36
Dr. L. Schrötter.
ift Schrotter’s Privateigenthum; ein anderer Theil endlich ift Eigenthum der
Klinik für Laryngofkopie an der Wiener Univerfität. *
Es verlieht fich von felbft, dafs nicht alle erdenklichen Inftrumente aus-
geftellt wurden, fondern von jeder Gruppe nur die wichtigften, die den Gegen
wand am heften zu erläutern im Stande waren, oder anderweitig ein höheres
Intereffe erregen,
Zueift kamen die verfchiedenen Beleuchtungsapparate, wie fie von Türck,
Czermak, Stork, Lewin, Tobold, Bruns, Krishaber, Fauvel, Moura-Bourouillou,
vauchfuss angegeben wurden; die finnreiche, aber complicirte Lampe zum Höher
und 1 ieferftellen mittelft des verfchiebbaren Parallelogrammes von Mackenzie;
dl f.., einfaclle P etr °l eum lampe nach Schrötter, von Ditmar in Wien aus-
gefuhrt, die fich durch die grofsen Dimenfionen des Rundbrenners (15'" Durch-
meffer) auszeichnet und ein ganz vorzügliches Licht gibt; der Prismen-Apparat
von Bose in Berlin; endlich die verfchiedenen, theils im Munde (Czermak), theils
mittelft Stirnbinde zu befeftigenden Refleaoren, den ohne Weiteres einfachften und
zweckmafsigften Apparaten. Hierauf folgten die verfchiedenen Formen der Kehl
kopf Spiegel, unter denen fich noch Originale der zuerft von Türck angegebenen
befanden. Wohlthuend unterfcheidet fich die einfache Form des runden Wiener
■ P le d e ^ s ) dem man, nebenbei gefügt, Alles zu leiften vermag, von den compli-
cirten, unpraktischen, oft geradezu nur in Spielerei ausartenden Angaben Anderer.
Nun folgten die wenigen Apparate, um vergrößerte Spiegelbilder zu erhal
ten, c ai unter dei erfte von Primarius W ertheim in Wien angegebene. Neu ift die
f orm der Anwendung der einfachen Biconvexlinfe von Dr. Weil in Heidelberg,
die aber in ihrer Leiftung nicht fo weit geht als die alte Türck’fche PerfpecHve-
ioupe. Es ift richtig, dafs diefe bei Weitem complicirter und in ihrer Anwendung
Anfangs geradezu mühevoH ift. Durch von S c h r ö t t e r angegebene Verbefferungen
‘ lld Nachtll eile aber bedeutend vermindert. Diefer hat nämlich das Geftell des
lurckfchen Beleuchtungsapparates fo eingerichtet, dafs es am Stuhle des Unter-
luchenden felbft befeftigt werden kann, und anderfeits zur Einftellung des Fern
rohres, ftatt des kaum je ruhig zu bewirkenden Verrückens mit der Hand eine
kleine mit der linken Hand zu dirigirende Schraube angebracht. In diefer Weife
ge mgt es leicht, einer grofsen Anzahl von Zuhörern das grofse, oft überrafchend
fchone Bild zu zeigen.
, „ , ^ en Apparaten zur Befeitigung einer zu grofsen Zungenwölbung
befindet fich nichts Neues. b 5
Die jetzt folgenden Vorrichtungen zum Aufheben einer zu ftark liegenden
Lpiglottis find meift bekannt. Neu ift nur eine kleine, federnde, an einem Faden
eine >c ie, von Dr. Glasgow (in St. Louis) angegebene Klemme, welche fich
aber nur fehr fchwer fo einrichten läfst, dafs fie eben hält und anderfeits wieder
nicht zu feft drückt. Der entfprechend gebogene elaftifche Katheter nach
■ C 'P e r 01 ^ er allenfalls das von ihm angegebene Inftrument zum Durchführen
eines ac ens durch die Epiglottis find, wie fich vergleichsweife leicht zeigt, jeden
falls das Emfachfte.
Pj® ~y orr ichtungen, um pulverförmige Subftanzen in den Larynx zu bringen
oc ei ü lgkeiten in denfelben zu träufeln, folgten in hiftorifcher Aufeinanderfolge,
ohne wefentlich Neues zu bieten.
Untei den verfchiedenen Formen der A e t z m i 11 e 11 r ä g e r zeichnet fich
neben dem finnreichen Störk’fchen, der alte Türck’fche, von Schrötter modi-
ficirte, durch feine Einfachheit, bei gleicher Leiftungsfähigkeit mit allen Uebrigen,
... \r D “‘ e .’ vur ^ e Nä rz 1870 im k. k. allg. Krankenhaufe errichtet und mit 16 Betten
' ‘ a "! ler - 8 \V eiber) verfehen. So viel mir bekannt ift, gibt es nur eine zweite ähnliche Anftalt-
un ei i ackenzie s Leitung in London, 1863 errichtet ; diefe ift aber eigentlich nur ein Ambula-
orium. So kurz das Beftehen der Wiener Anftalt ift, hat doch die Zahl der Zuhörer und der
lliefuchenden Kranken in folcher Weife zugenommen, dafs die Räumlichkeiten fich bereits in
druckender Weife als zu klein erweifen.