MAK
Ilummer 15. 
Internationale Sammler-Zeitung. 
Seite 235. 
chener „Heiligen Eukas“, angeblich ein Werk oon tan oan Gyck, 
kaufte Sulpiß in Brüssel 1814 für 1506 Francs, fluch die Kenntnis 
und Beurteilung altdeutscher Bilder coar noch außerordentlich gering; 
Friedrich Schlegel hielt sie für Werke aus der Zeit des Wolfram 
oon Cschenbach, und allgemein wurden die gotischen ITlalereien 
als „byzantinisch-niederrheinisch“ bezeichnet, nirgends mar man 
bereits zu jenem eingehenden Studium und der Feinheit der Be 
obachtung oorgedrungen, die für die Ausführung so ausgezeichneter 
Fälschungen unbedingt notmendig geroesen märe. 
(Eine Venus oon Tizian miederentdeckt.) ln Eondon 
ist, roie das „flfhenaeum“ berichtet, eine Venus oon Tizian, die seit 
längerer Zeit uerschrounden mar, kürzlich mieder an das Eicht ge 
kommen. Sie befindet sich gegenroärtig im Atelier Air. Framstons, 
roo sie einer genauen Besichligung unterzogen rourde. Cs handelt 
sich um ein echtes Werk oon der Hand des meisfers und die Sach- 
oerständigen, die es geprüft, sind einig in dem Urteil, daß es ein 
ITleistermerk des Künstlers ist. Venus ist liegend dargestellt; mit 
der einen Hand spielt sie mit einem kleinen Hunde, der seine 
Vorderpfoten auf das Eager gelegt hat, mährend am Fußende ein 
dunkclhäutigcr Kaoalier sif3t, der dem Beschauer den Rücken zu- 
roendet und in Betrachtung der Schönheit oersunken ist. Die 
Geschichte dieses Gemäldes ist ctmas in Dunkel gehüllt. Cs soll 
zu den oon Elapoleon I. entführten Kunstschüßen gehört haben 
und oon diesem einem seiner ITlarschälle geschenkt morden sein; 
lange Zeit blieb es in Frankreich, dann aber rourde es im Jahre 
1869 einmal in Eondon ausgestellt, und seitdem mußte man nichts 
mehr.daoon. Das „flfhenaeum“ drückt den Wunsch aus, daß das 
herrliche Gemälde seinen Plaß in einer öffentlichen Sammlung in 
Eondon finden möchte. 
Dumi5matik. 
(Ausprägung oon Zroeikronen- und Hundertkronen- 
sfücken.) Wie man uns mitteilf, bereitet das k. k. ITlünzamt in 
Wien die Ausprägung oon Zroeikronen- und Hunderfkronenstücken 
oor. Die Zroeikronenstücke, die einen Crsaß für die Silbergulden 
bieten sollen, roerden das Doppelgeroicht der Cinkronensfücke, also 10 
Gramm, 855 Feingewicht haben und die Wertbezeichnung ,,2 Cor“ 
tragen. Über der Wertziffer roird jedoch nicht, roie bei den Gin- 
kronenstücken, die Krone, sondern der Adler schweben. Die 
fluersseife roird, roie bei den Ginkronenstücken, mit dem Bilde des 
Kaisers geschmückt. Was die Hundertkronenstücke betrifft, sollen 
auch sie als courante Goldmünzen in Verkehr gebracht roerden. 
Die Jubiläums-Hunderfkronenstücke haben mehr JTtedaillenroert, da 
im ganzen 150C0 Stück hergesfellt wurden, die dem Verkehr ooll- 
ständig entzogen sind. Das ITlünzbild der neuen Hunderfkranen- 
stücke steht noch nicht fest, da noch keine spezielle Type genehmigt 
rourde. Die Prägung oon Scheidemünzen zu fünf Hellern, oon 
der in leßterer Zeit die Rede war, ist nicht in Aussicht genommen. 
Das Finanzärar denkt nicht an die Ausgabe oon 5 Hellersfücken, 
die nur eine Belastung der ärmeren Beoölkerung bedeuten rourde, 
da dann sicher alles, was jeßt 4 Heller kostet, auf 5 Heller erhöht 
würde. Interessant ist, daß dem Finanzministerium Vorschläge für 
die Ausprägung oon neuen Zroeihellerstücken, ferner für Fünf- 
heller-, Fünfzehn- und Fünfzighellerstücke, sowie für Dreikronen- 
stücke nach dem master der deutschen Dreimarkstücke oorliegen 
Gs besteht aber, roie wir hören, keineswegs die Geneigtheit, auf 
die Vorschläge einzugehen. 
(üeue amerikanische münzen.) Seif dem 1. August 
prägen die Vereinigten Staaten Geldmünzen mit einem anderen 
Kopfe als dem des traditionellen Indianers oder der „Miss Liberty“.. 
