Nr. 18
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Seite 195
240 Jan B r e u g h e 1 d. Ältere, Flußlandschaft
mit kleinen Häusern 2150
241 Adriaen Brouwer, Interieur mit Kamin
feuer 11.600
265 Salomon van Ruysdael, Straße mit
Ziehbrunnen unter Bäumen 15.500
273 Juan de A r e 11 a n o, Blumenstilleben . 3100
285 Andrea P r e v i t a 1 i, Die hl. Familie . . 1900
288 Mdme, Do re, Porträt einer jungen Dame 7200
291 Pierre Patel d, Ä., Klassische Landschaft 5000
292 Hyacynthe RLgaud, Damenporträt . . . 2500
304 Meister mit dem Affen, Süddeut
scher Meister um 1500, Christus und die
Ehebrecherin 3500
Von den Orientteppichen notierten:
379 Vorderasiatischer Teppich, 17, J., 260X149 950
389 Zoerdes Gebetteppich, 17. J., 144X112 cm 500
394a Seidenteppich, 190X127 cm 1000
402 Khirman-Teppich, 358X273 cm 1600
415 Großer Orientteppich, 500X800 cm . . . 2650
Von den Silber ge.raten nennen wir:
443 Großes Silberplateau der Barockzeit,
1820 Gramm 1000
451 Ein Paar Basler Trompetenleuchter vom
Meister Abel Handmann (f 1788), 440 g . 700
Weiters notierten:
518 Minnekästchen 700
519 Gotisches Minnekästchen 1610
568 Schmiedeeiserner Ständer für Weihwasser
becken, Wallis, zirka 1480 510
569 Glockenzug und -haus aus Schmiedeeisen 8000
583 Kamingarnitur der Empirezeit 1900
637 Kreussener Apostelkrug 1250
655 Kaffeeservice, Alt-Ludwigsburger Porzellan 1400
748 Entree du General Buonaparte dans la ville
de Basle de 24 Nov. 1797, Kolor. Umriß
stich von Mechel 660
767 Das alte Spital in Basel, Aquarell von
Louis Dubois 300
794 Disegni diversi invent. e delin. da Giovanni
Giardini da Forli 710
Von den 180 Bildern aus dem Nachlaß eines
Züricher Kunstsammlers, die die dreitägige Auktion
beschlossen, seien erwähnt:
8 A m i e t, Garten mit Haus 950
11 Ders., Der Cellist 4100
15 P, Barth, Weiblicher Rückenakt . . . 650
20 B ö c k 1 i n, Pan, eine Nymphe auf dem
Rücken tragend 12.500
26 B u r i, Berner Bauer 2000
Die meisten Bilder von Augusto Giacometti
erreichten in lebhaften Bietkämpfen recht ansehn
liche Preise. So das Nelkenstilleben Nr. 41 (mit dem
Mohnstilleben Nr. 50, wohl das köstlichste Blumen
bild des Malers) 6000 Fr., die „Wallfahrt“ Nr. 42,
2600 Fr. Nr. 43 „Orpheus und die Tiere 2000 Fr. Nr.
45, ein Wickenstrauß, 700 Fr, Nr. 46, Wicken in
einem Wasserglas, 1850 Fr. Nr. 47, die Studie „Ta
bernakel“, 1000 Fr, Nr. 48 „Andacht" 4550 Fr, Das
erwähnte Mohnblumenbild stieg bis auf 7200 Fr.; das
Gemälde „Phoebus“ auf 7000 Fr. und die kleine
Studie dazu auf 850 Fr. Die Entwürfe zu einem
Kirchenfenster, Nr. 54 und 55. erzielten 3500 Fr.
Fline Farbenimpression „Hamburg“ 1100 Fr., ein
Stockholmer Interieur ,Nr. 59, 610 Fr., ein Pfingst
rosenstrauß, Nr, 60, 1750 Fr., eine Pariser Lichtim
pression, Nr. 61, 1000 Fr. Für die Preisbildung auf
dem Markte werden auch die Preise für die ausge
wählt schönen und bedeutenden Werke F. Hodlers
künftig nicht übrsehen werden. Gleich das erste Bild
dieser Kollektion, Nr. 73, Porträt der Fräulein
Lechaud (1874) wurde, zum Preise von 15,800 Fr.,
durch Herrn Dr. W artmann für das Züricher
Kunsthaus erworben; Nr, 75 „Der Schüler mit der
Feder“ ging um 5400 Fr. in Basler Besitz, und Nr.
