Section IV.
a. Seide und Seidengespinnste.
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Mit grossem Interesse wurden besonders die Leistungen dei voi
bin erwähnten Musteranstalten untersucht, und die Hoffnung ausge
sprochen, dass es den Anstrengungen der japanesischen Regierung
gelingen möge, den japanesischen Seiden wieder das V ertrauen der ver
lorenen europäischen Kundschaft durch Lieferung reeller Seiden zuruck-
zugewinnen.
Ostindien. Es ist zu beklagen, dass dieses für die Seiden-
production so bedeutende Land keinen Anlass genommen hatte, die
Ausstellung so zu beschicken, wie es der dortigen Industrie entspricht.
Hie Regierungsausstellung oder besser die Ausstellung der Loca-
comites von Indien lieferte kein richtiges Bild derselben. Hie Seiden,
(Hegen, dieses Landes sind in zwei Kategorien zu bringen
1) Hie Seiden der Hausindustrie der Eingeborenen lndigenes oder
V 2) Seiden der von Europäern eingerichteten und geleiteten Eta
Unter den letzteren sind besonders die Surdah, welche je n i
ihren trade marks verschiedenen Werth haben, dann die Commercolly,
Rangamatty, Radnagore, Cooldah u. s. w. zu erwähnen. Dieselben die
nen in der Fabrikation vielfach als Ersatz für europäische Seiden.
Hie einheimischen natives sind wesentlich unegaler, unreiner, gro
ber und werden mit wenigen Ausnahmen zu untergeordneten Zwecken
von der englischen Industrie verwendet. ... , ,
Hie mehrfachen jährlichen Seidenernten theilen sich in solche
der trockenen und der Regenzeit, Has Product der ersteren ist kräf
tiger, von mehr hochgelber Farbe und dadurch höher im Werthe wie
letzteres *
Es ist eine Eigenthümlichkeit der ostindischen Seiden, dass sie,
mehr als andere, Farbstoffe einzusaugen vermögen. _
Ein sehr bedeutender Exportartikel nach Europa sind die Uechets
Abfälle der Spinnereien, welche zur Herstellung der Schappe- un
Phantasiegespinnste dienen. Auch diese werden vorzugsweise in Eng
land verarbeitet. Cocons perces und Cocons doublen (2 Grysaliden
enthaltend) aus Indien kommen hauptsächlich m Frankreich zui Ver
“““Votolexport »ou Gregen betrug im J.tee 1872 594 000 Kg,
also um ein Geringeres weniger als die gesammte französische Seiden-
production von 1872.