MAK
Nr. 7 
internationale Sammler-Zeitung 
Seite 53 
des germanischen Museums „1911“ besprochene und abgebildete 
Ofen, der wegen seiner Datierung 1539 besonders bemerkens 
wert’ist, ferner einzelne recht gute Kacheln. In der Abbildung 
.Steinzeug“ stehen einige Siegburger Schnellen (eine mit 
Susannen-Darstellung, eine mit der Kreuzigung), ferner eine 
Kölner Schnelle mit Lebensbaum, Kölner und andere deutsche 
Kannen und Bartmannskrüge hervor, von welch letzteren einer 
wegen seiner reichhaltigen Dekoration besonders erwähnenswert 
ist. Unter den Majoliken nehmen das Interesse namentlich 
zwei große Apothekengefäße der Fabrik Savonna, sowie zwei 
aus der Urbino-Werkstätte hervorgegangene Albarelli in Anspruch. 
Großartig ist die Abteilung „Porzellan“ bestritten. Pracht 
stücke sind die 1904 auf der Wiener Porzellan-Ausstellung des 
österreichischen Museums exponiert gewesene Altwiener Por 
zellan-Krippe aus der Zeit um 1760, und ein durch seine Größe 
und Qualität hervorragendes Blumenstilleben auf einer Altwiener 
Porzellanplatte, sign. Josef Nigg 1838. Dieses .Stilleben wurde 
seinerzeit durch Tausch aus den Beständen des Österreichischen 
Museums erworben. Aus den anderen Gruppen wären zu 
nennen : Ein französisches Elfenbein Dyptichon aus der Zeit um 
1340, ein Nürnberger Brunnenauslauf in Form einer muschel- 
haltendcn weiblichen Halbfigur aus Bronze aus der Mitte des 
16. Jahrhunderts, eine Anzahl deutscher Emailgläser, Möbel, 
darunter sehr schöne italienische und deutsche Truhen des 
16. Jahrhunderts, eine französische Henry II. Kredenz, ein 
rheinisch-gotisches Eichenholzschränkchen, eine ebensolche Bank, 
italienische Sitzbänke, Kinderwiegen des 16. Jahrhunderts, ein 
reizender großer Danzinger Schrank etc. Sammler von^ Jagd 
trophäen seien auf eine Anzahl schöner Hirsch- und Gems- 
köpfe mit Original-Geweihen und geschnitzten Platten auf 
merksam gemacht. Mit den Antiquitäten kommt beiWawra auch 
eine Sammlung von Gemälden moderner und alter Meister 
zur Versteigerung. Man findet da ein Selbstporträt Heinrich 
Fügers aus der Zeit um 1800, das zu den besten Arbeiten 
des Künstlers gehört und jedem französischen und englischen 
Porträt aus dieser Zeit an die Seite zu stellen ist. J. C. Schindler 
ist mit drei vorzüglichen Bildern vertreten, darunter dem „Teich 
von Atzgersdorf“ aus der Stummerschen Sammlung. Wir be 
gegnen weiter einer „Viehherde aus Mondsee“ von F. Gaue r- 
mann (laut Tagebuch vom Jahre 1855 um 900 fl. Conv.-Münze 
verkauft), einem großen Tierstück des Frankfurter Malers 
F. Schmitson, Landschaften von Kriehuber, Marko, 
R i b a r z und Jette], einer Früharbeit von Pettenkofen, 
einSchlachtfeld darstellend, einem Mädchenbildnis von Amerling, 
einer großen heroischen Landschaft mit Staffage von Rahl, 
Gemälden von Hamza und N o v a k, sowie Aquarellen 
von R. von Alt, Kriehuber, V Allemand, Ranftl etc. 
