379
Der umwallte Götscheuberg mit seinen Funden.
dagegen die Zeugnisse für die bergmännische Gewinnung eines anderen wichtigen Minerals,
des Salzes.
Seit unvordenklicher Zeit werden die Salzlager im Dürrenberge bei Hallein aus
gebeutet, zahlreiche Urkunden und mündliche Überlieferungen sprechen von ihnen, aber von
weit höherem Alter sind die an sich stummen, aber doch so beredten Zeugen in der Gestalt
von verlorenem oder abgenütztem Geräth in den verlassenen Stollen oder von in die
Gräber eingelegten Liebesgaben. (Siehe Titelbild.) Die Salzthonlager haben die Eigen
schaft, sich, wenn die Holzverkleidung der Stollen nicht im Stande gehalten wird, in längerer
oder kürzerer Zeit wieder zu schließen und auf diese Weise zurückgebliebene Gegenstände,
sie mögen noch so leicht zerstörbar sein, in unbegrenzter Dauer zu erhalten. Durch den
sprechen nicht blos die ausgedehnten Lagerstätten vortrefflichen Eisenerzes, sondern auch
das in den Grabfeldern aller Theile der norischen Alpen zahlreich niedergelegte Eisen-
geräth, welches nicht nur durch die Güte des Materiales, sondern auch durch die technische
und selbst künstlerische Vollendung der Arbeit einen tatsächlichen Beleg für den im
Alterthum verbreiteten Ruhm des norischen Eisens liefert. Obgleich aber die Anzeichen
vorgeschichtlicher Eisengrnben und Eisenschmelzstätten im Lande nicht fehlen, so sind
dieselben bisher doch nicht weiter verfolgt worden; umso deutlicher und zahlreicher sind