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Internationale Sammler-Leitung 
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ungefähr die Stellung, in welcher ich das letzte Porträt 
I. M. der Kaiserin Elisabeth gemalt habe. Wien, 
19. Oktober 1864. Fr. Winterhalter“. 
Qualitativ hervorragend ist, wie schon erwähnt, 
die Abteilung „Miniaturen". Hier marschieren die 
ausgezeichnetsten Meister auf, die die Wiener Schule 
gestellt, die Daffinger, Anreiter, Petter, Saar, Schwager, 
die Brüder Theer, Kriehuber, Wailand usw. Von einem 
Österreicher rührt auch das schöne Bild der Königin 
Natalie von Serbien her. Franzosen ■ und Engländer 
sind first dass. Es finden sich da Isabey und dessen 
Schüler Frederic Millet, Daniel Saint, J. Mansion 
und Augustine Lervy, weiters Nicolas Jacques, 
Sir William Newton, der Hofmaler des Königs 
Wilhelm IV. und der Königin Victoria, Louis Lie 
Perin, Sir William Ross, M. Rouvier (auf gold 
montierter Schildpattdose), Edine Rousseau, John 
Smart, Antoine Vestier, Anne Nicole Voullemier 
und so weiter. Eine Pergamentminiatur stammt von 
Franz Walter, von dem nach Naglers Angabe in der 
k. k. Galerie in Wien früher zwei Pergamentminiaturen, 
die Familie des Königs von Neapel und jene des Herzogs 
von Parma, zu sehen waren. Ein interessantes Stück 
ist auch die „Allegorie auf die vereinigten Länder 
Österreich, Ungarn und Polen“, die Carl Ignaz Meyer 
ebenfalls auf Pergament ausgeführt hat. Meyer ist, 
wenn wir nicht irren, mit dem Künstler identisch, 
der an den Fresken in der Altlerchenfelder Kirche in 
Wien mitgearbeitet hat. Erwähnenswert sind auch 
die Porzellanbilder von Franz Peroutka (Prinzessin 
Henriette von Weilburg-Nassau) und Josef Zapfe. 
In der Abteilung „Graphik" sind zwei Blätter 
von Rembrandt („Der Engel verläßt die Familie 
des Tobias“ und „Der Kartenspieler“), das sehr, sehr 
seltene Blatt „Die Ausgießung des hl. Geistes" von 
Dürer, fünf Blätter von der „Berlinischen Folgsam 
keit“ von Chodowieczi, Kinderstücke von Ludwig 
Knaus, Blätter von Hu mph ry, Cruishank, Dighton 
und so weiter. Anders Zorn ist durch zwei signierte 
Radierungen „Am Strande" und „Vor dem Bade", 
Gustav Klimt durch eine Reihe von Bleistift- und 
Kreidezeichnungen vertreten. 
Die Antiquitäten umfassen Porzellane verschie 
dener Manufakturen, insbesondere Alt-Wien, Bieder 
meiergläser, Glasgefäße aus der Empirezeit und der- 
Das Islam-Museum 
Bis vor kurzem besaß Konstantinopel keine 
Sammlung, die das mohammedanische Kunstschaffen 
in umfassender Weise vorführte. Erst während des 
Weltkrieges ist das Ewkaf-Museurn eingerichtet wor 
den, das diesem Mangel in glänzender Weise abhilft. 
* Der Schöpfer dieses Instituts war der frühere Scheich- 
ül-Islam und Ewkaf-Minister Hairi Effendi. 
Unter den aufgestellten Gegenständen nehmen die 
Teppiche den ersten Rang ein. Eine außerordentlich 
große Menge der schönsten alten Teppiche wurde aus 
den Moscheen des Reiches hierhergebracht. So liefer 
ten zum Beispiel die Museen von Erzerum kurz vor 
der Einahme durch die Russen eine Menge armeni 
scher Teppiche, unter denen sich eine Serie äußerst 
interessanter Gartenteppiche befindet. Aus der Moschee 
Ala-Eddin in Konia stammen mehrere Exemplare 
mit streng geometrischen Mustern und kufischen 
Schrlftborten, die zu den ältesten erhaltenen vorder 
asiatischen Teppichen gehören. Ihnen schließen sich 
Beispiele von sämtlichen Gattungen des anatolischen 
Teppichs an, bis hinab zu den Gebetteppichen des 
18. und 19. Jahrhunderts. Aus Konia stammt auch 
gleichen. In der kleinen Gruppe der Plastiken stoßen 
wir auf Bronzen von Meunier („Der Bergmann“), 
Klinisch (Tänzerin Ottero), Fratin (Christuskopf), 
Möne („Säugende Hündin“) und Stuncll („Die Eitel 
keit“). 