Unter den Gemälden alter Meister wären zu er 
wähnen : Zwei farbenfrische Kompositionen von P a n i n i, ein 
Damenbildnis von L a r g i 11 i e r e, ein Berghcm, eine Be 
weinung Christi von F. Franke n, ein frühes norddeutsches 
Bild u. a. Die Abteilung Miniaturen enthält Arbeiten von 
Daffinger, Theer, Petter, An reifer, Suchy, ferner 
sehr gute englische und französische Miniaturen von Hall, 
H a y n a i s etc. 
(Die Kupferstichversteigerung bei Doktor 
Schwarz.) Der große Erfolg, von dem die am 19.—21. März 
im Auktionsinstitut Dr. Schwarz in Wien stattgefundene 
Versteigerung von Kupferstichen alter Meister begleitet war, 
erbrachte den Beweis, daß Wien seine althergebrachte Stellung 
als Auktionsmarkt für Kunstobjekte dieser Art nicht eingebüßt 
hat. Wir lassen nachstehend die in der Versteigerung erzielten 
Verkaufspreise von K 300.000 aufwärts folgen: Nr. 2 Veneziano, 
Sibylle von Cumae K 600.000. Nr. 5 Amman, Wappen der Holz- 
schuher K 480.000. Nr. 8 Anonyme Holzschnirte, Stammbaum 
des Hauses Habsburg K 400.000.' Nr. 9 Engel beim Schreibpult 
eines Heiligen K 850.000. Nr. 10 Ardell, Mazarini K 350.000. 
Nr. 13 Audouin, II n’est plus temps! K 440.000. Nr. 15 Bar- 
tolozzi, Der Dichter Cowper K 600.000. Nr. 17 Baudouin, 
Le fruit de 1’ amour secret, 1 Mill. Nr. 27 Cornelis Bega, Fa 
milie im Zimmer K 450.000. Nr. 29 Beham, Der Kampf nackter 
Männer K 850.000. Nr. 31 Beham, Zwölf Blatt Die Taten des 
Herkules K 5 Mill. Nr. 32 Ders., Bauernschlägerei K 380.000. 
Nr. 4J Th. de Bry, Jungbrunnen 320.000. Nr. 42 Ders., 12 Teller 
mit Grotesken K 400.000. Nr. 44 Bunbury, Rosalind, Celia and 
Touchstone K 3 Mill., Nr. 45 Burgkmair, Venus und Merkur 
K 400.000. Nr. 46 Callot, Der Maler Deruet K 900.000. Nr. 52 
Chardin, L’ Antiquaire K 380.000. Nr. 54 Ders., La mere la- 
borieuse K 480.000. Nr. 66 Chodowiecki, Cabinet d’ un peintre 
K 380.000. Nr. 70 Ders., König Friedrich II. Wachtparade in 
Potsdam K 300000. Nr. 90 Coornhert und Heemskerk, Die 
Taten Karls V. K L6 Mill. Nr. 93 Lucas Cranach d. J., Philipp 
Melanchthon K 350.000. Nr. 101 Dietrich, Geburt Christi 
K 360.000. Nr. 106 Ders., Der Marktschreier und der Zahnreißer 
K 380.000. Nr. 109 Claude Drevet, Kardinal Oswald K 300.000. 
Nr. 111 Pierre Drevet, Marquis Delpech K 300.000. Nr. 115 
Duchemin, Dichter J. van der Noot K 480.000. Nr. llSDupin, 
Voltaire von der Schauspielerin Clairon mit Lorbeerkranz ge 
krönt K 350.000. Nr. 120 Charles Dupuis, Nicolas, de Largil- 
ANTIKE 
TAPISSERIEN 
GOBELINS 
VERDUREN 
MUSEALE 
TEPPICHE 
. Öffentliche Bibliothek Frankl 
geöffnet von 9 bis 6 Uhr. Wien I., Kohlmarkt 4. 
liere K 1 ‘3.Mill. Nr. 121 Nicolas Gabriel Dupuis Charles le 
Normänd le Tournehetn 1'2 Mill. Nr. 122 Nicolas Dupuy, Jean 
de Betzkoy K 350.000. Dürer, Nr. 123 Selbstporträt K 350.000. 
