Holzbearbeitungsmafchinen.
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Horizont geneigt {Fig. 22, Ranfome und Z i m m erma n n), oder die Zufchiebung
des Holzes erfolgt unter einem halben rechten Winkel zur Horizontalebene und
dann lauft das Meffer in verticalen Couliffen (Worffam).
Die erftere Anordnung ift für die
Einführung des mitunter fehr langen
Holzflückes günftiger, die letztere ge-
ftattet dem Arbeiter, einen ausgiebi
geren Druck mit der Hand auszuüben.
Es fcheint, als wollte fich die erftere
Dispofition mehr bewähren und ein
leben.
Die Mafchine ift billig (40 bis 75 fl.)
und wirkt vortrefflich bei Leiften bis
7V2 Zoll Breite und 4 Zoll Stärke. Die
doppelt geneigte Lage der Schneidkante
fichert eine reine glatte Schnittfläche,
ohne zu fplittern und macht eine Nach
hilfe, wie beim Sägenfchnitt durch Ho
beln, überflüffig. Der Hauptvortheil ift
aber die überaus exatfte Herftellung des
Winkels. Durch die Shute’fche Ma
fchine dürften die übrigen Gehrungs-
Schneidemafchinen, wie z. B. die
Robinfon’fche, dauernd aufser Curs
gefetzt fein.
Die eigentlichenStemmmafchinen bilden wohl den Inhalt eines der fchwie-
rigften Capitel der Holzbearbeitung. Die Forderung grofser Schnelligkeit des
reciprok bewegten Werkzeuges, der grofse Unterfchied im Kraftaufwand beim
Auf- und Niedergang, der intime Zufammenhang zwifchen Zufchiebung und Werk
zeug-Bewegung, die Nothwendigkeit, das Werkzeug zu wenden am Ende des
Zapfenloches, das es ausarbeitet, bilden eine Complication von Forderungen, wie
fie bei keiner anderen Holzbearbeitungsmafchine wieder vorkommt.
Dazu erfcheint als erfle Bedingung: grofse Einfachheit der Mafchine, damit
fie bei den rafch fleh folgenden Stöfsen weniger leide. Die europäifchen Conftruc-
teure haben fleh längere Zeit vergeblich abgemüht, eine völlig zweckentfpre-
chende Conftruction zu finden und haben defshalb die Stemmmafchinen halb auf
gegeben und entweder durch Langloch-Bohrmafchinen erfetzt oder das Stemmen
der Handarbeit überlaffen.
Die Amerikaner jedoch haben, die theoretifchen Bedenken nicht kennend,
und gewohnt durch abenteuerlich kühn fcheinende Arrangements den Schwierig
keiten zu begegnen, immer und immer wieder die Verbefferung der Stemm
mafchinen aufgenommen. Nach einer verläfslichen Angabe follen in Amerika in
den letzten 15 Jahren von drei Mafchinenfabriken allein über 2500 Stemm
mafchinen verkauft worden fein.
Man unterfcheidet mehrere principiell von einander verfchiedene Syfteme
von Stemmmafchinen, um welche fleh unter anderen die Firmen Lane & Bodley
in Cincinnati; Richards London & Kelley in Philadelphia verdient
gemacht haben. Die letztere Firma vertritt feit den letzten Sechsziger Jahren die
jüngfte Species der Stemmmafchinen, die wir hier kurz charakteriflren wollen.
Ein überaus rafch reciprok auf- und abwärts gehendes Stemmeifen
(600 Touren in der Minute, Gefchwindigkeit gegen drei Meter) in fixer Führung,
angetrieben durch Kurbelfcheibe und Pleuelftange könnte nur auf eine beftimmte
Tiefe ins Holz eindringen, alfo nur Zapfenlöcher von einer gegebenen Tiefe
erzeugen, wenn nicht der Tifch, welcher das Holz trägt, vertical verftellbar wäre.
Fig 22.