Nr. 12/13
INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
Seite 101
ständige Serie der 30 Zeichnungen Moreaus zu
,,La Pucelle“ von (Voltaire, 149,000 Frs. für eine
von Eisen illustrierte Ausgabe der „Erzählungen
und Novellen“ Lafontaines mit dem Wappen
der Marquise von Pompadour, das schönste
Exemplar dieses berühmten Buches, 140.000 Frs. für
eine Sammlung der Illustrationen von Moreau-
le-Jeune und Le Barbier zu Werken Rous
seau«, 111.000 Frs. für das einzige Exemplar der
„Liaisons dangerettses 4 ’ von Choderlos de Laclos
mit 15 Zeichnungen von Monnet, Mlle. Gerard
und Fragonard-Fils, 110.000 Frs. für die
„A.mours du Chevalier de Faublas“ von Louvet de
Couvray mit Zeichnungen von Queverdo und
Mari-liier und 105.000 Frs. für die 44 Zeichnungen
von G r a v e 1 o t zu Werken V o 11 a i r e s.
Auch einige andere, nicht weniger bedeutsame
Preise müssen hier genannt werden; 82.000 Frs. für
die Luxus-Ausgabe der Idyllen und Romanzen von
B e r q u i n mit den 32 Zeichnungen von Marli-
1 i e r, 81.000 Frs. für eine von Bozerian gebun
dene Ausgabe des Neuen Testamentes mit den 108
Zeichnungen von Moreau-le-Jeune, 78.100
Francs für 27 Zeichnungen von M a r i 11 i e r zu
Werken von Ro’usseau, 76.000 Frs. für die
„Briefe an Emilie über die Mythologie“ von C. A,
Demoustier mit den Zeichnungen von Mo
reau und Le Barbier und 75.000 Frs, für dje
„Baisers 4 ’ von D o r a t.
Schweizer Schützentaler.
Das Festkomitee des Eidgenössischen Schützen
festes in Fr ei bürg gibt anläßlich des Festes
Schützentaler im Tauschwerte von 100 und
5 Fr. heraus. Der Tauschwert ist so zu verstehen,
daß die beiden Festmünzen bis zum 31, August 1934
den Kurswert von 100, bzw. 5 Fr. haben und: späte
stens am 31. August gegen gewöhnliche Währung
ausgetauscht sein müssen, d. h. nach diesem Datum
den Kurswert verlieren. -Die 2000 Stück betragende
Auflage der goldenen Schützentaler oder Grenadiers
d'or wurde bei der Ausschreibung der Subskription
weit überzeichnet. Nicht zur Subskription gelangten
die 40.000 silbernen Schützentaler, die während des
Eidgenössischen Schützenfestes in Freiburg in Um
lauf gesetzt werden. Die goldenen gelängten in die
sen Tagen zum Versand an die Subskribenten.
Das Exemplar des Silbergrenadiers —
beide Münzen tragen dasselbe Bild — zeigt einen
Freiburger Grenadier in der Uniform der kantonalen
Miliz um 1810 herum, mit Zweispilz und auf der
Brust gekreuztem Bandelier. Die Größe der Münze
stimmt mit derjenigen eines gewöhnlichen Fünf
frankenstückes überein, ebenfalls die über den Roll
rand laufende Inschrift. Die Vorderseite mit dem
aufrechtstehenden Grenadier in der Mitte trägt in
kräftigen lateinischen Versalien die Umschrift;
„TIR FEDERAL FRIBOURG 1934.“ Die Rückseite
zeigt das Freiburger Wappen in einem Lorbeerkranz
und von einer Krone überhöht. Die diskret gehaltene
Beschriftung lautet; „Bon de 5 Fr„ remboursable
avant le 31 aoüt 1934‘‘; unterhalb des Wappens wird
die Wertangabe zur Verdeutlichung wiederholt. Der
Taler trägt das Zeichen der Eidgenössischen Münz
stätte in Bern, ein B; Vorder- und Rückseite sind
von einem zierlichen Blätterkranz eingerahmt. Die
Prägung ist scharf und klar, die Planfläche, aus
welcher sich Schrift und Bild plastisch erheben, von
blankem, weißem Glanz.
