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Metadaten: Chirurgische Instrumente (Gruppe XIV, Section 4), officieller Ausstellungs-Bericht

Inftrumente für Laryngofkopie und Rhinofkopie. 
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aus. Denn dort, wo z. B. Bruns zu einem Hefte zehnerlei Anfatzenden für Aetzun- 
gen an verfchiedenen Stellen des Kehlkopfs bedarf, genügt das Eine Schrötter fche 
Inftrument, welches, weil es biegfam und der eigentliche Aetzftab drehbar ift, 
Aetzungen an allen möglichen Localitäten geflattet. So fchön die Deckungsröhre 
bei dem Inftrumente von Bruns auch gearbeitet ift, fo ift he doch um ein Bedeu 
tendes complicirter, daher fchwerer rein zu halten und theurer. 
Nun folgt die grofse und am weiteften ausgebildete Reihe von Inftrumenten 
zur Unterfuchung und Entfernung von Neubildungen und fremden Körpern aus 
dem Schlunde und dem Kehlkopfe. Es würde zu weit führen, wollte man diefe 
alle aufzählen; es foll hier nur auf folgende Punkte aufmerkfam gemacht werden: 
Am zweckmäfsigften müffen offenbar jene Inftrumente erfcheinen, die bei gleichet 
Sicherheit in der Handhabung die gröfste Anwendung in Bezug auf Verfchieden- 
heit des Sitzes der Gefchwulft und auf Gröfsenverhältniffe des betreffenden Indi 
viduums geftatten, und bei alledem einfacher und billiger find als andere. 
Allen diefen Anforderungen genügen die Inftrumente der Wiener Schule, wie fie 
zuerft von Tiirck angegeben und gegenwärtig von H. Reiner in ausgezeichnetei 
Weife, mit wefentlichen Modificationen von Schrötter ausgeführt werden. Diefe 
Inftrumente haben nämlich alle einen nicht zu kleinen und fich darum bequem in 
die Hand legenden Griff, eine mit doppelter Krümmung verfehene Röhre, in 
welcher der zu deckende eigentliche Operationstheil mittelft einfachen Knopfes 
verfchoben wird. Die eine der erwähnten Krümmungen, die in horizontalei Ebene 
angebracht ift und fich nach rückwärts befindet, hat den grofsen \ ortheil, dafs 
dadurch die Hand des Operateurs von der Mundöffnung des Kranken wegkommt, 
und das Licht gut einfallen kann. Die zweite am vorderen Ende des Inftrumentes 
in verticaler Ebene angebrachte Krümmung hat den Zweck, da diefer lheil 
biegfam ift, das Inftrument dem Baue verfchiedener Individuen nach Gröfse etc. 
accommodiren zu können. Der Vortheil kann nicht einfacher gefchildeit 
werden, als wenn ich fage, dafs dort, wo Schrötter ein einziges solches 
Inftrument nothwendig hat, Mackenzie in London deren achtzehn, Fauvel in I aris 
deren nicht viel weniger brauchen, die aber alle von Stahl und fomit vollkommen 
unbiegfam find. Die doppelte Krümmung der Wiener Inftrumente ift allerdings 
für das Unterbringen in Etuis unbequem, das Auseinandernehmen deifelben 
und Einbringen anderer Blätter durch Einfehrauben nach Tiirck mühfam und zeit 
raubend; durch die Verbefferungen von Schrötter jedoch find alle diefe Nach 
theile vollkommen überwunden. Denn es wird das Auseinandernehmen dei Inftiu- 
mente und Einpaffen neuer Blätter durch eine einfache fägeförmige Zähnung 
beider Endtheile in ebenfo ficherer als fchneller Weife beforgt. Eine andere, ganz 
wefentliche Verbefferung ift die von H. Reiner angegebene fmnreiche Methode, 
mittelft welcher die Drehung des Endtheiles der Inftrumente bewirkt werden kann. 
Schon Mackenzie hat eine Pincette angegeben, bei welcher bei einfacher Krüm 
mung (Endkrümmung in verticaler Ebene, Inftrument von Stahl) die Drehung dei 
Pincettenbranchen durch eine von Mayer&Meltze rungemein fchön geai beitete 
in der Deckungsröhre befindliche Kette bewirkt wird. Bei Reiner aber wird bei 
doppelter Krümmung des Inftrumentes dasfelbe in viel einfacherer Weife 
dadurch erreicht, dafs der drehbare Stab, an welchem die Pincettenbranchen ange 
bracht find, fich nach vorne verjüngt und von der Verjüngungsftelle bis zur eigent 
lichen Pincette hin, ein an den genannten Stellen angelötheter feiner Draht fpiralig 
herumgewunden ift. Es verlieht fich von felbft, dafs diefe fmnreiche Idee für alle 
ähnlichen Inftrumente verwerthet werden kann. 
Es mufs befonders betont werden, dafs es gar keinem Zweifel unterliegt, 
dafs fich diefelbe Operation in gleich gelungener Weife mit ganz verfchiedenen 
Inftrumenten ausführen läfst, dafs jeder Erfinder Lieblingsinftrumente haben 
wird, und zwar ganz berechtigt, indem er eben mit denfelben Opeiationen aus 
geführt hat, die von anderen Aerzten mit von ihnen angegebenen „allein felig 
machenden“ vollführt wurden. Es ift daher eine principielle Beurtheilung^ der
	        
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