DIE ZÜNDWAAREN
UND
EXPLOSIVSTOFFE.
[Gruppe III, Seetion 5.)
Bericht von
D R ' Wilhelm Friedrich Gintl,
ordentlicher öffentlicher Projeffor der Chemie am deut/chcn p o lytech niJe he n Landes inßitute
zu Prag, Mitglied des k. b. Landes-Sanit'ätsrathes etc.
Die Sektion „Zündwaaren“ umfafst dem Wefen wie dem Zwecke nach fehr
verfchiedene Produdle der Induftrie.
Zunächft zählen hierzu die für eine den Anforderungen der Bequemlichkeit
entfprechende Erzeugung flammenden oder glimmenden Feuers beftimmten, eigent
lichen Zündrequiflten, als Zündhölzchen, Zündkerzchen und Cigarrenzünder
aller Art.
Anfchliefsend an diefe und dem Zwecke nach ihnen naheflehend folgen die
Lunten, welche die dauernde Erhaltung des einmal erzeugten Feuers bezwecken.
Dem Wefen und Zwecke nach völlig verfchieden find jene Erzeugniffe der
Induftrie, deren Werth durch ihre Explodirbarkeit bedingt ift, d. h. Explofivftoffe
im Allgemeinen. Es gehören hierher alle Schiefs- und Sprengftoffe. wie Schwarzpulver
und Schwarzpulver-Surrogate, Schiefswolle, Dynamit und andere Nitroglycerin-
Präparate, fowie die der Zündung folcher Stoffe dienenden Knallpräparate, dann
die Zündhütchen, und wenn auch nicht immer mit dem Charakter der Explofibilität
ausgeftattet, die „Zündfchnüre“, denen fleh endlich die der Luxus- und Signal-
Feuerwerkerei dienenden Feuerwerks-Körper anfchliefsen.
Die Zündrequiflten.
Zündhölzchen. Seit den erften Verfuchen, Phosphormaffe für Zünd
hölzchen zu verwenden, welche im Jahre 1816 Derosne in Paris angeftellt hatte,
und den praktifchen Bele gen für die Tauglichkeit des Phosphors zu folchem Zwecke,
welche Cagniard de la Tour durch die von ihm gebrauchten Phosphor-Feuerzeuge
geliefert hatte, waren mehr als 15 Jahre verfloffen, ehe fleh die Praxis an die Winke