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Volltext: Militär-Sanität und freiwillige Hilfe im Kriege (Gruppe XVI, Section 3), officieller Ausstellungs-Bericht

Militärfanität undf reiwillige Hilfe im Kriege 
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gemacht und die fie in einem vielgelefenen Werkchen „Notes on hofpitals“ der 
Oeffentlichkeit übergeben hatte, in dem die Grundzüge und Hauptprincipien der 
Hofpitalhygiene mit feltener Klarheit und Logik und mit einer Baunenswerthen 
Sachkenntnifs dargelegt waren, trugen wefentlich dazu bei, die Sanitary Commif- 
fion zu einer Abänderung des bis dort geübten Verfahrens zu beftimmen und die 
Errichtung eigener Lazarethe, auch Holzbaraken genannt, in Angriff zu nehmen. 
Was Amerika mit feinen Baraken-Mufler-Hofpitälern für Erfolge erzielte, ift wohl 
genügend bekannt. In allen fpäteren europäifchen Kriegen ift diefem Beifpiele, 
wenn auch nicht in dem grofsartigen MafsBabe, gefolgt worden und hat man nie 
mals Gelegenheit gefunden, es bedauern zu müffen. 
Gefchloffene Baraken, deren man fich insbefondere zu Winters 
zeit bedient, Bellen länglich viereckige hölzerne Käufer dar, welche nebft 
einem grofseren Saale einige kleinere Nebenräume beherbergen, für Thee- 
küchen, Clofets und das Wartperfonale. Speifeküchen pflegt man in den ein 
zelnen Baraken nicht unterzubringen, fondern weil man letztere kaum je vereinzelt 
anlegt, fondern mehrere beifammen gruppirt, fo zieht man es vor, die gemein- 
fchaftliche Küche, fowie auch die Depots in eigene Baraken unterzubringen. 
Die wechfelfeitige Anordnung der einzelnen Baraken variirt je nach dem Ter 
rain, welches fie trägt. Als PoBulat gilt der Grundfatz, die einzelnen Baraken 
nicht zu nahe aneinander aufzuftellen, damit der Luftwechfel nicht leide, und 
wieder nicht zu weit voneinander, auf dafs die bequeme Communication und 
der Lazarethdienft nicht erfchwert werde. Wo möglich, mögen fie mit der Front 
feite dem Süden zugekehrt fein. 
Man Bellt die Baraken entweder in Form eines Sternes auf, deffen 
Centrum die AdminiBrationsgebäude, deffen Strahlen die Lazarethräume bilden 
(amerikanifches PavillonfyBem). So waren das Hammond-General-Hofpital auf 
Point Look out in Maryland, das Mover General Hofpital bei Philadelphia, das 
Jefferfon General-flofpital in Indiana u. A. m. erbaut, oder in Form eines 
Baffeiförmigen Dreieckes mit offener Bafis, beifpielsweife des Lincoln General- 
Hofpital bei Wafhington oder in Form zweier offener Winkel, die mit ihren 
Längsfeiten zufammenBofsen, — die Tempelhofer Baraken bei Berlin. — Varian 
ten diefer Typen find natürlich unzählige möglich. Jede gefchloffene Barake 
mufs den Hauptanforderungen genügen, trocken und luftig zu fein. Um trocken 
zu fein, mufs die Barake einen Untergrund befitzen, ja es iB noch viel beffer, 
wenn diefer etwas höher als der Boden Beht, damit die Luft auch von unten 
circuliren und die Feuchtigkeit des Bodens nicht leicht durchzudringen ver 
möge. Letzterer foll möglichB fandig und ja nicht muldenförmig gehöhlt fein, 
damit das Kegenwaffer darunter nicht Bagniren könne. Der Unterbau der 
gefchloffenen Baraken wird gemeiniglich auf ZiegelBöckeln geBellt oder ganz 
untermauert. Offene Sommerbaraken hingegen werden, wenn es damit fehr Eile 
hat, nicht auf Ziegelunterbau gezimmert, fondern nur auf dem Boden erbaut, den 
man nur früher durch Steingerölle oder Steinkohlen-Schlacke (Stromayer’s Baraken 
zu Langenfalza 1866) möglichB trocken legt. 
Abfolutes Erfordernifs dagegen für jede Barake iB ein Breterboden. 
Die Ventilation wird ermöglicht vom Dache aus und durch FenBer. Vom Dache 
durch Ventilklappen, Dachlaternen — und von den FenBern dadurch, dafs man 
die oberen Carreau’s mit Charnieren verlieht, welche deren fpaltförmiges Oeffnen 
auch bei Wind und Regenwetter geBatten. Gefchloffene Baraken follen an beiden 
Längsfeiten FenBer befitzen, wogegen die Kopffeiten mit Thiiren verfehen find. 
Heizvorrichtungen find für den Winter unentbehrlich. Diefe kurzen aphoriBifchen 
Bemerkungen haben natürlich nur für Feldlazareth-Baraken Geltung, auf Stadt 
baraken hingegen, wie beifpielsweife Effe’s Baraken in der Charite oder auf 
das AuguBa-Hofpital zu Berlin, haben fie keinen Bezug, da diefe Babilen 
Spitälern ähnlich conBruirt zu werden pflegen. Der Faflungsraum einer gefchlof 
fenen Feldbarake variirt natürlich nach deren Gröfse, nie möge man aber zu viele 
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