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Volltext: Dampfkessel (Gruppe XIII, Section 1), officieller Ausstellungs-Bericht

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J. F. Radinger 
Der Keffel felbft beftand aus 
einer Feuerkifte von 070 Meter 
Breite und 0'6o Meter Länge, von 
deren Rückwand 28 Stück, je 60 
Millimeter weiter Rohre zur Rauch- 
büchfe zogen. Die Heizfläche des 
8-pferdig genannten Keffels beftimmt 
fleh daraus auf I2'5 Quadratmeter 
( r 55 per Pferd), die Roftgröfse auf 
V30 der Heizfläche und die Rohr- 
querfchnitte auf '/ 52 des Roftes. 
• v .... „ , Die Rohre find ohne Stutzen 
n die Feuerkifte gedruckt, was Bedingung für das Reinigen bei Strohheizung 
nt und voii'diefer Firma zuerft angewendet wurde. 
Der Apparat für die Strohheizung ift der denkbar einfachfte und befteht 
aus einem grofsen gufseifernen Trichter, welcher unter der gewöhnlichen Feuer- 
thur an der keflelftirne fitzt und in den Heizraum mündet. 
| efc !' ieht nun durch das regelmäfsige Einführen größerer 
lockerer Strohballen durch den Trichter mit Hilfe einer eifernen Gabel 
Ein einfacher Mann, der damit eine von fonfther gewohnte Verrichtung 
ubt genügt dazu vollkommen und da kein Mechanismus vorkommt, entfällt die 
Gefahr eines Unftandes von felbft. 
Der Strohballen in der Feuerbüchfe brennt nun frei in der Luft, da fein 
Ende, gleichzeitig einen falfchen Luftzug wehrend, noch hinten im Trichter fteckt 
frifcW ”n fr'’ 1 A Chtet - fi J Ch , d « Schlund und gibt dem Heizer das Zeichen zu 
frifchem NachfuUen. Die niederbrennenden Halme werden dann von drei oder 
vier Staben am Boden der Feuerkifte aufgehalten in den tiefliegenden Afchraum 
zu tauen. 
Abkehren7e be T r ^ Fejierloche befindliche Heizthüre geftattet ein zeitweiliges 
Abkehren der Innenwände von der fpmnwebartig glafigen Schlacke, welche die 
btrohverbrennung kennzeichnet. 
i ° Urch r , d i efe He^thüre kann aber auch mit Kohle geheizt werden, nach 
dem auf die Roftträger in der Büchfe gewöhnliche Stäbe gelegt worden find. 
, " ahm uber Einladung des Generalagenten der Firma, Herrn Paul K o t z o 
am 6. O&ober 1873 eine Heizprobe mit gleichzeitiger Waffermeffung und Bremfung 
einer folchen Locomobile vor. ä 
Die Ergebniffe diefes 5814 Minuten dauernden Verfuches waren folgende ■ 
Gewogene Strohmenge 163 Kilogramm. 
Damit verdampfte Gefammt-Waffermenge 380 Kilogramm reducirt auf 
o Cjrad .... „ , r ., 
, .. • 321 Kilogramm 
i Kilogramm Stroh verdampft daher 1-97 Kilogramm Waffer von o Grad 
Die Verdampffähigkeit mittel-guter Kohle zu 6-5 angenommen, verhält 
fich bei gleichem Gewichte der Heizwerth des Strohes zu jenem der Kohle 
wte i : 3-3. 
Gebremft wurden von diefer fogenannt 8-pferdigen Mafchine an der 
Eaftonfchen Bremsfcheibe unter Zufchlag von % Pferd als Reibungsarbeit des 
7 P Ti eS ’J 6 J Herdeftärken ' Wobd derDam pf während der Verfuchszeit von 
72 auf 60 Pfund englifch und die Tourenzahl von 140 auf 120 per Minute fank 
Pro Stunde undPferd genügt daher eine Menge von io- 44 Kilogramm Stroh. 
^° ch z “ erwähnen, dafs der Fülltrichter einen auffchlagbaren Deckel 
at wq eher den Feuerraum in den Ruhepaufen fchliefst, und dafs der Schornftein 
ein t unkennetz, aber ohne Blechdecke trägt. Dafs letztere nöthig wäre, bezeugten 
einige Brandlöcher in meinen Kleidern. 
7 , . In Ungarn follen bereits viele folcher ftrohgeheizter Locomobilen zur 
ufriedenheit ihrer Benutzer in Arbeit ftehen. Der Brief eines Gutsbefitzers gibt
	        
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