Auf dem Papiergelde sind schon seit langer Zeit Präsidenten und 
Schaßsekretäre zu sehen geroesen. Praktische Rücksichten führten 
zu dieser Ginführung. Der Kopf des Indianers oder der symbolischen 
Freiheit roerden oon Falschmünzern zu leicht nachgemacht, eben 
weil diese Gesichter nichts Charakteristisches zeigen. Schwerer 
roird es roerden, dem ausdrucksoollen Gesichte Eincolns, das als 
erstes auf den neugeprägten Centstücken erscheint, genüge zu tun. 
Die Zeichnung rourde oon einem jungen russischen Künstler geliefert, 
Viktor D. Brenner, der als Knabe einroanderte, sich durch Hau 
sieren mit Zündhölzchen ernährte und abends Kunstsfudien trieb. 
Bei seinem Handel konnte er sich so oiel Geld ersparen, um seine 
Studien in Paris fortzuseßen. 
Philatelie. 
(Aeuheiten.) Borneo hat einen neuen Saß marken 
herausgegeben, der folgende Werte umfaßt: 
1 Cent braun und schroarz mit einem Schnabeltier als 
markenbild; 
2 Cents grün und schroarz mit Palme, überhöhtes Format; 
3 Cents rot und schroarz, Städteansicht; 
4 Cents rot und schroarz mit Parlamenfssißung; 
5 Cents hellbraun mit schroarz, Glefanf; 
6 Cents saftgrün und schroarz mit Hashorn; 
8 Cents rot und schroarz mit flekerbauszene; 
10 Cents blau und schroarz mit Gber; 
12 Cents dunkelblau und schroarz mit Papagei; 
16 Cents karmin und schroarz mit Sumpfoogel; 
20 Cents roter Überdruck auf 18 Cents grün und schroarz 
mit Büffel; 
endlich 24 Cents lila und schroarz mit Strauß. 
Die marken fragen den Text: State of Borneo. British 
prafectorate, sowie die Wertziffer in der Farbe jeder marke. 
Zu den in nr. 11 beschriebenen drei marken oon Charkhari 
sind nun noch uier neue Werte hinzugefrefen: 
2 Annas lila. 
4 Annas grün. 
8 Annas rat. 
1 Rupee rotbraun. 
Den marokkanischen marken Spaniens mit dem Über 
drucke: correo espanol marruecos zu 2, 5, 10 und 25 Centaoos 
reihen sich nun auch die übrigen Werfe zu einer uollen Serie an. 
Gs erschienen: 
15 Centaoos, lila mit rotem Aufdruck; 
25 „ blau mit „ „ 
50 „ grün mit „ „ 
40 „ rosa mit blauem „ 
50 „ grün mit rotem „ 
1 Peseta, roeinrot mit schwarzem Aufdruck; 
4 „ rotlila mit rotem Aufdruck; 
'0 „ orange mit schwarzem Aufdruck. 
Den Reigen der neu erschienenen )Tlarken beschließt jene 
oon Papua zu 18 Shilling, gelb und schroarz, eine Hafenansicht 
als markenbild mit dem Text: Postage Papua und der Wertziffer 
in gelb. e. f. 
(Der XXI. Deutsche Philatelistentag in Karlsbad.) 
ITlan schreibt uns aus Karlsbad: Der XXI. Deutsche Philatelisten 
tag, der oom 19. bis 24. u. 111. hier tagte, nahm einen sehr schönen 
Verlauf. Die Tagung rourde am Abend des 19. durch eine Fest 
sitzung des hiesigen Philatelistenoereines eingeleitet, der der Obmann 
Handelskammerraf Karl Steinroasser präsidierte. Der Vorsißende 
beroillkommte die Kongreßteilnehmer und teilte mit, daß der 
Karlsbader Philatelistenoerein gleichzeitig das Jubiläum seines 
15 jährigen Bestandes feiere Gs nahm hierauf der Delegierte des 
„Internationalen Philatelistenoereines“ in Dresden Herr Ploß das 
Wort, um namens des mutteroereines die Sektion Karlsbad zu 
beglückwünschen. Die Vormittage des 20. und 21. waren durch 
Briefmarken-Festbörsen im Stadtpark-Restaurant ausgefüllt, bei 
denen sich ein lebhafter Verkehr entwickelte. Am Abend des 20. 
fand im Restaurant Charroat eine Sonderbesprechung der Delegierten 
der österreichischen Philatelistenoereine statt, in der die llot- 
ruendigkeit der Grrichtung eines Reichsoerbandes der österreichischen 
Philatelistenoereine betont und ein oorbereitendes Komitee unter 
Vorsiß des Präsidenten des Österreichischen Philafelistenklubs „Vin 
dobona“, Dr. Ritter o. Woerz gewählt rourde. Dr. o. Woerz rourde 
zugleich ersucht, diesen Beschluß dem 13. Bundestage zur Kenntnis zu 
bringen, welcher Aufgabe er sich in der Bundestagssißung, welche 
am 21. nachmittags im Kurhause stattfand, entledigte. Der Bundes 
tag gab seiner Genugtuung über diese Grklärung dadurch Ausdruck,
	        
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