542 Gruppe XIV. Wissenschaftliche Instrumente.
Marinechronometer mit guten Gangtabellen; eine derselben hatte
in vier Woehen einen mittleren Gang + 0'15 Secunden; Preis
1500 Frcs.; weniger gute bis 600 Frcs., nach dem mittleren Gang der
Preis. Taschenchronometer mit Schnecke (Gold) 1000 Frcs.; mit corri-
girtem Datum, Mondlauf, Wochentag 1800 Frcs., andere zeigen auch
das Jahr. Nardin, Taschenchronometer mit Anker und mit freier
Hemmung auch mit cylindrischen Spiralen, stehende Secundenzeiger
zum Stellen. Sehr gute Tabellen. — U. Montandon&Jaccarddu
Gros, Minutenrepetition 2560 Frcs., stehende Secundenzeiger zum Stel
len, beide Werke am Knopf aufzuziehen. Schöne Gehäuse mit verschie
denfarbigem Golde durch und durch eingelegt. — L. Audemars Chro-
noskop mit gespaltenem Zeiger (nur einmal vorhanden), Datum, Mond,
Jahreszahl u. s. w. — E. J. Gondolo & Co., kleine Marinechronometer,
Observationsuhren auf Deck, wie sie die französische Marine verwendet. —
J. M. Badollet & Co., Taschenchronometer mit sehr guten Tabellen.
Die Chronometer werden zu Hause regulirt, welches mit dem Telegraph
in Verbindung steht. Minutenrepetition. — N. Ekegren Ankerchrono
meter, auch solche als Chronograph, wo der Zeiger zuletzt immer wie
der auf 0 springt, wovon er ausgeht. DanebenTrotteuse zu J / 4 Secun
den, Sprungzeiger für 1 / 4 Secunden und Schnecke.
Uhrenmaeherwerkzeuge haben sehr Viele ausgestellt und es
ist schwer, diese zu unterscheiden, da sich allein 5 bis 6 Borei darunter
befinden. Gar Viele haben dasselbe in demselben Kasten. Die Arbeit
ist, soviel man dabei sehen und in einzelnen Fällen auch probiren
konnte überall gut. Dieser Industriezweig, sowie die Anfertigung ein
zelner Uhrenbestandtheile, ist für die Schweiz von grosser Bedeutung,
da sie damit einen namhaften Theil der Uhrenmacher der Welt versieht.
L. Junod hatte Steine für Uhren aller Art, auch Ziehlöcher in
Stein ausgestellt.
Mit den ausgestellten Spiralfedern wurden folgende Proben vorge
nommen. Von jedem Aussteller wurden einzelne Federn innen und
aussen mit Zängchen gefasst und auf 0'1 m ausgezogen und zurück
gelassen, alle blieben flach; dann wurden sie auf ein in Millimeter ge
teiltes Blech so gelegt, dass Anfang und Ende genau auf einen Strich
passten, und das Blech sodann bis Dunkelblau erhitzt. Keine zeigte
dabei eine Bewegung, nachher wurde wieder gestreckt, und die Spira
len blieben .flach; bei stärkerem Strecken blieb in der Mitte ein Nabel.
Aehnliche Proben lassen sich für cylindrische Spiralen nicht machen,
der Referent erinnert sich aber nicht, die früher, namentlich von der
Schweiz aus, sehr gerühmten kugelförmigen Spiralen auf der Wiener
Ausstellung gesehen zu haben. Eine besondere Aufmerksamkeit dürf
ten die Uhrenmacher auf die Lebensdauer der Spiralen verwenden, da