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Object: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe VII (1892 / 9)

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zeuges zumal werden die Ziernägel gerne verwendet, und zwar - so will 
es Theophilus - alternirend, drei silberne und drei vergoldete, wenn 
nur in einer Reihe stehend; bei mehreren gleichlaufenden Reihen je ein 
silberner und ein vergoldeter. Das Zinn sehen wir als langezogenen Drath 
zu einem Knäuel zusammengewunden in Vorrath. Gar hübsch ist das 
Anlöthen der Zinnstifte. Der Nagelkopf liegt mit seiner hohlen Fläche 
nach oben in einem langgestielten Lölfelchen, welches unser Künstler in 
der Linken hält und nach Bedarf erhitzt; mit der Rechten taucht er das 
Ende des Zinndrahts in geschmolzenes Wachs (sein Deckmittel beim 
Löthen) und setzt es in die Höhlung des Nagelkopfes, wo es sofort an- 
schmilzt. Mit einem Zängelchen zwickt er das Zinn ab in der ihm passend 
erscheinenden Länge. Auf dieselbe Weise verfertigt er starke Kupferstifte 
mit Messingköpfen, gar dienlich zum Aufnsgeln des Leders, bei Messer- 
scheiden und Anderem. Da er auch das Kupfer zu Draht gezogen vor- 
räthig hat (viel Kupferdraht braucht er auch zur Anfertigung geflochtener 
Ketten), so bietet ihm die Erzeugung dieser Sorte von Nägeln gleichfalls 
keine SchwierigkeitenÜ. (Schluss folgt.) 
Die Wiener Frauenarbeiten auf der Pariser Aus- 
Stellung. 
Die Abendausgabe der vKöln. Ztg." vom 26. und 27. August enthält 
einen ausführlichen Bericht über die Ausstellung nLes arts de la femme- 
im lndustriepalast zu Paris, dem wir die nachfolgenden, auf die Bethei- 
ligung der Kunstgewerbeschule des k. k. Oesterr. Museums für Kunst 
und Industrie, des k. k. Central-Spitzencurses, der k. k. Fachschule für 
Kunststickerei und der Kunststiekerei-Abtheilung des Wiener Frauen- 
Erwerb-Vereines bezüglichen Stellen entnehmen. 
u-- - Daran reihen sich zwei Säle, in denen vier Wiener Schulen 
ihre Arbeitsrnethode und ihre Lehrgänge zeigen; in diesen beiden Räumen 
ist auch nach Anschauung der Franzosen das Schönste und Lehrreichste 
und Anregendste vorgeführt, was auf der ganzen Ausstellung zu finden 
ist. Das Arrangement an sich ist bescheiden und vornehm. Die Räume 
sind gefüllt, ohne überladen zu sein. Die Thürvorhänge wie die aus- 
gestellten Gegenstände und Muster zeigen feinsten Formensinn, beste 
Farbenwahl, rnusterhafte Sauberkeit in der Ausführung. Die Arbeiten 
stammen von der Kunstgewerbeschule des k. k. Oesterr. Museums, von 
') Hiedurch wird die allgemein verbreitete Ansicht, das Drlhlziehen sei eine Nürn- 
berger Erfindung des splten 14. Jahrhunderts, widerlegt. Sehr wlhrscheinlich her auch 
Theophilus schon Dnhunifxe mit ges ehlngenen (nicht angelbtheten) Köpfen herzustellen 
verstanden. - Vergl. euch: L. III. der Scheduln cep. VIII: De ferris per qu: üla (n- 
huntur , und eap. XV: De ferris 1d faciendos clavos.
	        
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