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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Oberösterreich und Salzburg

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wollen uns darauf beschränken, einige Typen ans der spanischen Zeit und ans der ersten 
Hälfte unseres Jahrhunderts vorznfiihren. 
In den ersten Decennien des XVII. Jahrhunderts trug sich auch der oberöster 
reichische Bauer nach spanischer Mode, wie auf dem Bilde „Taufzug", Seite 127, 
ersichtlich ist. Die Frauen kleideten sich in kurze, bauschige Röckchen mit dünnen Schürzchen. 
Die Brust umschloß ein mit Seidenbändern verschnürtes Mieder, das unter der vorne 
offenen, eng anliegenden Jacke hervorsah. Die Schultern umhüllte ein zur Mantille 
verkürzter Mantel aus schwarzem Tuche und um den Hals legte sich eine faltige Krause. 
Den Kopf bedeckte ein spitzzulaufender Hut mit schmaler Krümpe und passendem Aufputz 
oder auch ein schmuckloses Barett. Die Haare mußten wegen der Halskrause so ausgebunden 
werden, daß sie unter der Kopfbedeckung verschwanden. An den Füßen trug mau blaue oder 
rothe Strümpfe und niedere Lederschuhe mit mäßigen Stückchen. Denkt man sich dazu ein 
hübsches oberösterreichisches Gesichtchen, so wird man finden, daß diese Tracht sehr kleidsam 
gewesen sein muß. Dasselbe gilt auch von der damaligen Tracht der Männer. Dieselben 
trugen kurze Leder-Beinkleider, die unter den Knien festgebunden waren, so daß sie über 
das obere Ende der Strümpfe hinabreichten. Mittelst Hosenträgern, die man über dem 
einfarbigen Unterkleide hinweggehen ließ, wurden die Beinkleider am Oberkörper fest 
gehalten. Diesen bekleidete ein hellfarbiger, enganliegender kurzer Rock ohne Kragen, über 
den eine weiße Halskrause sich herauslegte. Auf dem Kopfe trug man einen spitzigen Hut 
mit ringsum aufgestülpter Krämpe. Wegen der Halskrause wurde das Haar kurz geschnitten 
und der Bart bis auf kleine Reste an der Oberlippe oder auch am Kinn wegrasirt. Die 
Schuhe waren denen der Frauen ähnlich und an den Händen trug man Handschuhe oder 
auch nicht. 
Wesentlich anders gekleidet treten uns Bauern und Bürger in der ersten Hälfte 
unseres Jahrhunderts entgegen. Die Bäuerinnen, und was an Kleidung ihnen glich, waren 
mit einem bis zu den Knöcheln reichenden, ziemlich engen Kleide angethan, dessen Taille 
unschön kurz war. Die Ärmel waren eng und an der Handwurzel mit einem gefältelten 
Besätze versehen, ebenso der Saum des tiefausgeschuitteuen Leibchens. Auch am unteren 
Saume des Kleides war ein solcher Besatz (Solant) angebracht. Darüber trug man lange, 
breite, faltenlose Schürzen. Die Brust verhüllten meist zwei buntfarbige oder geblümte 
Busentücher. Zur Bedeckung des Kopses bediente man sich der sogenannten Nessel- oder 
Pfefsertücher, das sind rothbraune Tücher mit gelblichem, geblümtem Saume, die man so 
um den Kopf band, daß die zwei Seitenzipfel im Nacken zu einem Knoten geschlungen 
wurden, während der dritte frei auf den Rücken hinabfiel. Über dem Kopftuchs beschattete 
das Haupt ein breitkrämpiger weißer oder schwarzer Filzhut mit niederem Stocke, um den 
sich eine graue oder schwarze Schnur waud. Lichtblaue Strümpfe uud lederne Halbschuhe
	        
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