MAK
Nr. 22 
Internationale Sammler-Zeitung 
Seite 182 
Man hat die von großmütigen Spendern gewidmeten Kunst 
werke schon seit mehr als einem Jahre in den dafür zur Ver 
fügung gestellten Räumlichkeiten in der Löwengasse in Augen 
schein nehmen können und sie sind auch damals in der „Inter 
nationalen Sammlerzeiturig'‘ besprochen worden. Es sind 
Gemälde alter und moderner Maler, kunstgewerbliche Gegen 
stände aller Art, auch Prachtwerke, Bücher u. dgl., im ganzen 
224-0 Nummern. Der eben erschienene geschmackvoll aus 
gestattete Katalog bringt eine stattliche Anzahl davon in 
Reproduktionen, darunter größere Gemälde von Krämer, 
Victor Krausz, Leander Ruß, Leitner, Schattenstein, 
Darnaut, Rösch, Geller, Zetsche, Tomec, Böttinger, 
Wese mann u. a.; altes Porzellan und ebensolche Möbel 
werden gewiß zahlreiche Käufer aulocken, desgleichen moderne 
aüktionen vereint, die im eigenen Auktionslokale Wien, L, 
Rotenturmstraße 14 stattfinden werden. Den Anfang machen 
sie bereits am 19. November mit der Versteigerving einer 
hervorragenden Sammlung von Miniaturen und Aquarell 
porträts aus dem Besitze eines Wiener Arztes. Unter den 
Miniaturen finden wir Arbeiten von Autissier, dem bedeu 
tendsten Miniaturmaler Belgiens, dem an Augustin gemahnenden 
Barrois, Frederic William Burton, Samuel Cotes, Guille 
aume Faija (Tableau mit 8 Porträts der englischen Königs- 
.familie), Leopold Fischer (eine seiner seltenen Elfenbein 
miniaturen), Isabey und dem von ihm beeinflußten Gomieu, 
Frederic Millet, Emanuel Peter, Andrew Robertson, 
Carl v. Saar, Rieh. Schwager, John Smart, Friedrihn 
Ludw. von Vieth (Porträt der Gräfin Fries geh. Prihzesaic 
Fig. 2. Waldmüller, Rückkehr von der Arbeit. 
(Auktion Albert Kende.) 
Schmucksachen und Metallarbeiten, Teppiche, Uhren usw. 
Beim Durchwandern der zahlreichen Säle fallen noch auf: 
ein reizender Fendi, Studien von Pettenkofen, die schönen 
Radierungen von William Unger, aus der älteren Schule ein 
charmanter Breidwiser, ein Haunold (Landschaftsstudie), 
der sich ohne weiteres für einen Gauermann ausgeben dürfte, 
ein vortrefflicher Münchener Studienkopf Diez- oder Löfftz- 
Schule aus den siebziger oder achtziger Jahren des vergangenen 
Jahrhunderts. Eine solche, lediglich aus Spenden bestehende 
Sammlung verschiedener Kunstgegenstände kann natürlich 
nicht durchgehends Objekte von künstlerischer Qualität 
bieten. Immerhin wird derjenige, der sucht, auch finden, 
und so wird hoffentlich dem eminent wohltätigen Zweck ein 
echt großer Betrag zugeführt werden können. 
(Miniaturen und Aquarellporträts.) S. Kende 
und Leo Sclridlof, zwei in Sammlerkreisen sehr gut akkre- 
dierte Kunstfirmen, haben sich zu gemeinsamen Kunst- 
Hohenlohe) usw. Unter den Aquarellporträts sind Arbeiten 
von Barabas (ein Hauptwerk des Künstlers), Decker, 
Ender, Kriehuber (Porträt der Gräfin Waldstein-Schwar 
zenberg), Lieder sen., Masson, Prinzhofer (Porträt des 
Grafen Wenckheim), Ad. Theer (Porträt der Kaiserin 
Elisabeth), Balthasar Wigand (Schlacht bei Riga.) 
(Die 37. Kunstauktion von Albert Kende.) Der 
reichhaltige Nachlaß des deutschen Gesandten in Peru, 
Lührsen bildet den Inhalt der 37. Kunstauktion Albert 
Kendes, die am 27. November und den folgenden Tagen 
in dessen Auktionssaal Wien, 1., Kärntnerstraße 4 vor sich 
gehen wird. Von den 721 Nummern, die der Katalog ver 
zeichnet, ist mehr als ein Drittel Bilder: Ölgemälde, Minia 
turen und Aquarelle. Wir begegnen da neben guten Gemälden 
der holländischen und französischen Schule Werke der besten 
Altwiener Meister, wie Rtidolf von Alt, Amerling, Bensa, 
Eybl, Lampid, Ä., Lieder, Pettenkofen, Leander Ru ß, Carl
	        
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