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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Oberösterreich und Salzburg

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Übergangsgebirge, auf die Gletscher der Tauern, dann wieder auf die nahen bleichen 
Kalkalpen und hinein in die Thäler Leogang und Urschlan kann geradezu entzückend 
genannt werden. Das Thal Urschlan, welches an der im Hochkönig 2.938 Meter hohen 
übergossenen Alpe, dem ewigen Schneeberg bei Werfen und am Südostrand des 
steinernen Meeres entspringt, mündet bei Saalfelden. In Alm, dem Pfarrdorf der 
vorderen Urschlan, hat die Burg der im Jahre 1561 ausgestorbenen Herren von Alm 
gestanden, des einzigen Pinzgauer Geschlechtes, welches als Erbtruchsesse ein Erbamt 
des Erzstiftes bekleidete. Aus der Urschlan klettert man über die Buchauer Scharte 
(2.281 Meter) auf das steinerne Meer, von Saalfelden führt ein Steig über die Ramseider- 
und Weißbachscharte dahin. 
Bei Saalfelden endigt das im unteren Theile breit gegen das Saalethal geöffnete 
Thal Leogang, durch welches die Salzburg-Tiroler Gebirgsbahn den Übergang aus Salz 
burg nach Tirol (969 Meter) vermittelt. In einem Seitenthale, dem Schwarzlevthale, 
steht ein Bergwerk auf Nickel und Kobalt im Betriebe; auf der Nordseite von Leogang ragt 
der im Birnhorn (2.630 Meter) culminirende Kalkgebirgsstock der Leoganger Berge empor. 
Die Straße von Saalfelden nach Loser läuft fortan im Thale der Saale in nörd 
licher Richtung. Sie kommt nach Oberweißbach durch die Hohlwege, welche darnach benannt 
sind, daß sich die Berge aus der Gruppe von Levgang und die des Berchtesgadener 
Gebirges genähert haben, doch ohne das Thal der Saalach zur Schlucht einznschnüren. 
Von Weißbach zieht die Straße nach Berchtesgaden am Hirschbühel hinan, an dessen Fuße 
die Seisenbergktamm liegt. Die muschelförmigen Auswaschungen ihrer Felsen und ein vom 
Tageslicht nur spärlich beleuchtetes domartiges Gewölbe, in welches sich das Klammwasser 
wirft, reihen sie unter die interessanteren Klammen des Landes. 
Nördlich von Weißbach findet man hierauf nahe der Loferer Straße im freundlichen 
Saalethale die sich in mehrere Gänge verzweigende Höhle „das Lambrechts-Ofenloch", dann 
in einem kurzen Seitenthale des zwischen den Leoganger und Loferer Kalkstöcken ein 
gerissenen Schüttgrabens die Vorderkaser Klamm. Diese Klamm, durch welche der Ödbach 
oder Almbach stürzt, hat an Enge ihres Schlundes, an Höhe und Windungen der Wände, 
an denen die Auswaschungen unglaublich hoch hinanreichen, kaum ihresgleichen in den 
österreichischen Alpen, und eigenthümlich haben sich mehrere von oben abgestürzte Felsstücke 
zwischen den Wänden so eingekeilt, daß sie der Besucher förmlich über sich schweben sieht. 
Nach einer Einschnürung beim Paß Luftenstein hat das Saalethal bei St. Martin 
und Loser eine größere Breite gewonnen und das Landschaftsbild wird vornehmlich bei 
dem am Nordrand des Beckens gelegenen Markt Loser wirkungsreich; die Hochspitzen der 
Reiteralpe und jene der Loferer Gruppe: die Ochsenhörner (2.288 Meter und 2.513 Meter), 
das feine Reifhorn (2.430 Meter) und das Breithorn (2.416 Meter) umstellen mit lichten,
	        
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