Die Leiftungen der Statiftik.
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Geographie bezeichnet werden. Es enthält eine fehr gründliche Darftellung des
Kaiferreiches in gefchichtlicher, klimatifcher, phyfifcher, naturhiftorifcher, indu-
ftrieller, commercieller, wiffenfchaftlicher, wie überhaupt in civilifatorifcher
Beziehung; geht ausführlich auf das Regierungs- und Verwaltungsfyflem ein und
läfst durchaus nichts unberührt, was das Interelfe für diefen von der Natur reich
gefegneten Staat erregen kann. Brafdien ift kein induftrielles Land, der Anbau
des fruchtbaren Bodens nimmt faft alle Arbeitskräfte in Anfpruch; deffen ungeachtet
find einige Induftriezweige in der Weltausftellung in beachtenswerther Weife ver
treten. Der Werth der Einfuhr im Jahre 1870—1871 betrug 170.200:822000 Reis,
jener der Ausfuhr, darunter 38,396.023 Kilo Baumwolle, 135,315.318 Kilo Zucker,
229,590.341 Kilo Kaffee, 21,523.447 Kilo Häute, dann Cacao, Kaftanien, Diamanten
(35-IÖ3 Gramme), Mandiocamehl, Kautfchuk, Gold (316.155 Kilo) u. f. w., belief
fich auf 168,018:757 Reis. Die Zahl der eingelaufenen Schiffe war 3.447 von
i 493.405 und jene der abgegangenen 3.060 von 1,468.507 Tonnen. DasAffociations-
wefen hat einen grofsen Auffchwung genommen. Es fehlt auch nicht an Verkehrs-
ftrafsen, üe genügen aber noch nicht denBedürfniffen des fo ausgedehnten Landes.
Der Verkehr mit der Fremde wie mit dem Inlande wird indefs durch zahlreiche
Dampferlinien vermittelt. Auch die Eifenbahnen, von denen einige, wie die Dom
Pedrobahn und die Mauabahn bereits im Verkehre, andere im Bau begriffen oder
projedtirt find, dehnen fich immer mehr aus. Längs der Eifenfchienen erftrecken
fich die Telegrafendrähte und binnen drei Jahren wird Brafdien auch mit Europa
durch den eledtrifchen Strom in Verbindung fein. Brafiliens Nationalfchuld ift
durch den fechsjährigen blutigen Krieg mit Paraguay, welcher mehr als
460,000:000000 Reis verfchlang, ungemein gefliegen, und beträgt trotz der
jährlichen Amortifation noch immer 394.904:077778 Reis. Im Finanzjahre 1872
beliefen fich die Staatseinnahmen auf 122.733:986000 und die Ausgaben auf
100.757:747000 Reis.
Japan.
Die kaiferlichjapanefifche Commiffion hatte, wie fie in der Vorrede zu den von
ihr in Yokahama veröffentlichten Mittheilungen über das Kaiferthumjapan*)bemerkt,
keinen anderen Zweck,als den Befuchern derjapanefifchen Abtheilung zum Leitfaden
durch ihre Ausftellungsreihen zu dienen. Sie liefs denfelben jedoch einige Andeu
tungen in geographifcher, gefchichtlicher, politifcher und ftatiflifcher Beziehung
vorangehen, die wir hier foweit berückfichtigen, als fie die neueften Veränderungen
betreffen. Seit dem Jahre 1871 ift das Reich in drei Grofsftädte, Tokio, Hauptftadt
des Oftens (früher Yeddo), Kioto, Hauptftadt des Weftens und Ofaka, dann in
64 Bezirke getheilt. Die drei Städte werden von einem Gouverneur, die letzteren
je von einem vom Kaifer ernannten Präfedten geleitet. Die Colonien von Hokkaido
werden von einer Colonialcommiffion verwaltet. Die Infein Liu-Kiu find feit 1872
dem Kaiferthume einverleibt und werden von einem Vicekönig regiert. Die
Bevölkerung beträgt 33,110.503 Einwohner, darunter 16,197.436 weiblichen
Gefchlechtes. Der jetzige Kaifer, Mutfu-Hito, am 22. September 1852 geboren, beflieg
den Thron am 9. Jänner 1867. Er fchaffte das Feudalfyftem ab und dank der von
ihm ins Leben gerufenen Reformen nehmen Induftrie und Handel einen immer
gröfseren Auffchwung, während die Wohlthaten der europäifchen Civilifation fich
täglich fteigern. Eifenbahnen, Telegraphen, Seeleuchten, Kunft- und wiffenfchaft-
liche Schulen, alles vereint fich zur Sicherung des Wohlftandes und des Gedeihens
der Nation.
Der Regierungskörper befleht aus dem geheimen Rathe unter dem Vor
fitze des Kaifers, dem Staats- und Minifterrathe. Die Staatseinkünfte betrugen im
*) Notice sur 1’Empire du Japon et sur la participation ä 1’exposition de Vienne.
Y okohama 1873.
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