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Volltext: Webereimaschinen (Gruppe XIII, Section 2), officieller Ausstellungs-Bericht

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Johann Zeman. 
hür ganz einfache Palle, z. B. für ein vier- oder fünffchäftiges Mufter, läfst 
man die Rollen ftatt in Kettenfiihrung in eine Trommel einfetzen, welche über 
den Schafthebeln in Rotation gebracht wird. 
Eine forgfältige Ausführung derMafchine vorausgefetzt, wird der Verfchleifs 
der Rollen und der Schafthebel-Köpfe ein minimaler, und fo ergeben fich als 
Vortheile der G m i n d e r ’fchen Revolver-Schaftmafchine: feile Bewegung und 
unmittelbare Uebertragung derfelben auf die Schäfte; Möglichkeit eines fehr 
rafchen Ganges ohne Zucken oder Auslaffen der Flügel; beliebiger Rapport- 
wechfel innerhalb weiter Grenzen ; Einfachheit und Verläfslichkeit des Apparates 
und andere mehr. 
Unter folchen Umftänden können wir uns nur dem Ausfpruche * anfchliefsen, 
dafs die Gmi n dn e r’fche Schaftmafchine zu den heften der bekannten Gefchirr- 
bewegungen zu zählen ift. 
C. Eine durch erprobte und verbefferte Conftrutftionen fehr intereffante und 
inftrudlive Colledlion von Bandftühlen hatte die wohlbekannte Mafchinen- 
werkftätte von F. Kufsmaul Sohn in Bafel zur Wiener Weltausftellung ein- 
gefendet. Wir geben nachftehend eine kurze Ueberficht über die uns weniger 
bekannt fcheinenden Eigenthümlichkeiten diefer Stühle, wobei es wohl möglich 
fein kann, dafs wir da und dort Bekanntes anführten und neuere Anordnungen 
überfahen. Es mag diefs aber dadurch entfchuldigt werden, dafs unfere Literatur 
hier sehr wenig aufweift, und uns ein eingehenderes Studium der Bandftühle 
überhaupt bisher noch nicht im erwünfchten Mafse vergönnt war. 
Der fechsfchiffige, viergängige Seidenband-Stuhl war mit einem 
1500er Schnur-Jacquard ausgerüftet, deffen Einrichtung wir bereits weiter oben 
(Seite 10) bemerkt haben. Der Wechfel zum Heben und Senken der Schiffchen 
hat eine vereinfachte Einrichtung, welche alle Variationen auf und nieder 
geftattet. Das fertige Band wird durch einen Selbftregulator aufgezogen, und 
ftellt fich derfelbe für Brofchirfchüffe durch feine Verbindung mit dem Jacquard 
von felbft aus und ein. 
Am achtgängigen T afft b a n d - S t u h 1 war eine fogenannte Kreislade 
(d. i. eine folche mit bogenförmiger Schützenbahn) angebracht, bei welcher 
bekanntlich mehr Gänge auf die Stuhlbreite kommen, wie bei Laden mit geraden 
Schützenbahnen. 
Die Gefchirrbewegung ift nach einem neuen Patent fo eingerichtet, dafs 
die Hoch- und lieffchäfte nicht zugleich ihre Stellung zu wechfeln beginnen, 
und das hach längere Zeit offen bleibt, wodurch einerfeits eine gröfsere Schonung 
der Seidenkette ermöglicht, — und diefs ift befonders bei der jetzt üblichen 
Befchwerung der fchwarzen Seide fehr erwünfcht — andererfeits eine vollkom 
menere Deckung des Schuftes und in Folge deffen fchöneres Anfehen des Bandes 
erzielt werden foll. 
Das zusammengehörige Flügelpaar hängt mittelft Schnüren und Drähten 
an Armen eines in der Höhe horizontal gelagerten Schaftbaumes, welcher durch 
eine Kurbel und Schubftange von der Stuhlwelle aus, und zwar vermitteln: 
unrunder Zahnräder eine ungleichmäfsige Schwingung erhält. An den unteren 
Schaftleiften hängen Gewichte. 
Der fechsgängige, zweifchifflige Stuhl für Schuh-Elaftique von 
180 Millimeter Breite hat entfprechend der fchwereren Waare, welche auf dem- 
felben erzeugt wird, eine kräftigere Bauart wie Seklenband-Stühle. Es find vier 
Ketten vorhanden, welche wiebeimStoffweben auf Rollen aufgebäumt und hinten 
in das Stuhlgeftelle eingelegt find. Zwifchen der Oberkette (von feinerer Qualität 
Seide oder auch Baumwolle) und der Unterkette (geringerer Qualität) liegt die 
* Vergleiche Dr. H. Grothe in der „Allgemeinen deutfchen polytechnifchen Zeitung“, 
1873, Seite 390.
	        
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