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Volltext: Bericht über die kirchliche Kunst-Ausstellung des k. k. österreichischen Museums für Kunst und Industrie

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vielseitigsten und auch geschmackvollsten zeigt. An Leuehterformen 
herrscht übrigens in der neueren Kunst noch immer eine auffallende 
Armiith. 
* H: 
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Im Voranstehenden ist aus der grossen Menge des Inhaltes der 
Ausstellung vorzüglich nur dasjenige gruppenweise herausgogriffen worden, 
was für das kirchliche Bedürfniss der Gegenwart die meiste Bedeutung 
hat, und auch dabei ist eine mehr übersichtliche, allgemeine Behandlung 
hauptsächlich durch das nur successiv mögliche Erscheinen des Berichtes 
in einem periodischen Organe bedingt gewesen. Gar Vieles konnte da 
nicht eigens erwähnt werden, was an und für sich ganz beachtenswerth 
wäre und selbst für specielle Studien als anziehendes und dankbares 
Object dienen könnte. Anderes, wie z. B. der ganze orientalische oder 
orientalisirende Theil, liegt nicht nur unserem liturgischen Bedürfnisse, 
sondern auch unserem nach anderen Principien gebildeten Geschmacke 
vielfach etwas zu fern; noch anderes, wie die Glasmalerei, der wir 
sonst ganz gewiss die grösste Beachtung und allgemeine Einführung 
wünschen, kann wieder in den Kirchen der Stadt zu jeder Zeit besser 
studirt und gewürdigt werden, als unter dem erdrückenden Vielerlei 
einer allgemeinen Ausstellung. 
Weit wichtiger und zeitgemässer, als das Anstreben einer materiellen 
Vollständigkeit iu der Besprechung, scheint uns für den Schluss noch 
ein kurzes Verweilen bei der Frage nach dem bleibenden Werthe 
des ganzen Ausstelluiigsunternehmens zu sein. 
Bedeutendes wurde aufgeboten, um den äusseren Erfolg desselben 
zu einem möglichst glänzenden zu machen. In der Durchführung der 
Einforderung, Einbringung, Classificirung und Aufstellung der so viel 
artigen Objecte hat sich vor Allem die Leistungsfähigkeit des k. k. 
österreichischen Museums und die Routine seines ausgezeichneten Beamten- 
körpers wieder aufs trefflichste bewährt. Darin aber, dass dessen 
Direction gerade das Gebiet der kirchlichen Kunst zum Ziele seiner 
diesjährigen Hauptleistung auserkoren hatte, können wir von unserem 
Standpunkte aus nur mit aufrichtigem Danke und mit Befriedigung eine 
Anerkennung erblicken, die der Kirche und der culturgesehichtlichen 
Bedeutung ihrer Vergangenheit wie ihrer Gegenwart gilt, und die umso 
werthvoller ist, von je intelligenterer und massgebenderer Seite sie 
ausging. Und wenn nun dann der Inhalt der Ausstellung selbst durch 
die Qualität des hier Zusammengetragenen die Kirche wirklich als eine 
eminente Pflegerin der Künste in jedem Zeitalter erwiesen, wie anderer 
seits auch die überraschende Menge des trotz der oft so äusserst 
ungünstigen Verhältnisse doch immer noch Erhaltenen ihrem conservativen 
Sinne ein ehrenvolles Zeugniss erbracht hat, so kann immerhin schon 
hierin ein Erfolg von nicht bloa momentaner Bedeutung gesehen werden. 
Allein dieser Erweis und dieses Zeugniss hätten eigentlich doch 
nicht erst noch durch eine solche Ausstellung beigestellt werden müssen. 
Noch weniger würden der blossen Ehre und des Prunkes wegen so 
viele kirchliche Verwaltungen sich entschlossen haben, unersetzbare 
Seltenheiten den Gefährlichkeiten des Hin- und Hersendens auszusetzen 
und auf so lange Zeit ihrem Gewahrsam oder son.stigen Gebrauche zu
	        
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