3. Maschinenbohrung.
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f) Beim Schachtteufen von 8 Fuss zu 18 Fugs im äusserst
festen Sandsteine in Ostrau wurden pro Monat bei Hand
betrieb 1-4 bis 1-7 Klafter erzielt; die Burleigh’schen Maschinen
leisteten im Monate Juli 1874 2 - 7 Klafter, im August schon
3-3 Klafter.
81. Wir können diese Erfahrungen über Bohrmaschinenbetrieb
nicht beschliessen, ohne auf den vorzüglichen Aufsatz von ßeuth er
über Gesteinsbohrmaschinen hinzuweisen („Zeitschrift des Vereines
Deutscher Ingenieure“. 1876, pag 174), welcher sich über den na
tional-ökonomischen Werth der maschinellen Bohrarbeit und der
technischen Beurtheilung der letzteren in höchst anziehender Weise
ergeht und mit der Behauptung schliesst, dass die Maschinenboh
rung im Berghaue volle Berechtigung hat, jedoch mühelos nicht
eingeführt werden kann und auch ihrer Zeit zur Ausbildung bedarf.
§. 6. Conclusionen.
Nach dieser Revue Uber die diversen, hauptsächlichsten Bohr-
maschinensysteme und die veröffentlichten ziffermässigen Erfah
rungssätze gelangen wir zu folgenden Conclusionen:
1. Die Gesteinsbohrmaschinenarbeit ist in lebhaftem Auf
schwünge begriffen.
2. Das Percussionssystem ist am ausgebildetsten; die Aus
bildung des Rotations- und Schabesystemes greift mächtig um sich.
3. Die Anwendung der maschinellen Bohrarbeit ist bei laugen
Tunnels und Strecken heute, wo die Civilisation der Menschheit
mit dem Factor Zeit besonders rechnen muss, schon zur Unent
behrlichkeit geworden.
4. Die Zeitersparniss gegenüber der Handarbeit kann heute
in jenen Fällen, wo es sich um For§irung handelt , schon auf mehr
als das Fünffache geschätzt werden.
5. In Fällen der Forgirung ist es geboten, mit wenigstens sechs
Maschinen vor dem Stollenorte zu arbeiten und weniger auf die
Vollwirkung des einzelnen Schusses, also auf dessen Spreng-
stellung zu achten, als auf die siebartige Durchörterung des Orts-
stosses.
6. Wo der Erzeugungspreis der Lösung einer kubischen Ein
heit Gesteinsmasse den ForQirungspreis Uberbietet, also bei Aus-