Nr. 124 Maria mit dem Wickelkinde B 38 5 Millionen. Nr. 125 
Madonna an der Mauer B 40 K 15 Mill. Nr. 126 Der hl. Hiero 
nymus in der Zelle K 900 000. Nr. 127 Die Gerechtigkeit B 79 
6 Mill. Nr. 128 Der Liebesantrag B 93 K7-5Mill. Nr. 129Albrecht 
von Mainz B 103 K 3 Mill. Nr. 130 Desgl. (matterer Abdruck) 
K 700.000. Nr. 131 Philipp Melanchthon B 105 K 2’5 Mill. Nr. 132 
Willib. Pirckheimer B 106 K 500.000. Nr. 136 Schaustellung 
Christi B9 K 350.000. Nr. 137 Christus am Kreuz B 11 K 400.000. 
Nr. 140 Fünf Blätter, Abendmahl 5 B, Gefangennahme, B 7 Kreuz 
tragung, B 10, Beweinung Christi, B 12 Auferstehung B 15, 
l'l Mill. Nr. 141 Joachim vor dem Engel B78 K450.000. Nr. 142 
Joachim und Anna unter der goldenen Pforte B 79 K 600.000. 
Nr. 144 Marias erster Tempclgang B 51 K 380.000. Nr. 145 
Marias Verlobung B 82 K 380.000. Nr. 148 Geburt Christi B 85 
K 300.000. Nr. 149 Beschneidung Christi B86 K 300.000. Nr. 150 
Anbetung der Könige B 87 K 380.000. (Fortsetzung folgt.) 
(Graphik und Handzeichnungen des 18. bis 
19. Jahrhunderts) bringt Paul Graupe in Berlin vom 
10. bis 12. April zur Versteigerung. Der Katalog verzeichnet 
1456 Nummern, unter denen wir alle bedeutenden Künstlernamen 
der Zeit finden. Unter den Künstlern des 18. Jahrhunderts sticht 
Chodowiecki hervor, der mit rund 140 Blättern vertreten 
ist. Wir begegnen terner kostbaren Blättern von Watteau 
(Les Champs Elysees auf M 200.000 geschätzt), Bartolozzi, 
Baudouin (Le couche de la mariees), Fragonard, Richard 
E a r 1 o m, Charles Lebrun, Moreau jun., Thomas Law 
rence u. a. Unter den Künstlern des 19. bis 20.'Jahrhunderts 
heben wir LovisCorinth hervor, von dem über 100 Bleistift-, 
Kreide- und Kohlezeichnungen, sowie Originalradierungen zur 
Auswahl stehen, darunter die auf 150.000 M geschätzte „Dame 
mit dem Schoßhündchen“, das Bildnis Gerhart Hauptmanns, 
„nach dem Leben“ in Kreide gezeichnet (100.000 M), und eine 
Einzelstudie zur „Kreuztragung“ (ebenfalls 100.000 M). Max 
Liebermann ist unter anderem durch das Originalpastell 
„Blumenbeet mit Gebüsch und Rasen“ vertreten, das mit 500.000 
Mark bewertet ist. In der Abteilung Graphik weiters Max 
Klinger, August G a u 1, Willi Geiger, Adolph Menzel, 
Emil O r 1 i k, Max S 1 e v o g t, Hans T h o m a, Meid, Ernst 
Oppler, Alfred Rethel u. v. a. mit wertvollen Arbeiten. 
Auch die Freunde der liebenswürdigen Kleinmalerei eines Ludwig 
Richter und Carl S p i t z w e g s werden einige kostbare 
Funde machen. Bemerkenswert ist auch eine Sammlung von 
1035 Biatt von Kriehuber, dem besonders in Oesterreich
	        
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