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Volltext: Buchdruck (Gruppe XII, Section 1), officieller Ausstellungs-Bericht

Buchdruck. 
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Neuerung auf graphifchem Gebiete in ihren Kreis zu ziehen fucht, liefert das Por 
trät Guttenberg’s in Stigmatotypie, das diefelbe mittelft einer von Fafol in Wien 
bezogenen und in der Druckerei des Journals „Die Preffe“ erzeugten Stereo 
typplatte vervielfältigt hatte. Eine galvanifche Platte in der Gröfse von 16 auf 21 
Zoll von der Firma Schniedewend, Lee & Comp, in Ch i c ago , welche Firma 
in dem officiellen Generalkatalog jedoch nicht genannt ift, war vorzüglich her- 
geftellt und nächft der von der „Imprimerie nationale de Lisbonne“ ausgeftellten 
Platte das Vorzüglichfte, was überhaupt auf diefem Gebiete zu fehen war. — 
Georges Bruce’s Son & Comp, in New-York hatten eine reiche Samm 
lung fchöner Schriftproben dargelegt, deren Satz und Druck nichts zu wünfchen 
übrig liefsen. Diefe Firma befitzt eine grofse Auswahl von fogenannten Schreib- 
fchriften, die gröfstentheils fehr fchön gefchnitten find. — DieN a t i o nal b an k- 
Note-Company in New- York hatte eine Sammlung von Briefmarken, Bank 
noten und fonftigen Werthpapieren ausgeftellt, deren Einfachheit, Schönheit und 
künfllerifche Vollendung Zeugnifs geben von der hohen Stufe, auf der diefes 
Inftitut lieht. 
Aus den Vereinigten Staaten von Venezuela hatten die beiden 
Buchhändler A. Rothe und'Rojas Hermanos in C a r a c a s einige Verlags 
werke eingefendet, über die fich fonft nichts fagen läfst, als dafs fie eben da 
waren. 
Brafilien. Die A u s 11 e 11 u n g s c om m i ffi o n diefes Landes hatte uns 
auch einige Bücher und fonltige Erzeugniffe der Buchdruckerpreffe gebracht, 
über die fich jedoch ebenfalls nicht viel fagen läfst. 
Die Typografia national hatte nur Gewöhnliches, die T y p o gr af i a 
un iverfal dagegen einige gut gedruckte Bücher geliefert. 
Gr o fs b r i t ann i e n war im nördlichen Flofe I b leider nur durch wenige 
Ausfteller vertreten und bot das Ausgeltellte keineswegs ein Bild der englifchen 
Preffe, die doch im Allgemeinen fo Vorzügliches leiftet, während in diefem Hofe 
beinahe nur alltägliche Marktwaare zu fehen war. Die Schriftproben von S t e - 
phenfon, Blake & Comp, und Reed&Foxin London, befonders fehr fchöne 
Antiquafchriften enthaltend, find fauber und rein gedruckt. Den auf Blech 
gedruckten und überlackirten Placaten, welche die Firmen Johnfon & Sons 
und Grant & Comp, ausgeftellt hatten, konnte man nicht anfehen, wo der Druck 
aufhörte und der Pinfel anfing. 
In der füdlichen Quergallerie 2 b hingegen waren vier Ausfteller vertreten, 
deren jeder eigen in feiner Art ift. Grant & Comp, in L o n d o n hatten neben 
Anderem ein Prachtwerk in Folio: „London a Pilgrimage“, ausgeftellt. Die Illu 
ftrationen, befonders aus dem Londoner Nachtleben, lieferte Guftav Dore, wäh 
rend der Text von dem gründlichen Kenner des Londoner Volkslebens, Blan- 
chard Jerrold, beforgt wurde. Der Druck fowohl der Holzfchnitte als des Textes 
ift meifterhaft. Eine kleine Probe von Holzfchnitt und Druck des Werkes hatten 
wir feilon im Jahre 1872 zu bewundern Gelegenheit. Die Herren Grant & Comp, 
druckten nämlich damals in derLondoner Ausheilung auf der „UniverfalPrintjng- 
Machine“ einen Profped diefes Prachtwerkes, der Zeugnifs ablegte von der Fein 
heit der Holzfchnitte und der Leiftungsfähigkeit der für Dampfbetrieb und Fufs- 
tritt eingerichteten und von Coddington & Kingsley in London erbauten 
kleinen Preffe. 
Die britifche und ausländifche Bibelgefellfchaft in London 
hatte Bibeln, das Neue Teftament und einzelne Theile der heiligen Schrift aus 
geftellt, die in 204 verfchiedenen Sprachen und Dialekten gedruckt waren. Die 
Gefellfchaft hat feit ihrem Beftande (fie wurde 1804 gegründet) mehr als 70 Mil 
lionen Gulden für die Ueberfetzung, für den Druck, an dem beinahe jedes Land
	        
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