MAK
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Internationale Sammler-Zeitung 
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Erzherzog Franz Karl und der Erzherzogin Margarethe 
von Schrotzberg, ein Bildnis Franz I. von Run 
galdi er, ein Porträt des Erzherzogs Ferdinand Max 
von J. Stiebler, eine farbige Radierung'der Erz 
herzogin Sophie von William Unger usw. Auf zeit 
genössische unbekannte Maler gehen Bildnisse der 
Kaiserin Maria Theresia und des Kaisers Josef zurück. 
Das Aquarell ist besonders durch Franz Alt vertreten, 
von dem unter anderen Bilder vom Goldenen Dachl 
in Innsbruck, von Braunschweig, Sorrent, Neapel, 
Venedig vorhanden sind. Alles in allem sollen, wie es 
heißt, über fünfhundert Bilder zur Versteigerung nach 
Wien gebracht werden. 
Was von den Porzellanen ins Dorotheum gelangt, 
ist hier noch nicht bekannt, es verlautet aber, daß 
das Frankenthaler Service und viele Alt-Wiener Stücke 
darunter sein werden. Das Delfter Porzellan, das der 
Erzherzog so goutierte und mit besonderem Eifer 
sammelte, soll nach Amerika verkauft worden sein. 
Der Dollar hat- wieder einmal den Sieg über unsere 
entwertete Krone davongetragen. Der Landesrat von 
Salzburg hat seine Zustimmung nicht vorenthalten, 
denn er hat sich ja einen perzentuellen Anteil an 
dem Verkaufserlös der Kunstschätze und Antiquitäten 
gesichert. 
Eine neue Schidlof-Auktion. 
Das Schwergewicht der neuen Schidlof-Auktion, 
die am 7. Februar beginnt und bis einschließlich 
12. Februar dauert, liegt in den Miniaturen, die zu 
den bedeutendsten gehören, die seit Langem auf dem 
Wiener Kunstmarkt zu sehen waren. Es soll damit 
beileibe, nicht den anderen Abteilungen nahe getreten 
werden, die erlesene Objekte in Fülle enthalten, am 
wenigsten den Abteilungen alter und moderner Gemälde 
oder der Abteilung „Antiquitäten“, in welcher sich 
überhaupt das wertvollste Stück der Sammlung be 
findet. Es ist, daß es gleich gesagt sei, das unter der 
Nummer 847 im Katalog verzeichnete mechanische 
Spielwerk aus Goldemail mit echtem Perlenschmuck, 
ein außerordentlich seltenes Werk der französischen 
Goldschmiedekunst des ausgehenden 18. Jahrhunderts, 
das nicht zu hoch mit einer halben Million Kronen 
bewertet erscheint. 
Machen wir an der Hand des Kataloges, der mit 
gewohnter Exaktheit abgefaßt ist, einen Rundgang 
durch die Auktionssäle, wo die Gegenstände auch aus 
gestellt sind, so fällt uns in erster Linie die große Zahl 
von Gemälden des IS). Jahrhunderts auf, die hier 
zusammengebracht ist. Der Katalog registriert nicht 
weniger als 190 Nummern. Den Clou bildet das Porträt 
einer jungen Dame von Waldmüller, das vom Meister 
signiert und 1840 datiert ist. Romako ist mit einem 
seiner bedeutendsten Werke, der „Hermannsschlacht 
im Teutoburger Walde" vertreten, das Bötticher 
einer eingehenden Besprechung würdigt. Ergreifend 
ist Johann Enders’ Gemälde „Abschied Andreas 
Hofers von den Seinen“. Das Bild verdiente einen 
Platz im Ferdinandeum zu Innsbruck. Wenn sich nur 
ein Mäzen fände, der es in dieser Absicht erstehen 
wollte, denn das Tiroler Landesmuseum ist jetzt nicht 
in der Lage, aus eigenen Mitteln wertvolle Bilder zu 
erwerben. Intimen Reiz gewährt Schrödls Atclierbild, 
das den Künstler selbst an der Staffelei, umgeben von 
Frau und Neffen, zeigt. Von Jacob Emil Schindler 
finden wir zwei prächtige Landschaften, von Eduard 
Kurzbaüer die aus der Literatur bekannte „Bauern- 
deputation“, von Ernst Nowak einen „Kapuziner", 
dessen sich Grützner nicht zu schämen brauchte, 
von Pettenhofen ein Interieur, von Albert Zi mm er 
mann Landschaften, ln dieser Abteilung seien noch 
erwähnt Bilder von Eugen Jettei (Motiv bei Koepping), 
Henri ten Kate (Kinder und Enten am Bach), Michael 
Neder (Porträt des Bürgermeisters von Währing), 
der Schindler-Schülerin Marie von Parmentier (Land 
schaft), von Franz Xaver Petter (Stilleben). Franz 
Rücker (Ideale Landschaft), Albert Theer (Der 
Trotzkopf), A. van der Ve'nne (Die Wahrsagerin), 
Washington (Le salut), Johanna von Wittek (Still 
leben) Und andere. 
