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Rudolf Lechner.
Die Summe der in Lei
betrug:
1866 Thale
1867
1868
1869 „
■870 „
J87I „
l8?2
zig zur Oftermeffe geleifteten
Preufsifch Courant 3,150.000
3,146.000
3,546.000
3,900.000
4,706.000
4,165.000
4,850.000
Zahlungen
An Baarpacketen (Bücherfendungen, welche nicht in Rechnung gege
ben werden, fondern derenWerth gleich nachgenommen wird) wurde inLeipzig
eingenommen:
1866 Thaler Preufsifch
1867
1868
1869
1870 .,
>871 „
1872
Courant 1,767.000
... 2,182.000
„ 2,297.000
» 2.529.000
» 2,537.000
•> 345 000 °
,, 4,059.000
Die Production betrug nach den Nummern
Bibliographie im Börfenblatt:
der H i n r i c h s’fchen,
1866 Nummern 10.756
1867 „ 12.064
1868 „ 12.936
1869 ., 13651
1870 „ 12.740
1871 _ 13.871
1872 13925
Was von den Zahlen über den Frachtenverkehr in L e i p z i g gefagt
wurde, gilt ebenfo von den M e fs e i n n a h m e n und Baarpacketen; denn
aufser L e i p z i g finden auch jährliche Abrechnungen in Berlin, Stuttgart
und Wien etc. ftatt, und wird auch dort im internen Verkehr eine grofse
Menge von Baarpacketen befördert. Aufserdem wird noch eine fehr grofse
Menge von Schul-, Gebetbüchern, Bibeln, etc. an Buchbinder und
andere Ni ch t bu.c hhän d 1 er in direktem Verkehre verkauft, welche in den.
vorftehenden Zahlen nicht Vorkommen. Es wird daher nicht gewagt fein, anzu
nehmen, dafs diefe Summen in der Wirklichkeit fich mindeflens um 50 Percent
erhöhen,
Die Zahlen der literarifchen Erfcheinungen, wie fie die H i n r i c h s'fche
Bibliographie aufzählt, Hellen aber fo ziemlich vollftändig die Summe der
jährlich erfcheinendenBücher im deutfchen Reich undDeutfch-Oefterreich dar und
find wohl geeignet, Erftaunen und vielleicht auch einige Beforgnifs über die
Fiuchtbaikeit der deutfchen Schriftfteller und Verleger hervorzurufen.
Seit 1866 ift die Zahl der neuerfchienenen Bücher um 3000 Nummern,
gelliegen. Nahezu 14.000 neue Bücher (neue Auflagen, Lieferungswerke und
Wochenjournale mit inbegriffen) find 1872 gedruckt worden! England weiftim
Jahre 1873 nur 4991 Nummern aus!
Diefe enoime Fruchtbarkeit kann man wohl immerhin als eine Ueber-
production bezeichnen und es unterliegt keinem Zweifel, dafs durch diefe
zahlreichen alljährlich erfcheinenden neuen Bücher manche ältere gute Werke
dem unverdienten Schickfale des Vergeffenwerdens anheimfallen. Dennoch leiden,
wahrhaft bedeutende Werke gewifs nicht darunter, brechen fich, wie die tägliche
Erfahrung lehrt, ficher Bahn und behaupten fich auf dem Markte.