Günther Berger
Der Wiener Friedensstüpa -
Eine neue Kultsßätte des
Buddhismus in Osterreich
Österreich hat als erstes Land in Europa den Buddhis-
mus - eine der großen Weltreligionen - staatlich
anerkannt, Sichtbares Zeichen und Denkmal dieser
Glaubensgemeinschaftistin Wien seitSeptember 1983
der Friedensstüpa an der Donau. Als erster auf dem
europäischen Festland errichtet, ist die eigentliche lni-
tialorin Elisabeth Lindmayerjun. Sie führte nach einer
Begegnung mit japanischen Mönchen den längst ge-
hegten Plan aus, hier einen solchen vLeuchtturm des
Friedenswzubauen. Am 9. August 1982. dem Jahrestag
des Abwurfes der erstenAtombombe - (auf Nagasaki)
- wurde der Grundstein gelegt. ln der Folge bewältigte
E. Lindmayer mit 14 Mönchen relativ schnell in mühe-
voller händischer Arbeit den Bau des Friedensmales,
Als neues signifikantes Wahrzeichen neben UNOCity
und islamischem Zentrum, in Richtung von Nordwest
(Kahlenberg) nach Südost, wächstes an der Donau auf.
Frau L indmeyerkonnte kürzlich in Korea durch das Wie-
ner Beispiel erwirken, daß auch dort ein Friedsnsstüpa
gebaut wird. lhrschien es wichtig, gerade in Seoul, einer
wie Berlin geteilten Stadt, ein Mahnzeichen des Glau-
bens zum gemeinsamen Abbau des Unfriedens unter
völkischen Brüdern, zu errichten. ln Europa wirkt das
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Wiener Beispiel weiter, denn auch in BerlinlBunde
publik Deutschland, in der DDFI, Frankreich, Finnl
Griechenland und ltalienlVenedig sollen Fried
stüpas entstehen. Als uStätten der Abrüstung im I
renw sollen diese als weites Netz die Erde überzie
um noch mehr Menschen gläubig im Dienste des .
dens zu verbinden. Dies ist in völlig unmissionarist
Art im Sinne der Lehre Buddhas, dessen Wunsch r
Frieden, das strahlend weiße Bild der Wiener Fried
stüpa hierorts Ausdruck gibt. ln Verbindung aller v
religionen und der Verbrüderung der Hassen ist letz
der urchristliche Gedanke der Nächstenliebe auc
buddhistischen Glauben Leitbild Heute finden Me
tionen nach in einem Provisorium, einem Tempel c
halb des Stüpas statt.
Der Wiener Friedensstüpa, dersakralen Pagodena
tektur des fernen Ostens nachempfunden, erfüllt
eine wesentliche Funktion. Übte man in Wien zur
des Wiener Kongresses. 1814. die hohe Kunst Frie
zuschließen, setzte man heute, hier in Sichtauldas
2000, dem Frieden ein echtes Mahnmal, um ihn
Glauben her, von Mensch zu Mensch, zu verbreite
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