Nr. 21
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Serie 195
346 Das Plakat. 1.—12. Jahrg 80
35*0 Propyläen-Kunstgeschichte, 20 B-d. . . . . . . .. . . 330
353 Racinet, Das polychroms Ornament 70
368 Schiller, Sämtliche Werke . 60
373 Der«,, Die Räuber, Wien 1819—1820 550
389 Shakespeare, Works, Inselverlag 100
396 Slevogt. — Goethe, Faust. Zweiter Teil 275
399. Der«., Randzeichngn. zu Mozart Zauberflöte - . . . . 265
434 Venuswagen, Der, Band 1—-9 110
444 Virgil, Le® Eclogues, Weimar. 1926 410
445 Der«., Die Eclogen, Weimar. 1926 ......... 345
457 Wieland, Sämtliche Werke, Göschen 1794 120
464 Zeitschrift für klinische Medizin, Rd. ; 58*i-69, 71—114,
1 Ges.-Reg. 1—100 180
BILDER,
(Italienische Kunst in Berlin.) Aus Berlin wird berich
tet: Das Bild »Die Tochter Jorios« von Paolo Francesco Mi
ch e t t i, das die National-Galerie in Berlin für die Michetti-
Gedächtnisausstellung der »Biennale« in Venedig geliehen hat,
bleibt in Italien. Der italienische Staat verhandelte darüber
schon seit längerer Zeit, und kürzlich ist ein Uebereinkommen
erzielt worden, nach dem Italien für das Gemälde, das 1906
der- National-Galerie von einem Kunstfreund geschenkt wor
den war, 30.000 Mark zur Verfügung stellte, von denen jedoch
20.000 Mark zum Ankauf moderner italienischer Kunst verwen
det werden mußten. Geheimrat J ü e t i hat auch schon s e c h -
zehn Bilder für die moderne Abteilung der National-Galerie
erworben, eine weibliche Halbfigur von Amadeo Madigli-
ani, der 1920 in Paris gestorben ist, ferner Bilder von de
Chirico, Carra, .Severini und anderen. Die restlichen
10.000 Mark fallen dem Erwerbungsfonds der National-
Galerie zu,
(Hatte Jan van Eyck einen Bruder?) Aus Brüssel wird
berichtet: Der Kunstsachverständige Renders will einwand
frei den Beweis erbracht haben, daß der große Hämische Maler
Jan van Eyck nicht, wie man bisher angenommen hat, einen
Bruder namens Hubert hatte. Bekanntlich gilt der berühmte
Genter Altar als das gemeinsame Werk Jan und Hubert van
Eycks. Aus Berlin ist der Direktor des Kaiser-Friedrich-Mu-
seums. Max Friedländer sofort nach Brügge gefahren, wo
Renders wohnt, um sich eingehend über dessen Forschungen
zu informieren. — Vorläufig ist den »Fo/schüngsergebniesen«
Renders gegenüber große Skepsis am Platze,
NUMISMATIK
(Münzenfund im Burgenland.) Aus Eisenstadt wird uns
berichtet: Der Zimmermeister Gut deutsch in Parndorf, der
sich eitrigst für die Vorzeit seiner Heimat interessiert, über
brachte dieser Tage neuerdings dem Landesmuseum einige in
teressante Fundstücke, darunter eine größere Anzahl römischer
Münzen der Kaiserzeit von Marc Aurei angefangen bis zu
Kaiser Valentinian II.
PHILATELIE.
(Fälschungen, die an den Postschaltern verkauft werden.)
A.us Warschau wird uns geschrieben: Unsere Post Verwal
tung wurde kürzlich auf verdächtig aussehende polnische
25-Groschen-Marken aufmerksam gemacht, die sich
bei näherer Prüfung denn auch als Fälschungen erwiesen.
Die Erhebungen ergaben, daß die Fälscher sehr gut organisiert
waren und es sogar zuwege gebracht hatten, daß .die Falsifi
kate an den Post Schaltern als echt verkauit wurden.*.
Der den Fiskus treffende Schaden konnte bisher nicht ermit
telt werden, ist aber jedenfalls sehr bedeutend. Die Herstel-
lungszentrale der Fälschungen konnte nicht aufgedeckt werden,
doch wird nach den Untersuchungsergebnissen vermutet, daß
sie sich im Auslande befindet. Im Zusammenhang mit dieser
Affäre sind fünfzehn Personen verhaftet worden.
VERSCHIEDENES
(Roland F. Knoedler f.) In Paris ist der Senior des
amerikanischen Kunsthandels, Roland F. Knoedler, im Al
ter von 76 Jahren gestorben. Als Erbe eines Welthauses, das
1846 als New-Yorker Zweigstelle von Goupil au® Paris ge
gründet wurde, hat Knoiedler ein Hauptverdienst an der bei
spiellosen Bereicherung des amerikanischen Kunstbesitzes in
den letzten Jahrzehnten gehabt.
(Der Streit um die gotische Ritterrüstung von Burg Kreu
zenstein.) Wie von uns seinerzeit gemeldet wurde, ist der Be
sitzer der Burg Kreuzenstein, Graf Johan W i 1 c z e k, dazu
verurteilt worden, eine gotische Ritterrüstung, die er der Kunst-
firma K a h 1 e r t & Sohn in Berlin um 105,200 Schilling ver
kauft hatte, da deren Echtheit in Frage stand, zurückzunehmen.
