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Figuren aus den römischen Gräbern amBirglstein, Salzburg.
Sämmtlich aus sehr feinem weissen Thon in Theilformen hergestellt; die
Oberfläche war manchmal geglättet. Vgl. für diese und die folgenden, wohl
sämmtlich aus Gallien importirten: E. Tudot, Collection de figurines en
argile... etc. Paris 1860.
612. Weibliche, der Aphrodite verwandte Gottheit; nackt, geputztes
Haar mit Locken, an welche die rechte Hand greift; die gesenkte
Linke hält neben dem Körper das zusammengefaltete Gewand.
Auf halbkugelförmiger Basis. Vgl. unten Nr. 622 und 282 aus
Carnuntum. H. 0'175.
Vgl. Tudot, a. a. O. pl. 22. Archaeolog.-epigraph. Mitth. V (1881), S. 184
u. II, 10—14.
613. Mütterliche Gottheit (?) in einem geflochtenen Lehnstuhl
(Cathedra) sitzend, an jeder Brust ein Kind säugend, das Haar ober
der Stirn in zwei grosse Wülste mit S förmig eingedrehten Löckchen
geordnet. H. 0 - 182.
Tudot, pl. 25. Vgl. Archaeolog.-epigraph. Mitth. V (1881), S. 183.
614. Gruppe: Weibliche Figur, nackt, mit künstlichem Mode-Haarputz,
umfasst mit den Armen, über welche von rückwärts ein Mantel
geschlagen ist, fünf nackte Kinder, von denen die zu ihrer Linken,
zwei Knaben und ein grösseres Mädchen, auf Postamenten stehen;
zu ihrer Rechten hält ein Mädchen ein ganz kleines zwischen ihr
und der Mutter stehendes Kind. H. 0'245, Br. 0T35.
Beschr. u. abgeb. Archaeolog.-epigraph. Mitth. V (1881, S. 185, Taf. VII)
unter Hinweis auf Tudot, pl. LXX, Frgt. H.
615 u. 616. Weibliche Büsten von individuellem Typus mit mannigfaltiger
künstlicher Haartracht, Ohr- und Halsschmuck etc. Kopf stets hohl,
der Brusttheil besteht nur aus Vorderwand mit hinterer Vertical-
Rippe und trägt an der Uebergangsstelle zu dem runden Sockel
ein Medaillon. H. 0'185 und 0T74. Ueber diese und ähnliche
nebenan nach Aufnahme des Herrn Baron Schwarz in Photographie
gegebene Exemplare des Salzburger Museums, welche in Haar
tracht und Habitus mit Nr. 615 und 616 zusammengestellt werden
können, vgl. man Tudot, pl. 29 und 52. Ferner Nr. 620 aus Wels
und das allerdings durch den idealen Typus stark abweichende
Exemplar Nr. 283 aus Carnuntum.
617. Fortunaähnliches Idol auf viereckigem Sockel. H. 0'195.
Erwähnt Archaeol.-epigraph. Mitth. V (1881), S. 184, Nr. 9. Vgl. Tudot, pl.
34, 35 und die besseren Exemplare pl. 32.
618. Gezäumtes Pferd mit Reitknecht, der die Zügel gegen seine
Brust anzog. Derbe Arbeit. Vgl. Tudot, pl. 57 und Nr. 624.
619. Mercur, rechts mit Beutel, links Caduceus, Chlamys unter dem
Halse genestelt, hohe Hutflügel. Sehr plump. Weicht auch im
Material (röthlich-grauer, ordinärer Thon) von den vorigen Nummern
ab. (Doch vgl. Tudot, pl. 40.) H. 0T52.
S. Archaeol.-epigraph. Mitth. V, S. 189, oben.
Nr. 612—619: Museum Carolino-Augusteum in Salzburg.
620. Weibliche Büste aus feinstem weissen Thon, von matronalem
Charakter, das Haar schlicht gescheitelt, darüber ein Zopf, dahinter
Stephane, Halsring, seltsamer (gestickter?) Brust-Dessin des Gewandes.
Wohl der gleichen Provenienz wie Nr. 615 und 616, von denen