MAK

Volltext: Russland, officieller Ausstellungs-Bericht

178 
Wilhelm von Lindheim. 
und Specialgarantie 7-1 Millionen ; Wechfel, Werthe und Waaren in Commiffion 
2 - 3 Millionen; Vorfchüffe, rückzahlbar bei Sicht auf zinstragende Werthe irö 
Millionen; Vorfchufs auf feftgefetzte Zeit auf zinstragende Werthe 92 9 Mil 
lionen; Vorfchufs auf eröffnete Credite 9 6 Millionen; Transporte 0 3 Millionen; 
zinstragende Werthe, den Banken gehörend, 22-4 Millionen; Paffiven der Filiale 
4'9 Millionen; Schulden der Correfpondenten 67-0 Millionen; verfchiedene 
Debitoren 13-9 Millionen; Unterhaltungskoften 2-5 Millionen; proteftirte Wechfel 
o - 3 Millionen; bezahlte Intereffen 2 5 Millionen; Mobiliar (Häufer etc.) r8 
Millionen; Interimsconten 01 Millionen. Summe 522,600.000 Rubel 
Paffiven: 
Einzahlungs-Gefellfchaftscapital 95 8 Millionen; Refervecapital 3-0 Mil 
lionen; Depots auf Zeit und illimitirt 169 6 Millionen; Depots auf Contocorrent 
137-0 Millionen; Succurfalen 11 Millionen; Correfpondenten 532 Millionen; 
diverfe Creditoren 91 Millionen; Accceptationen per Indoffo 14-8 Millionen; 
Intereffen und Gommiffionen 17 0 Millionen; nichtbezahlte Dividenden 01 Mil 
lionen ; Reescompt und Rückverpflichtungen 13 6 Millionen ; Waaren und 
Wechfel in Commiffion 0 9 Millionen; Interimsconten 2 2 Millionen; Trans 
porte 5 0 Millionen , Summe 522,600.000 Rubel = 783,900.000 fl. 
öfterr. Währung. 
Diefes mächtige Capital von über einer halben Milliarde Rubel, welches 
fleh incluflve des effedliv eingezahlten Betriebscapitals von 95-6 Millionen 
Rubel in den Händen der Banken befindet, bildet eine folide Bafis für den 
ruffifchen Handel. Die Bilanz zeigt fofort, dafs die Banken den Handels 
zwecken in erfler Reihe dienen, wie diefs die Ziffer von 197 8 Millionen, 
welche die Banken bei der letzten Bilanz escomptirt hatten, deutlich zeigt. 
Dem gegenüber fleht nur ein Vorfchufs von 104-5 Millionen auf zins 
tragende Werthe, meiflens garantirte Staatspapiere, da nur in ganz vereinzelten 
Fällen und wenn die Einleger perfönlich vollfte Garantie bieten, ungarantirte 
Papiere bei den ruffifchen Banken zu belehnen find. Ebenfo beflehen die 
zinstragenden, den Banken gehörigen Werthe, wie diefs die Erfahrung gelehrt 
hat, nur aus ganz ficheren Acffien. 
Die Einlagen von 1697 Millionen und 137 Millionen Contocorrent 
fcheinen zwar gefährlich, indeffen mufs man bedenken, dafs ein fehr grofser 
Theil diefer Gelder von Corporationen und öffentlichen Anllalten mit der 
Verpflichtung längerer Kündigungsfrift eingelegt ift. Die Erfahrung lehrt auch, 
dafs in den Zeiten der fchlimmften Krifen das den Privatinflituten entzogene 
Geld der Reichsbank zufliefst, und da die Reichsbank in folchen Fällen in der 
coulanteflen Weife durch den Reescompte hilft, fo glauben wir in der That, dafs 
durch diefes ftillfchweigende Verhältnis felbfl folche Banken, die, wie die Kauf 
mannsbank in Moskau, 40,000.000 und mehr an Einlagen befltzen und diefe 
Fonds gröfstentheils in langfichtigen bis zu neun Monaten laufenden Wechfeln 
anlegten, doch keine Gefahr laufen, in ähnliche Verlegenheiten zu kommen, wie 
fle die amerikanifchen und öflerreichifchen Banken erfuhren. Zudem find jetzt 
Beflimmungen über die Veröffentlichung genau detaillirter Bilanzen gegeben 
worden, welche dem Publicum genaue Prüfung des Standes der Banken 
geflatten. 
Die Statuten der Banken enthalten die beherzigenswerthe, wenn auch 
fchwer durchzuführende Claufel, dafs die Credite für keine längere Zeit als für 
neun Monate gegeben werden dürfen und dafs der Blancocredit aus den Opera 
tionen der Banken ausgefchloffen ift. Die erfte Bedingung wird illuforifch, indem 
der Credit bei Ablauf erneuert wird. 
Was aber die Gewährung des Blancocredits anlangt, fo hat die 
Regierung fich bereits fehr lebhaft mit diefer Frage befchäftigt. Die ruffifche
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.