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Mitteln". -Jiidjt an gäiße, fonbern an ©röffe unb §altung bet
Sbeen fehlt es unferem ^unftgeraerbe bis auf ben heutigen Sag.
3(e£mlid) rate in bet mobernen Literatur macht fic^ barin ein pifan=
tes, leid)tberaeglid)es geuißetonfpief breit, baö aus allen räum=
iidfjen unb jeittidjen ©djiöhten feinen esprit pfammenftie^lt unb
mit (Sinfäßen unb ©taten geräufd)trabe geuerraerfseffefte E)er§u=
faßen fudjt, bie fofort nad) ihrem entfielen raieber bem Nichts
»erfaßen, ßtur äußeres auf augenbltdlidje SBirfung berechnetes
SSIenbroerf — fein bauernber 3nf)alt; nur flüffige Drnamentif
— feine aus bem Smetfe aufgebaute ©lieberung; nur rairres
Sbeentreiben — fein in fiel) befiarrenber ©til bifben bie ©igna=
tur ber heutigen, ober fagen mir beffer ber fransöfifdjen
Äunftinbuftrie. ®enn glüdlicherroeife ift »on bem obengenannten
Soutf)=tenfington=Sßufeum ein neue fefbftänbige Züchtung aus=
gegangen, roeldje im ©egenfah ju ber fränfifd;en 33ieltreiberei ans
bem ffaren 33orn ber großen Äunft bie einfadjen unb eblen 33ei;
fpiefe für ißre SBerfe ju entnehmen fitest unb baher auch bie
innige 33erbinbung beS äftfjetifd) ©cfjönen mit bem praftifd^ 9tüß=
liehen jur SSorauSfeßung genommen fmt. 28ie roenig matt in
2Bien aber ber gleidjen 33afjn §tt folgen gebenft, geht am Mar*
ften aus ber ©nippe für fircf)liehe Äunft faroor, rao ausbrüdfidj
bie höheren ßrjeugniffe, raelche nid)t unmittelbar bem firchtid^en @e=
brauche bienen, roie j. 33. ©emälbe, ©tatuen tc. ausgefdjteben
unb ber ©nippe für bilbenbe Äunft einoerfeibt raerben foflen.
Grft aus bem Uebrigbleibenben raill man ben SSerfud) ntadjen,
raie es aud) ffar heißt: „bem ^unftgeroerbe einige neue organifch
entroidelte Sßotioe juäitführen."
üßidjt minber tritt uns biefe Senbenj bei ber SDarftetlung
ber 353irff amfeit ber Hunftgeroerbemufeen entgegen. 2Jian
fönnte aßenfaßs pteifelhaft fein, ob biefer ©nippe nid)t ebenfo
wie es bei ben Ütunftafabemieen gefd)ehen ift, beffer ein ipfaß in
ber Slbtheilung für 6räiehungs=, Unterrichts; unb 33ilbungsroefen,
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