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Volltext: Holzbearbeitungs-Maschinen (Gruppe XIII, Section 2), offocieller Ausstellungs-Bericht

Holzbearbeitungsmafchinen. 
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Horizont geneigt {Fig. 22, Ranfome und Z i m m erma n n), oder die Zufchiebung 
des Holzes erfolgt unter einem halben rechten Winkel zur Horizontalebene und 
dann lauft das Meffer in verticalen Couliffen (Worffam). 
Die erftere Anordnung ift für die 
Einführung des mitunter fehr langen 
Holzflückes günftiger, die letztere ge- 
ftattet dem Arbeiter, einen ausgiebi 
geren Druck mit der Hand auszuüben. 
Es fcheint, als wollte fich die erftere 
Dispofition mehr bewähren und ein 
leben. 
Die Mafchine ift billig (40 bis 75 fl.) 
und wirkt vortrefflich bei Leiften bis 
7V2 Zoll Breite und 4 Zoll Stärke. Die 
doppelt geneigte Lage der Schneidkante 
fichert eine reine glatte Schnittfläche, 
ohne zu fplittern und macht eine Nach 
hilfe, wie beim Sägenfchnitt durch Ho 
beln, überflüffig. Der Hauptvortheil ift 
aber die überaus exatfte Herftellung des 
Winkels. Durch die Shute’fche Ma 
fchine dürften die übrigen Gehrungs- 
Schneidemafchinen, wie z. B. die 
Robinfon’fche, dauernd aufser Curs 
gefetzt fein. 
Die eigentlichenStemmmafchinen bilden wohl den Inhalt eines der fchwie- 
rigften Capitel der Holzbearbeitung. Die Forderung grofser Schnelligkeit des 
reciprok bewegten Werkzeuges, der grofse Unterfchied im Kraftaufwand beim 
Auf- und Niedergang, der intime Zufammenhang zwifchen Zufchiebung und Werk 
zeug-Bewegung, die Nothwendigkeit, das Werkzeug zu wenden am Ende des 
Zapfenloches, das es ausarbeitet, bilden eine Complication von Forderungen, wie 
fie bei keiner anderen Holzbearbeitungsmafchine wieder vorkommt. 
Dazu erfcheint als erfle Bedingung: grofse Einfachheit der Mafchine, damit 
fie bei den rafch fleh folgenden Stöfsen weniger leide. Die europäifchen Conftruc- 
teure haben fleh längere Zeit vergeblich abgemüht, eine völlig zweckentfpre- 
chende Conftruction zu finden und haben defshalb die Stemmmafchinen halb auf 
gegeben und entweder durch Langloch-Bohrmafchinen erfetzt oder das Stemmen 
der Handarbeit überlaffen. 
Die Amerikaner jedoch haben, die theoretifchen Bedenken nicht kennend, 
und gewohnt durch abenteuerlich kühn fcheinende Arrangements den Schwierig 
keiten zu begegnen, immer und immer wieder die Verbefferung der Stemm 
mafchinen aufgenommen. Nach einer verläfslichen Angabe follen in Amerika in 
den letzten 15 Jahren von drei Mafchinenfabriken allein über 2500 Stemm 
mafchinen verkauft worden fein. 
Man unterfcheidet mehrere principiell von einander verfchiedene Syfteme 
von Stemmmafchinen, um welche fleh unter anderen die Firmen Lane & Bodley 
in Cincinnati; Richards London & Kelley in Philadelphia verdient 
gemacht haben. Die letztere Firma vertritt feit den letzten Sechsziger Jahren die 
jüngfte Species der Stemmmafchinen, die wir hier kurz charakteriflren wollen. 
Ein überaus rafch reciprok auf- und abwärts gehendes Stemmeifen 
(600 Touren in der Minute, Gefchwindigkeit gegen drei Meter) in fixer Führung, 
angetrieben durch Kurbelfcheibe und Pleuelftange könnte nur auf eine beftimmte 
Tiefe ins Holz eindringen, alfo nur Zapfenlöcher von einer gegebenen Tiefe 
erzeugen, wenn nicht der Tifch, welcher das Holz trägt, vertical verftellbar wäre. 
Fig 22.
	        
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