Worte. Die wollen beirren; die lullen ein. Aus Dantes Zügen
allein lese man die Geschichte seines Lebens. ©0©
© Und erst am Schlüsse sehe man den Sinn all dieses „Zu=
fälligen”; den Zweck und den geheimen Gedanken; wie
Bilder reiht sich alles aneinander, reiht sich zusammen und
wird ein tiefes, sattes Zeitbild, das den Charakter: Dante
gut trägt, da es vom Leben durchdrungen ist. ©©©
© Schwer ist es, sich so zu begrenzen. ©©©
II.
© Was ist uns Dante ? ©©©
© Weshalb wollen wir uns überhaupt noch mit ihm be=
schäftigen ? © © ©
© Ist er überhaupt noch Faktor zur Kultur? ©©©
© Dante ist von allen Dichtern der Weltliteratur am we=
nigsten gekannt. ©O©
© Woher kommt dies? ©©©
© Liegt das an der Größe dieses Mannes? ©©©
© Viele, die ihn nicht kennen, packt doch ein heiliger
Schauer bei dem Namen „Dante”. Sie wissen gar nichts
von ihm; sie kennen ihn nicht. Ist es Ahnung nur ohne Ver=
ständnis? ©0©
© Wer nichts von ihm weiß, hat doch das Gefühl: viel
wird er mir bedeuten! So spart er ihn sich auf, absichtlich.
Bis seine Zeit kommt. Er will ihn nicht lesen; er hat kein
Bedürfnis zu ihm. Bis er ein Ereignis wird; zwingend; not=
wendig für die eigene Entwicklung. Das ist der Zeitpunkt,
wo man mit allen Fibern nach ihm greift. Wo man sich an
ihm messen muß. Nicht an ihm vorbei kann. Da stellt er
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