V)affensammlmg
Aus Köln wird uns berichtet:
Vom 19. bis 21. Juni gelangte bei Matth. Lem-
p e r t z die weltbekannte Sammlung historischer
Waffen aus dem Besitze des Konsuls a, D. Hans C.
Leiden (Köln) unter den Hammer. Diese Verstei
gerung war ein bedeutendes Ereignis auf dem Auk
tionsmarkte der zu Ende gehenden Saison: sie hatte
nicht nur die großen Waffensammler mobil gemacht,
die teils persönlich, teils mit Aufträgen vertreten
waren, sondern auch eine Anzahl deutscher und
ausländischer Museen, Man sah den Vertreter des
Germanischen Museums in Nürnberg, des Armee
museums in München, der Museen von Lübeck,
Regensburg, Stuttgart, Kopenhagen, Budapest u. a.
Besonders bemerkt wurde der Einkäufer des ame
rikanischen Zeitungskönigs Hearst, der viele der
besten Stücke für seinen Auftraggeber sichern
konnte.
Nachstehend einige der bemerkenswertesten
Preise (in Mark):
Rüstungen, Helme, Roßstirne etc.
2 Deutsche Halbrüstung aus blankem Eisen, 2. H. 16. J. .1200
6 und 7 Italien, i(sog. Pisaner) iHalfarüstungen, Mailand,
Ende 16, J 2850
8 Maximilian-Halbrüstung, gerippt, Nürnberg, um 1530 1550
19 Italienische Sturmhaube, Mailand, 2. H. 15, J. . . . 2600
26 Schützenhaube, spanisch, 2. H, 16, J 5100
28 Maximilian-Visierhelm, deutsch, um 1530 1550
55 Großer Panzerkragen, deutsch, Mitte 16, J. .... 3000
JConsul Ceiden.
73 Gold- und silbertauschierte Roßstirne aus blankem
Eisen, wahrscheinlich Italien,, Ende 16. J 1350
>102 Deutscher Schaller, um 14:60 1750
126 Kölner iHalbharnisch aus blankem Eisen mit sehr
reicher Aetzmalerei, 157.1 11.000
216 Schwert mit silberplattierlem und emailliertem Gefäß,
iranzös,, 15. J 5000
228 Korbdegen, Korb süddeutsch, Ende 16^ J 1450
295 Großes Jägdschwert in Lederscheide, deutsch,
um 1480 ,1900
300 Korbschwert mit reich geätzter „Kalenderklinge",
Gewehre.
706 Lautenschloßkarabiner, deutsch, Ende 16. J 2300
707 Radschloßgewehr mit dem eisengeschnittenen Wappen
des Herzogs Wilhelm von Cleve, Grafen von der
Mark, genannt Der Eber der Ardennen, vlämisch,
um 1580 2200
709 Fasanenflinte (Tschinke), deutsch, 1. H. 17. J. , . . 1000
711. Kurzes Radschloßgewehr, französisch, 17. J. .... 500
714 Kleine Anquebuse, italien., 2, H. 46. J 2200
Pistolen.
754 Paar Radschloßpistolen, deutsch, 2. H. 16. J. . . . 1900
759 Radschloßpistole, Augsburg, Ende 16. J 1100
766 Radschloßpistole, französ., Anf. 17. J 1300
Streitaxt, Hammer etc.
808 Italien. Streitaxt, Mitte 16. J 420
823 Streithammer in .Sitbertausia und Vergoldung, ober
italienisch, Mitte 16. J 950
839 Armbrust mit Stahlbogen und originaler Sehne,
deutsch, 2. :H. 16. J 410
888 Pulver.horn aus vergoldeter Bronze, deutsch, 2. H.
16. J 400
948 Turnier-Satteldecke, sächsisch, 16. J 1900