden. 
Aus Gmunden hat Untersberger einige Entwürfe, F ödin ge r eine 
gut gearbeitete Monstranze, aus Prag F. Wachsmann Kirchenleuchter 
und Zeichnungen, aus Adolf im Böhmerwalde Meyr’s Neffe Kirchen 
fenster zur Ausstellung gebracht. 
Aus Wien hat auf dem Gebiete der Weberei und Stickerei 
C. Giani eine Reihe hervorragender Objecte ausgestellt, Kästner styli- 
sirte Stoffe für Kirchendecorationen und aus Döbling die »Schwestern zum 
armen Kinde Jesu« Stickereien für die Messgewänder der Votivkirche aus 
gestellt; — auf dem Gebiete der Glasmalerei: Geyling und Heilig; —• 
auf dem Gebiete der Metalltechnik sind einige sehr stylvoll gearbeitete Ge 
genstände von Brix & Anders, C. Haas, Hollenbachs Erben, von 
Scheler, Wolff & Comp, zwei Candelaber für den Stefansdom nach 
Fr. Sch midt’s Entwürfen.zur Ausstellung gebracht. Hr. Adler ein Ci- 
borium und eine Altarglocke. Die Hollenbach’schen Objecte sind Eigenthum 
des Erzherzogs Wilhelm und behandeln die mittelalterlichen Formen in 
freierer Art, während sich Carl Haas, Brix & Anders ebenso stieng 
als verständig an die Traditionen der mittelalterlichen Kunst anschliessen, 
wie es Giani auf dem Felde der Weberei und Stickerei, die Döblingei 
Schwestern und Uffenheimer auf dem der Stickerei, Mader im Fresco 
und Neuhauser in der Glasmalerei thun. 
Herr Hainze hat einen in Marmorcement vortrefflich ausgeführten 
gothischen Altar ausgestellt, zu welchem Riewel’s kundige Hand die 
Zeichnung, der ungemein thätige und geschickte Emailleur Chadt die 
Emails gearbeitet hat. 
Von Holzarbeiten ist ein von früheren Ausstellungen her schon be 
kannter Altar von Leimer, dessen eingelegte Arbeiten an einer anderen 
Stelle gewürdigt wurden, und nebst den GrÖdener bemalten Holzfiguren, 
noch einige Schnitzarbeiten Sagmeister’s ausgestellt. 
In der Terracottenausstellung von Brausewetter kamen einige 
Apostelfiguren und eine Maria mit dem Christuskinde und Johannes 
vor, die sich für Kirchendecoration auch ihrer Wohlfeilheit wegen beson 
ders eignen. 
Schliesslich gedenken wir noch einiger Aquarelle von Fr. Schmidt 
und Jobst, darstellend Entwürfe sämmtlicher Altäre für die Brigittenauer 
Kirche. Wir können nur bedauern, dass so wenige Gegenstände dieser 
so hervorragenden Künstler sich in der Museumsausstellung befinden;
	        
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