Nr. 7
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
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ser seltenen Würde? Die Erklärung liegt in einer Episode der
Geschichte von Texas, die jedem Schulkind des Landes geläu
fig ist. Diese Bohne war es, der einer der Helden des Be
freiungskampfes von Texas, Anthony P. Owen, sein Leben
verdankte, uiid sie ist dem Museum von einer Enkelin dieses
berühmten Pioniers gestiftet worden. Während der Kämpfe
im Jahre 1831 war eine kleine Schar von 300 Texasleuten
von dem mexikanischen General Ampudia gefangengenommen
worden, und Owen machte sich nun mit einem Heer von 1000
Kriegern auf, sie zu befreien und die Schandtaten zu rächen,
die die Mexikaner in dem Lande verübt hatten. Aber die Ver
teidiger der Unabhängigkeit von Texas unterlagen, wurden
zum Teil getötet, zum Teil gefangengenommen, und die Ge
fangenen wurden von dem mexikanischen Oberstkommandie
renden Santa Anna zum Tode verurteilt. Der mit der Hinrich
tung beauftragte General weigerte sich aber, den Befehl aus
zuführen. Schließlich wurde festgesetzt, daß jeder zehnte
Mann erschossen werden sollte. Es waren 170 Gefangene, 170
Bohnen wurden in einen Tontopf gelegt, von denen 17 schwarz
waren, die anderen weiß. Die schwarze Bohne bedeutete den
Tod, die weiße das Leben. Owen befand sich unter den Glück
lichen, die eine weiße Bohne zogen. Er bewahrte die Bohne,
die ihm das Leben gerettet, als kostbare Erinnerung auf. Sie
ist heute zu einer Art Symbol für den Unabhängigkeitskampf
von Texas gegen Mexiko geworden,
VOM KUNSTMARKT.
(5000 Pfund für eine Zeichnung von Dürer.) Wie uns aus
London gemeldet wird, hat das Britische Museum für eine
Zeichnung Dürers, die - Darstellung einer Frau von 1505,
fünftausend Pfund gezahlt.
(Kunstauktion in München.) Bei Hugo Helbing findet am
12. IV. die Auktion von Oelgemälden neuerer Meister des
19. und 20. Jahrh, aus vorwiegend süddeutschem Besitze statt.
Die Versteigerung umfaßt die namhaftesten Künstler der deut
schen und insbesondere Münchener Schule. Wir nennen: Albr.
Adam »Aus dem österr. und ital. Feldzug«, H. Baisch und
G .Schönleber gemeinsame Arbeit, P. Böhm »Stilleben«,
F. v, Defregger »Porträt Prof, Nikolaus Gysis«, Wilh.
v, Diez »Aus den Befreiungskriegen« und »Rast«, Nikolaus
Gysis Werke der verschiedensten Epochen, H. Gröber
»Münchener Mädl«, H. v, II a b e r m a n n, H. Hartmann
»Piazza d'Erbe in Verona«, K. Heffner, A. Hengeler
»Bacchanale«, A. Jank »Schneeabfuhr in Belgien«, P, Kal
man, F. A, v. Kaul'fcach, Hermann K a u 1 b a c h, A. v,
Keller, diverse Arbeiten, Gotthard Kühl »Die alte Wache
vor der Münchener Residenz«, E. Kurzbauer »Erste Fas
sung zum ersten Schritt«, A, L i e r, »Hohensalzburg«, Klaus
Meyer »Familienunterhaltung«, G. v. Max »Elisabetiana«,
H. Oehmichen »Begräbnistag in Westfalen«, R, P i e t s s c h
»Wackersberg« und »Heiliger Hain«, Leo Putz »Bajadere«,
A. Rasmussen »Fjordlandschaft« — größeren Formates —,
Charles Schuch »Landschaftsstudie«, M. S 1 e v o g t »Die be
rühmten Holzfäller«, C. Spitz weg »Das Schloßgespenst«,
»Die Handwerksburschen«, »Im Vorzimmer seiner Exzellenz«,
A. S t ä b 1 i »Landschaftsstudie«, F. Stuck, H. T h o m a,
mehrere Arbeiten verschiedener Epochen, F, v. U h d e »Fa
milienszene aus des Künstlers Landhaus in Seeshaupt«, A,
Weis gerb er »Verschneiter Hof«, J. W e n g 1 e i n, Ernst
Zimmermann, Werke aus verschiedenen Epochen und an
dere mehr, Auskünfte über Schätzungen und dergl. werden
durch die Fa. Hugo H e 1 b i n g, München, Wagmüllerstr.
Nr. 15, Liebigstr. 21 erteilt.