Unter den Arbeiten aus Gold und Silber 
kommen kostbare Goldemaildosen, Taschenuhren von 
Josef Buchegger, Coulin & Arny Bry, Gerieve, ein 
Halsband aus 71 größeren und 70 kleineren Barock 
perlen mit rautenbesetzter Schließe, ein Necessaire 
aus Schlangenhaut in Silber montiert und mit Email 
verziert, Ringe usw. vor. 
Die Abteilung „Diverse Antiquitäten“ enthält 
Zinngegenstände, deutsche Fayencen, Krüge, Perl 
mutterarbeiten, Wachsbossierungen und anderes. Be 
merkenswert ist das Radschloßgewehr, das der bayri 
sche Pfalzgraf Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg 
seiner Braut Anna, Erbherzogin von Jülich-Cleve-Berg 
als Hochzeitsgeschenk gemacht hat. Der Katalog gibt 
von dem historischen Stück folgende Beschreibung: 
Kolben und Schaft rundum reich intarsiert, Einlege 
arbeit in Elfenbein und Perlmutter, gravierte Dar 
stellungen, Jagdszenen, Tiere und Wappen. Gehäuse 
und untere Partie des Laufes prächtig graviert mit 
ornamentalen und jagdlichen Zieraten. Der Hahn in 
Eisen geschnitten und graviert. Drei Visierklappen, 
deutsche Arbeit." Die drei rechten oberen und die 
zveei mittleren unteren Wappen sind die von Jülich, 
die übrigen von'Bayern-Neuburg. 
Unter den Möbeln und Einrichtungsgegen 
ständen befinden sich eine Kamingarnitur aus der 
Empirezeit, eine Aubussongarnitur aus der Epoche 
Louis XVI., eine große Boulleuhr aus rotem Schild 
patt mit reichen Metalleinlagen und Bronzeverzierungen, 
Komoden aus der Maria Thcresien-Zeit usw. Zwei aus 
der Zeit der Erfindung des Luftballons stammende 
eiserne Luster ‘sind dadurch bemerkenswert, daß sie 
Gondeln mit holzgeschnitzten Figuren aufweisen. 
Den Beschluß des Kataloges bilden die Teppiche 
und Textilien, unter denen sich ein Saruk feinster 
Knüpfung, ein Ferahan mit altem Heratimuster, 
anatolische Seidenteppiche, ein Ghiordes Gebetteppich, 
Aubusson-Tischdecken in bunten Farben, mit Gold 
durchwirkt, sowie ein indischer Teppich nach antikem 
persischen Muster befinden. 
in Konstantinopel. 
der berühmte Gebetsteppich vom Grabe des mystischen 
Dichters Dschelal-eddin Rumi. 
Würdig schließen sich den Teppichen die Stoffe 
an. Vor allem haben die Mausoleen der Sultane pracht 
volle Brokate und herrliche Seidenstoffe geliefert, 
darunter Röcke von türkischen Prinzen und Prinzes 
sinnen, die an die spanische Tracht der Gegenreformation 
gemahnen. Meisterwerke des türkischen Kunsthand 
werkes sind Stickereien und Wirkarbeiten; eine histo 
rische Reliquie ersten Ranges ist die mit Koranversen 
bedeckte gelbe Seidenjacke, die der in der Schlacht 
auf dem Amselfelde (1389) ermordete Sultan Murad 
unter seiner Rüstung getragen haben soll. 
Sonst beanspruchen die Manuskripte die höchste 
Bedeutung. Die Sammlung von Koranen ist von gerade 
zu erstaunlicher Reichhaltigkeit; hier findet man frühe 
Pergamentkorane in kufischer Schrift und in großer 
Zahl die Prachtkoranc aus den Hauptmoscheen Kon 
stantinopels. Auch eine Reihe persischer und türki 
scher Miniaturhandschriften, die zum Teile aus der 
Bibliothek Sultan Abdul Hamids stammen, sind aus 
gestellt.
	        
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