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höhe ergeben. Aber troizdem kündigen sich in diesem Entwürfe
alle Elemente des heutigen Massivs an, wie es die Nachfahren ent
wickelt haben, die nun in seinem Sinne schaffen. Mögen die Einzel
tormen seines künstlerischen Werkes einmal überholt sein, — auf
die Grundgesetze des Hochhauses hat nie jemand mit so sicherer
Klarheit hingewiesen.
Es fehlt Bedeutenden nie an Verkleincrern. Weil Sullivan sich
auch in liebevoller Weise in das Gebiet des Dekors versenkt hat,
weit er dem so schweren Problem des modernen Zierrats nicht ein
fach aus dem Wege gegangen ist, sondern sogar ein Heft mit
originellen Entwürfen dazu veröffentlicht hat, hat man ihn einen
Mann des Dekors genannt. Es wäre etwa dasselbe, wenn man
Schinkel wegen seiner Theaterbilder unter die Dekorateure einreihen
wollte. Um die persönliche Hand Sullivans zu zeigen, sind aber
einige kleine Blätter aus seinem Ornamenten-Skizzenbuch mit aus
gestellt.
1881 vereinigte sich Sullivan mit dem deutschen Architekten
Dankmar Adler (geboren 1844 in Sachsen-Weimar, gestorben 1900
in Chicago), der an der Universität Michigan studierte, den Bürger
krieg mitmachte und sich 1869 in Chicago niedergelassen hatte.
An Mc Vickers Theatre, dem Auditorium, den Synagogen von Sinai
und Zion, Wainright und Union-Trust Building u. a. hatte er erheb
lichen Anteil. Adler war Präsident des Vereins der Architekten des
mittleren Westens. Ein vorzügliches Porträt des energischen Mannes
hängt in einem der großen Klubs von Chicago. In der Autobiographie
gedenkt Sullivan vielfach mit sympathischen Worten seines älteren
Mitarbeiters.
Stadt- und I.andhäuser, in denen der Künstler selbsl'
gewohnt hat
Geschäfts- und Mietwohn-Gebäude der früheren Periode
171. Dooly Block und Hotel Ontario
172. Hotel Victoria Chicago Heights
173. Geschäftshaus Ryerson in Chicago
174. Russische Dreieinigkeitskirche
175. Auditorium in Chicago
UNION TRUST BUILDING, ST. LOUIS
I Gesamtansicht in zwei Darstellungen
178. Lädengeschosse
3*
168. j
169. I
170. (