77 „Mädchen mit der Narzisse“, eines der bedeu
tendsten Porträts von Hodler (1885) an das Züricher
Kunsthaus, zum Preise von 9000 Fr. Nr. 76, die kleine
Landschaft bei Gwatt erzielte 4100 Fr., Nr. 82, Wei
denbaum am See, 8100 Fr., Nr. 83, Straße bei St.
Georges, 7100 Fr, Von den Friesstücken aus dem
„Crocodile“ ging Nr, 78 zu 4100 Fr. in den Handel,
Nr. 80 „Trommler“ erreichte 1500 Fr. Nr. 81, Studie
zum „Auserwählten“, eine der bedeutendsten bild-
mäßigen Zeichnungen Hodlers, erreichte 3600 Fr.,
Nr. 84 „Schreitende Frau“ 2800 Fr. Nr. 87, Spani
sche Tänzerin, schon 1913 ein wichtiges Bild der
Auktion Günzburger, erzielte jetzt 10.500 Fr, Für
das Brustbild einer Italienerin, Nr. 88, zahlte ein
Händler 3800 Fr., für den „Genfersee", Nr. 89,
4500 Fr., und für das Selbstbildnis von 1917, Nr, 90,
7200 Fr. Nach der Spannung, den die Auflösung
dieser seltenen Hod'ler-Sammlung zeitigte, bot die
Auktion eher einen ruhigen Verlauf, bei durchwegs
angemessenen Preisen. Ein meisterliches Früchte
stilleben von Karl H of e r ging um 1700 Fr. nach
Winterthur, eine Bündner Landschaft von J. C. Kauf
mann erzielte 630 Fr., ein Gletscherbild von R. Kün
dig 660 Fr. Nr, 111, ein Stilleben von A. Marxer,
650 Fr., ein kleines Figurenbild von B, Menn 610 Fr.,
und den gleichen Preis eine weihnachtliche Winter
landschaft von E, Morgentaler. Camille Pissarro,
Nr. 120, fand um 3300 Fr. einen Käufer; das Pariser
Bild von Maurice Utrillo, Nr. 143, ging mit 5300
Fr. weg.
Die Ringe fanden zu angemessenen Preisen
Liebhaber; besonders machten sich Schweizer Anti
quitätenhändler als Käufer bemerkbar.
Das verschwundene Van-Dyck~33ild
Schon seit Monaten befaßt sich die Wiener Polizei mit
der Aufklärung einer geheimnisvollen Schiebung, die ein V an-
D y c k - B i 1 d betrifft. Das Bild ist Eigentum des Prager Fabri
kanten Heinrich J- e 1 1 i n e k, der es zu verkaufen beabsich
tigte. Durch eine Mittelsperson wurde sein Rechtsfreim.d mit
einem gewissen Rudolf Klinger bekannt, der als Sekretär
der amerikanischen Gesandtschaft auf trat und die Aufgabe
übernahm, das Bild nach Paris zu bringen, dort schätzen und
allenfalls verkaufen zu lassen. Als Vertrauensmann wurde ihm
der Privatbeamite Paul W o y n a r mitgegeben. Das Bild wurde
nach einem glücklichen Zollschmuggel Klingens nach Paris
gebracht, wurde jedoch dann von der Zollbehörde als „falsch“
deklariert und vorläufig beschlagnahmt. Am 24, April erschien
nun Klinger bei Woynar Und gab ihm bekannt, daß er einen
Käufer für das Bild in Folkestone in England gefunden habe
und daß das Bild dorthin geschickt werden müsse. Die Pariser
Zollbehörde gab mm das [Bild frei und in Anwesenheit Woy-
n.ars, Klingers und eines dritten Mannes wurde das Gemälde
wohlverpackt nach England .aufgegeben. Während. Klinger in
der Nacht zum 26. April aus Paris verschwand, reiste Woynar
nach England. In Folkestone angckommen, stellte er mit Ent
setzen fest, daß aus der Kiste das Van-Dyck-Bild verschwunden
war und d.aß die Kiste faule Austern enthielt. Woynar machte
dlie Anzeige und reiste sofort nach Paris, wo beim Zollamt
festgestellt wurde, daß Klinger und sein Komplice die Kiste
vertauscht hatten. Von dem Streich wurde dann das Wiener
Siciherheitsbureau in Kenntnis gesetzt, und: es gelang Anfang
Mai, Klinger kurz nach .seiner Ankunft aus Baris zu verhaften.
Er leugnete 'die Tat, Und die Suche nach dem wertvollen
Van-Dyck-Bild blieb erfolglos. Der Mann ist noch in landes-
g e rieht lieber Unter.su chungsh af t,