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Internationale Sammler-Zeitu »K- 
Nr. 5 
man von direkter Anlehnung oder doch einem Nach 
empfinden sprechen kann.- ,, .. 
Den Schwerpunkt der Sammlung Dasch bildet die 
Meißener und Wiener Plastik, deren Haupt 
meister sich in einer größeren Reihe von Figuren naeh- 
w eisen lassen. So zum Beispiel geht auf K a e n d 1 c r 
zurück der große weiße Kandelaber aus dem S u 1- 
kowski-Service (der leider nicht gut erhalten ist), 
die prachtvoll deko- 
korierte Handkuß 
gruppe, die zwei 
sitzenden Korbfigu 
ren, das sich küs 
sende Liebespaar, 
die Fruchtschale aus 
dem Vitzthum-Ser 
vice, die große 
weiße Figur des 
Franziskus Xave- 
rius, für das Schloß 
Rosenburg eigens 
modelliert, und die 
fünf kleineren mit 
Bemalung (darunter 
eine betende Nonne 
von eindrucksvoller 
Innigkeit) sowie die 
Oelkanne von einer 
Salatmenage des 
Grafen Brühl (Chi 
nese auf einem 
Hahn reitend), deren 
Dekor aber schon 
dem 19. Jahrhundert 
angehört. Auch für 
El. Meyer kann 
man eine Anzahl Fi 
guren in Anspruch 
nehmen, zum Bei 
spiel _ die tanzende 
Frau und den 
großen Kronos. Die 
vier Jahreszeiten 
figuren gelten als 
sichere Eber 
lein sehe Arbeit. 
Wien ist nume 
risch kleiner, aber 
ungewöhnlich gut 
vertreten durch den 
Modelleur der Ka- 
n a p e e g r u p p e n, 
durch G r a s s i mit 
seinen reizvollen 
Gesellschaftsfiguren 
sowie mit inter 
essanten Einzelfigu- 
ren und Gruppen 
vom Zwettler Tafelaufsatz. Die piece de resistance bildet 
wohl die in Anlehnung anLiotardsSchokoladen- 
mä denen modellierte Reifrockfigur (Abbildung l), die 
von tadelloser Erhaltung und reicher, fein abgetönter Ma 
lerei, kapriziös und mit entzückender Koketterie hinge 
stellt ist! "Vom Geschirr interessieren die frühen Stücke 
ohne Marken ebensosehr wie die prunkvollen Tassen 
der Sorgenthalperiode. 
big, 1. Reifrockfigur, Wien, vor 175t 
Besondere Beachtung verdienen die ü 1 a s p o k a 1 e, 
die sich dank der trefflichen Publikation von Robert 
Schmidt leicht auf die Herkunft hin bestimmen lassen. 
Die Abteilungen: Steinzeug, Fayence, Edelmetall, 
Schmuck, Metallarbeiten, Stoffe u. s. w. enthalten durch 
wegs gutes, altes Kunstgewerbe, hervorzuheben aber 
sind bei den Waffen zwei Degen von edelster Form des 
beginnenden 17. Jahrhunderts aus dem gräflich Wald- 
steinschen Schloß 
Dux stammend, so 
wie die köstliche 
Miniatur des 
Wiener Meisters 
Hummel, die in 
ihrem zarten Duft 
wie ein Isabey an 
mutet. 
❖ * 
Fig. 1, auf die im 
vorstehenden Artikel 
schon hingewiesen ist, 
stellt eine Kammerzofe 
mit Schokoladeservice 
(Tablett und vier Tas 
sen) dar. Die Zofe 
trägt eine Schoßtaille 
mit bunten indianischen 
Blumen, gelben Auf 
schlägen und goldenen 
Borten, einen Rock 
in hellem Purpur mit 
eingravierter Bordüre 
und gelbe Schuhe. Der 
weiße Sockel ist mit 
einer bunten, plasti 
schen Blume ge 
schmückt. 
Die Figur, die der 
Wiener Porzellan- 
manufaktur entstammt, 
ist der Periode vor 
1750 zuzuweisen. Sie 
hat als Marke noch 
den eingepreßten 
weißen Bindenschild, 
während die späteren, 
nicht eingepreßten 
Marken bekanntlich 
blau sind. Die Höhe 
der Figur beträgt 15 
Zentimeter. 
Wiener Provenienz 
wie die Reifrockfigur 
ist auch Figur 2, von 
der der Katalog fol 
gende Beschreibung 
gibt: »Tasse und Un 
tertasse, zylindrische 
Form mit eckigem Henkel, Fond blaßresa, auf der Stirnseite 
in rechteckigem Rahmen mit Reliefgold farbige Ansichten vom 
Schloß Plaissance und des kaiserlichen Gartens in Laxenburg. 
Am oberen Rand Fries von Akanthuslaub und Baumwerk in 
Reliefgold auf weißem Grund. Randvergoldung. Am Boden 
bezeichnet in Schwarz: »Vue du Chateau de Plaissance et du 
Jardin Imp. ä Laxenbourg.« Wien, um 1802. Blaumarke: Binden 
schild, Malermarke: 37, das ist Josef Ri eg er von 1800 bis 
1815. Eingepreßt: »802 H. 6 cm.- 
' Vielleicht gelingt es. in einer-holländischen Bibliothek 
uas komplette W'erk zu finden, d. h., auch den ersten und 
zweiten Teil: ich besitze nur den einzelnen dritten Teil.
	        
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