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Volltext: Industrie der Stein-, Thon- und Glaswaaren, Wiener Weltausstellung Heft 10

Erste Section. 
Steinwaaren. 
Es ist natürlich, dass bei Gegenständen, welche, wie Baumaterialien, 
so schwer ins Gewicht fallen, die Industrie der näheren Umgegend 
Wiens und überhaujDt die österreichische am reichsten vertreten war, 
zumal da die Bauthätigkeit Wiens in den letzten Jahren eine überaus 
grosse war, und zu den grossartigsten Bereitstellungen von natürlichen 
und künstlichen Steinen und Cementen führen musste. 
Die Actiengesel lschaft für Strassen- und Brückenbauten 
in Wien hatte in einem eigenen Pavillon und in dessen Umgebung nicht 
nur die Producte ihrer Granitbrüche bei Neuhaus und Mauthausen 
oberhalb und unterhalb Linz an der Donau ausgestellt, sondern auch 
alles, was zu ihrem grossartigen Steinbruchbetrieb gehört, zur Anschauung 
gebracht. Namentlich waren es die Bohrmaschinen, welche, von einem 
entfernt stehenden Luftcompressor in Bewegung gesetzt, die Aufmerk 
samkeit erregten, indem sie mit 200 bis 240 Stössen in der Minute 
13 cm tiefe 3 cm Löcher in das harte Granitgestein bohrten. — Man 
pflegt mit Dynamit zu sprengen, und hatte alles in dies Fach Ein 
schlagende, Zündungen, elektrische Leitungen, Taucherapparate sowie 
selbst plastische Pläne von der Lage und Einrichtung der Dynamit 
fabriken, ausgestellt. Beim Herstellen von Granitplatten jedoch — und 
es war eine solche von 4 o0 m Länge und 3’00 m Breite bei 25'0 cm 
Dicke zur Stelle werden Bohrlöcher von 3 cm Durchmesser und 
1 25 bis 1 50 m Tiefe mit 10 cm Abstand in einer geraden Linie unter 
einander gesetzt, mit Holz ausgefüllt und mit eisernen in das Holz 
getriebenen Keilen gespalten. 
Die dabei benutzten Bohrmaschinen waren die B urleigh’schen, 
während andererseits den Sachse’schen, welche von der Maschinen- 
bau-Actiengesellschaft Humboldt in Kalk bei Deuz nebst ihren
	        
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