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soluten und principiellen Verwerflichkeit solcher Fabricate gelangen —
der sich täglich verfeinernde Kunstgeschmack unseres Publikums dürfte
sie sonst allzubald überholen. Dass aber schon eine bessere Einsicht, wenn
auch langsam, sich Bahn zu brechen beginnt, beweisen manche Arbeiten
die wir unmittelbar neben den beschriebenen als Erzeugnisse ein und der
selben Firma ausgestellt finden. So hat Clemens Rasch einige fein
dessinirte Glaspocale exponirt, in deren Form und Ornamentation wir
einen sichtbaren Fortschritt zu geläuterteren Tendenzen mit Vergnügen
constatiren.
Aehnliches gilt von einigen von Aug. Hegen bart’s Erben ausge
stellten Objecten.
Wenden wir uns nun zu jenen Gattungen Glasarbeiten, die ihre
Vollendung schon durch die blossen Feuerproceduren ohne oder mit nur
sehr geringer nachträglicher Bearbeitung erfahren, so sehen wir hier,
trotzdem diese Zweige, wenigstens soweit sie zur Kunstindustrie zu
rechnen sind, in Böhmen verhältnissmässig weniger cultivirt werden, doch
Beachtenswerthes geleistet. Namentlich Lobmeyr hat einige Suiten von
Gefässen ausgestellt, die zeigen, wie echter Kunstwerth einem Geräthe bei
der grössten Einfachheit schon durch ein gut aufgebautes Formschema
ertheilt werden kann. Auch bei H. Ullrich treffen wir theilweise auf
ein verwandtes Streben, einfache und daher billige Waaren, die aber doch
bessern Ansprüchen genügen können, zu erzeugen —■ ein Streben, das wir
überall mit Freuden begrüssen.
Sehr ansprechende und gefällige Effecte haben die beiden zuletzt
genannten Firmen bei manchen ihrer Erzeugnisse durch das Anbringen
eines schmalen farbigen Streifens oder Fadens hervorzurufen gewusst,
hingegen können wir uns mit den emaillirten, Monogramme oder Wappen
tragenden Schildchen auf hellem Glase weniger befreunden.
Das in neuerer Zeit vielfach in Aufnahme gekommene Aetzen des
Glases gibt ein vortreffliches Mittel an die Hand, frei und leicht gezeich
nete Verzierungen auf Glas anzubringen, und da es bei diesem Verfahren
keiner energischen mechanischen Einwirkung bedarf, so gestattet es die
Ornamentirung selbst des zartesten Schmelzglases. Die Alt-Venetianer
babrication hat sich vielfach des in stylistischer Beziehung hiermit ver
wandten Ein ritze ns der Ornamente vermittelst eines Diamants bedient.
Bei J. Schreiber’s Neffen sehen wir eine hübsch ausgestattete Lampen
kugel in der vorerwähnten Weise geziert.
Wie schon eingangs bemerkt, sind die gefärbten und opaken Gläser
und besonders die letzteren auf der Ausstellung verhältnissmässig sehr
reich vertreten. Unter den gefärbten wird namentlich ein Genre viel
tabricirt, das seine Modelle in Form und Decoration den deutschen Glas
arbeiten des 16. und 17. Jahrhunderts entlehnt; wir meinen die grünen,
mit farbigen Emailen gezierten Gläser. Lobmeyr und H. Ullrich haben
davon ziemlich viel und decorativ recht Wirksames zur Anschauung ge-