Wilczek ergriff gegen das Urteil die Berufung. Vor der Ver
handlung kam ein gütlicher Vergleich zustande, wonach Wil
czek die Ritterrüstung zurücknahm, für das Geld aber der
Firma Kahlert verschiedene andere Rüstungs- und Kunstgegen
stände gab.
VOM KUNSTMARKT.
(Gemälde alter Meister,) Äm 22. November findet in Rud.
Lepkes Kunst-Auktionshaus in Berlin eine Versteigerung
von Gemälden alter Meister statt. Die Bilder ent
stammen mehreren Sammlungen, deren Typus in ihren Be
ständen deutlich erkennbar ist. Die eine enthält holländische
lind niederländische Gemälde, darunter hervorragend schöne
Porträts von Moreelse, Ravesteyn, dem seltenen Jaques de
Rousseaux u. a., ferner eine schöne Marine von W, van de
Velde, ein interessantes Bild von Härmen Hals, weiter Werke
von Jan Steen, Adr. v. Ostade, Berghem, Weenix und vortreff
liche Stilleben. Auch an seltenen Bildern fehlt es nicht. Es
sei ein ausgezeichnete« Gemälde .von dem Schweizer Jean
Proudhomme »Die Baumfäller« (ein elegantes Rokokobild)
aus dem Jahre 1781. und das dem H o g a r t h nahestehende
Gemälde mit dem in die damalige Gegenwart übersetzten
»Verrat des Simson«, das überreich an «atyrischen Anspielun
gen auf die englische Gesellschaft ist, besonders aufmerksam
gemacht. Auch ein gutes Bildnis des Großen Kurfürsten von
Terwesten wäre besonders zu erwähnen. — Italienische Bilder,
insbesondere der interessanten späten Perioden, enthält die
andere Sammlung: Arbeiten von Strozzi, Ricci, Monti, Cam-
biaso, Carboni u. a. Eine ganze Anzahl der Bilder sind von
hohem künstlerischem Wert, obwohl die Namen dieser Mei
ster in Deutschland noch lange nicht genügend bekannt sind.
Zum Schluß der Versteigerung kommen, die nunmehr freigege
benen Gemälde aus den Beständen der Bank für Deutsche
Beamte nochmals zum Angebot, Der illustrierte Katalog (2060)
ist durch Rud. L e p k e zu beziehen.
(Auktionshaus für Alte und Neue Kunst.) Das »A u k -
tionshaus für Alte u n d N e ti e Kunst« in Wien
debütierte, wie schon gemeldet, mit einer dreitägigen Auktion,
die sich vom 13. bis 15. Oktober erstreckte. Den Zeitverhält-
nissen in kluger Weise Rechnung tragend, wagte es sich zu
nächst mit einem guten, aber relativ billigen Material hervor,
das zum größten Teile vom Markt auf genommen wurde. Her
vorheben möchten wir folgende Preise (in Schilling):
33 Zwei Schalen mit Unterlassen, Meißen, 1. H. 18. J. . . 130
38 Parfümflakon, Chelsea 120
62 Schreibkasten, Japan, Anf. 19. .1 . 65
63 Desgl 120
69 Netzuke ............ 55
83 Kazak, 350 : 149 cm 440
84 Desgl., 286 : 106 cm 230
86 Khorassan, 238 : 150 cm 150
91 Desgl., 388 : 320 cm 400
92 Täbris, 360 : 255 cm ; 750
105 Niedriger, zweitüriger Schrank, Südtirol, 17. J. ... 200
115 Zweitüriger Schrank, Polen, 17. J 400
143 Frans Francken, Kreuzigung, 94:68 cm ..... 400
166 Art des Marko. Landschaft, 27 : 32 cm 90
216 Freundschaftsglas 10
218 Desgl 25
219 Desgl 18
221 Desgl. 20
250 1 Paar Kandelaber, Bronze 100
276 Kazak, 339 : 139 cm 270
294 Indisches Tuch, 312 cm 150
333 1 Paar Kandelaber, Silber, 1920 g 220
357 Johann En der, Dame mit Lockenfrisur, 23 : 19 cm . 50
361 .J. Peter, Zwei"Vögel, 25 : 32 cm . . . ; 45
364 P o 1 e d n e. Eingätiig in- die Theaterausstellung, 34 : 48 90
385 Piatteli v. J. B. Cecchi, Erzherzog Peter Leop., 54 : 69 65
403 Taylor zugeschr,, Dünenlandschaftg 14 : 18 cm -. . • . . 40
481 Kommode, Oesterr., um 1800 125
484 Desgl. .. r ■ • . ■ ■ • ■ ...... . 120
488 Eckvitrine, Stil der Barockzeit 100
490 6 Sessel, Stil des 18. J. . . .100
497 Kommode, Stil der Barockzeit 90
503 Truhe . . . .* . . . . . , . ■*. .'. .. . . 110
505 Kleines Bullet, Renaissance 100
532 Zinnkanne, um 1600 . . . . . . . 150
(Kunstsammlung und Wohnungseinrichtung Heinsheimer.)
Bei der Versteigerung der Kunstsammlung und der Wohnungs
einrichtung des verstorbenen Großindustriellen H eins hei-
m e r durch das Dorotheum in Wien (siehe Nr, 20 der