In der Abteilung „Gemälde alter Meister" 
dominiert die deutsche Schule, die durch eine Reihe 
guter Bilder vertreten ist. Von Niederländern braucht 
man nur den Namen Pieter Claes zu nennen, um sich 
eine Fülle aufs Feinste zusammengestellter schmack- 
liafter Gegenstände zu vergegenwärtigen. Klaesz 
Molenaer erscheint mit einer signierten Winterland 
schaft, Franz Francken der Jüngere mit einer „Predigt 
Christi auf dem Schiffe“. An die Art dieses geschätzten 
Künstlers gemahnt auch ein „Gastmahl des Belsazer", 
das 1656 datiert ist. In Mathys van Hellemonts 
„Familienszene“ erkennen wir die treffliche Schule 
David Teniers, an dem sich Hellemont gebildet. 
Eine Mondlandschaft ist durch das bekannte Mono 
gramm als Arbeit Aerts van der Neer gekennzeichnet, 
dessen von stiller Poesie und malerischem hoch mehr 
bräunlich als silbern gesehenen Helldunkel erfüllten 
Mondlandschaften die Zierde fast aller großen Galerien 
Europas bilden. Die gute alte holländische Landschafts 
schule vertritt auch David Vinckboons, „Daniel 
Vertangen fecit“ lesen wir auf einer wirkungsvollen 
„Kreuzabnahme“, wogegen eine mythologische Szene, 
„Nymphe der Diana von einem Satyr belauscht“ 
auf einen Nachahmer des Haager Meisters hindeutet 
Von Seghers sehen wir eine „Madonna mit Blumen 
kranz“, von David Teniers dem Jüngeren „Musi 
zierende Bauern“, von Naiwincx Landschaften. Der 
Brüsseler Hauptlandschafter Jacques d’Arthois 
figuriert mit einer großen Landschaft, die alle Vorzüge 
dieses Künstlers aufweist. Von Balthasar Riep finden 
wir zwei mythologische Darstellungen, die signiert 
und datiert sind, von Egbert van der Poel eine „Feuers 
brunst“. Jacob Lange ist durch die Porträts zweier 
Grafen Attems in Malteserrittertracht, Josef Schmutzer 
durch ein Herrenporträt vertreten, das 1787 datiert ist 
Von den zahlreichen Bildern der italienischen Schulen 
des 17. und 18. Jahrhunderts möchten wir ein Archi 
tekturstück mit Blumen hervorheben, auf dem Christus 
der Magdalena als Gärtner erscheint. 
Die Abteilung „Aquarelle“ vereint die besten 
\ ertreter dieser Richtung. Wir begegnen da den drei 
Alts, Jacob, Franz und Rudolf, Jacob Gauermann 
(Mignon und der Hafner), Alois .'Greil, Carl Goebel, 
Ranftl (Schlafendes Bauernmädchen), Louis Thi- 
beaux, Erwin Pen,dl, Josef Wopfner und anderen. 
Josef Heicke ist mit einer „Kahnfahrt“ da, auf der 
Fürst Franz Teck, der Vater der Königin von England, 
dessen Schwester Claudine, deren Gesellschafterin und 
Graf Paul Hügel dargestellt sind. Den Aquarellen sind 
einige Bleistiftzeichnungen eingereiht, als deren Autoren 
Defregger (Junges Mädchen), Peter Fendi (Mutter 
und Kind), Edmund Harburger (Die Kostprobe), 
Eduard von Lichtenfels (Motiv aus Türnitz) zu 
nennen sind. WTnterhalter vermerkt auf seiner 
Federzeichnung der Kaiserin Elisabeth: „Dies ist
	        
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