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Volltext: Buchdruck (Gruppe XII, Section 1), officieller Ausstellungs-Bericht

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Ludwig Lott. 
aeutfchen Ausftellung in Gruppe XXVI ausgeftellten. Diefe fchimmerten in allen 
Nuancen von Grau und Grün und legte jedes Blatt Zeugnifs ab von dem gröfseren 
oder geringeren Holzreichthum feines Papiers. Man konnte da recht deutlich 
fehen, wie die Einwirkung von Licht und Luft die künftliche Bleiche des Holz 
ftoffpapiers vernichtet, während die Papiere, deren Hauptbeftandtheil Hadern 
oder Espartogras war, fich viel fchöner weifs erhielten und grell gegen die 
Holzftoffpapiere hervorftachen. So war z. B. von den täglich erfcheinenden 
Zeitungen das öfterreichifche Journal „Die Preffe“ in der öfterreichifchen 
Abtheilung noch im Odfober ganz weifs, während alle andern vergilbt und grau 
waren. 
Nach ft Oefterreich muffen wir noch eines deutfchen Fürftenthums gedenken, 
das weder zum Deutfchen Reich noch zu Oefterreich gehört: das Fürftenthum 
Lie ch ten ft ein nämlich befitzt Eine Zeitfchrift und zwar das in Vaduz erfchei- 
nende „Liechtenftein’fche Wochenblatt“. 
Aus Rufsland konnten wir nur 64 Zeitfchriften conflatiren; davon 
erfcheinen 33 in ruffifcher, 20 in polnifcher, 5 in deutfcher, 4 in franzöfifcher und 
2 in hebräifcher Sprache. 
Griechenland hatte eine Sammlung von 141 Zeitfchriften ausgeftellt 
und waren auch die Auflagen derfelben verzeichnet, von denen die höchfte 500 
Exemplare betrug. Mit fehr wenigen Ausnahmen liefs der Druck derfelben viel zu 
wünfchen übrig. Die meiften, 66, erfcheinen in Athen und zwar 61 in griechi 
scher, 3 in franzöfifcher, 1 in italienifcher und 1 in griechifcher und franzöfifcher 
Sprache. 
In der Türkei erfcheinen 51 Zeitfchriften und zwar 13 in türkifcher, je 9 
in armenifcher und franzöfifcher, 7 in griechifcher, je 4 in bulgarifcher und italie 
nifcher, 3 in englifcher und 2 in hebräifcher Sprache. Eine deutfche Zeitung hat 
fich bis jetzt, trotz wiederholter Verfuche, nicht erhalten können. 
Im Fürftenthume Rumänien erfcheinen 17 Zeitfchriften und zwar in 
rumänifcher, ferbifcher und czechifcher, 2 in franzöfifcher und 1 in englifcher 
Sprache. 
Aus Obigem erfieht man die grofse Verbreitung der periodifchen Preffe 
über den ganzen Erdball und lernt die fechfte Grofsmacht kennen, die Gutten- 
berg’sKunft geichaffen hat. 
Was diefe Kunft auf dem gefammten geiftigen Gebiete leiftet, werden wir 
in kurzen Strichen inNachftehendem darzuftellen verfuchen, wobei wir die Reihen 
folge des officiellen Generalkataloges beibehalten. 
Nordamerika. Wenn auch die eigentlichen Buchdrucker nicht viel 
gefandt hatten, fo war doch eine folche Menge amerikanifcherBuchdruck-Erzeug- 
niffe vorhanden, dafs man bei eingehender Würdigung derfelben einen ftattliche Ö n 
Separatbericht erftatten könnte. 
Aufser den in Gruppe XXVI ausgeftellten hatte die ge o gr ap hifch e 
Gefellfchaft eine recht hübfche Sammlung von Lehrmitteln gebracht, die 
jedoch meift das Gewöhnliche nicht überragten, zudem waren viele derfelben 
nicht in Amerika gedruckt worden. 
Von den übrigen Ausftellern wollen wir nur diejenigen hervorheben, die 
eben auch Hervorragendes geleiftet. L. Graham’s in New-Orleans Accidenz- 
und Ornamente-Druckproben geben Zeugnifs von der grofsen Reichhaltigkeit 
der Typen, welche diefe Druckerei nicht nur befitzt, fondern auch grofsentheils 
mit Gefchmack zu verwenden weifs. — Oscar Har p e 1 in C in c inna ti hatte 
ein Druckprobenbuch: „Harpel’s Typograph“, gebracht, welches eine 
Sammlung vieler und gefchmackvoll ausgeführter Druckfachen für den täglichen 
Verkehr in allen Farben enthielt. Einen Beweis, wie diefe regfame Firma jede
	        
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