(Alte Niederländer bei I.empertz.) Am 15, April werden
bei Lempertz in Köln alte Niederländer aus westdeut
schem und ausländischem Besitz versteigert. Wir nennen
Werke von: Jac, Ruisdael, A. van Ostade, J. D, de Heem,
D. Mytens, R. de Vries, H. Saftleven, J. van Croos, C. Bega,
Jan Fyt, J. Siberecbts, N. Berchem, C. C. Moeyaert, H. Mom-
mers, W. C. Heda, S. Rombouts, J. de Momper, P. Molyn,
J. Lutlichhuys, S. Köninck, J. F. van Douven und Jan Miel.
(Deutsche Maler des 19. und 20. Jahrhunderts.) Aus Köln
wird uns geschrieben: Die Gemälde-Auktion bei Lempertz
am 20. März sah mit ihren qualitativ hochstehenden Werken
deutscher Maler des 19. und 20, Jahrhunderts ein interessier
tes Publikum von Kunstfreunden im Versteigerungssaale der
Firma versammelt. Man war gespannt, wie sich die Ungunst
der derzeitigen Wirtschaftslage auf die Preisbildung des öf
fentlichen Kunstmarktes auswirken würde, konnte aber schon
in den ersten. Stunden feststellen, daß die Schwarzseher, die
dieser Auktion ein möglichst ungünstiges Prognostikon gestellt
hatten, doch beträchtlich im Unrecht blieben, denn es wurden
im allgemeinen recht gute Preise bezahlt, vor allem für die
jenigen Bilder, die den Durchschnitt überragten. Wir nennen
im Nachstehenden einige der wichtigsten Preise: Gerhard
Am Dienstag, 29., Mittwoch, 30. April
u. Donnerstag 1. Mai 1930 versteigere ich
in Berlin im HOTEL KAISERHOF
Die Bibliothek des Dichters Eduard firisebach
wie sie verzeichnet steht im
Katalog eines deutschen Bibliophilen und
im Weltliteratur-Katalog
Ferner
Grisebachs Schopenhauer-Sammlung
darunter
60 Werke aus Schopenhauers Bibliothek
fast durchgängig mit zahllosen handschriftlichen, z. T.
völlig unbekannten Randnotendes Philosophen versehen
sowie die Originaldruckvorlage (Handschrift)
und zwei Korrekturexemplare von
Gerbart Hauptmanns fast verschollenem
Erstlingswerk „DAS BUNTE BUCH“
aus der Sammlung
des Nachbesitzers der Grisebachschen Bibliothek.
Ich bitte, den Katalog zu verlangen I*
MARTIN BRESLAUER i
Verlagsbuchhändler und
Antiquar
Versteigerungsstelle
BERLIN, W. 8.,
Französische Straße 46/I
Fernruf; A 6 Merkur 5620
Drahtanschrift: Frühdruck Berlin
J a n s s e n, Kneipszene 10.200 Mk.; derselbe, Pastell einer
alten Frau 1450 Mk., Fagerlin, Der Liebesbrief 1350 Mk.;
J. H. von Grootveld Abendschule 1900 Mk.; C. J u t z,
Hahnenkampf 2250 Mk.'; Hugo Kauffmann, O'berbayeri-
sches Interieur 2600 Mk.; B. C. Koekkoek, Kapelle i. Walde
1600 M.k,; derselbe, Wald im Winter 2100 Mk.; W. Koek
koek, Flämisches Stadtbild 1400 Mk.; Chr. K r ö n e r, Hirsch
in Landschaft 1650 Mk.; Friedr. V o 1 t z, Kleines Herdenbild
1900 Mk.; derselbe, Viehherde am Wasser 3000 Mk.; Anton
B r a i t h, Jungvieh auf der Alm 3100 Mk.; Heinrich von Zü
gel, Pflügende Ochsen 5400 Mk.
(Die Kunsthandlung Emil Richter in Konkurs.) Wir er
halten vom Amtsgericht Dresden, Abt. 2, folgende Mitteilung:
Ueber das Vermögen des Kunsthändlers Dr. jur. Heinrich
Richard Meier in Dresden, Lessingstraße 3, der in Dres
den, Pragerstraße 13/15 unter der eingetragenen Firma Emil
Richter eine Kunsthandlung und unter der nicht eingetra
genen Firma Robert Ehrhold Nachf. in Dresden, Lindenau-
straße 23, die Herstellung von Friseureinrichtungen, Appara
ten betreibt, wird heute am 12. März 1930, nachmittags
%2 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter:
Rechtsanwalt Dr. Portius in Dresden, Seestraße 6. Anmel
dung der Forderungen 'unter Angabe des Betrages in Reichs
währung und Grundes, sowie eines beanspruchten Vorrechtes
und der bis zum Tage der Konkurseröffnung ausgerechneten
Zinsen) mit rechtsgültiger Firmenzeichnung beim Unterzeichne
ten Amtsgerichte bis zum 10. April 1930. Termin zur Be
schlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters und
eines Gläubigerausschusses, ferner nach § 132 K. 0. am 11.
April 1930, vormittags 9 Uhr, sowie Prüfung der angemeldeten
Forderungen am 2. Mai 1930, vormittags 9 Uhr, vor dem Amts
gericht Dresden, Lothringer Straße 1, I. Saal 118. Offener
Arrest (K. 0. § 118) mit Anzeigepflicht bis zum 10. April 1930.
(Zahlungen sind an den Konkursverwalter zu leisten, sowie
Ansprüche auf abgesonderte Befriedigung und Aussonderung
sind bei diesem geltend zu machen.) Bevollmächtigte müssen
mit de: Anmeldung Konkursvollmacht einreichen. Die der
Forderung zugrunde liegenden Schuldtitel, Wechsel und son
stigen Urkunden sind bei der Anmeldung mit einzureichen.
Amtsgericht Dresden, Abt. II.