Durchbruche gelangten Gothik angehören. In diese Gänge sind zwei Kapellen
eingebaut, von denen die eine, ein ehemaliges Brunnenhaus, durch ihr pracht-
volles, mit reichstem aber noch rein geometrischen Masswerk geschmücktes
Portal bemerkenswert
ist. Die zweite Kapelle
wurde von den Brüdern
Berthold und Reinhard
von Wähingen als
Begräbnisstätte errich-
tet, nun aber, wie
der ganze Kreuzgang,
restaurirt. Bei dieser
Gelegenheit entstanden
durch den Bildhauer
Erler die vierund-
zwanzig Statuen unter
den zierlichen Balda-
chinen. Um nicht zu
sehr ins Detail zu
gerathen, sei nur noch
die lebensgrosse Pieta
von Raphael Donner in
der südöstlichen Ecke
des Ganges erwähnt,
wohl eine Jugendarbeit
des Meisters, in der aber
sein Können bereits
überzeugend zum Aus-
druck gelangt.
In einem anstos-
senden Raume Rechtes Seitenschiß der Kirche mit der l. Kreuzwegstation von Peyfuss
gegenwärtig alte Stein-
sculpturen, Modelle, Gitter und Ähnliches aufbewahrt. Besondere Erwähnung
verdienen eine thronende Madonna vom Ende des XIV. Jahrhunderts, eine
stehende, überlebensgross, vom Anfange des XV. Jahrhunderts, sowie
Säulen und Capitäle vom Anfange des XII. Jahrhunderts.
Durch einige Nebenräumlichkeiten gelangt man in das ehemalige
Refectorium, das von aussen noch seinen gothischen Ursprung verräth,
wogegen das Innere im Jahre x725 umgestaltet und durch Ferdinand
Oxenbauer in Wien mit reichen Stuccaturen versehen wurde. Hier ist
gegenwärtig eine Mineraliensammlung aufgestellt, welche uns hier insoferne
interessirt, als sich darunter eine Serie von antiken Marrnorproben findet,
welche sich der Chorherr, Stiftsdechant von St. Dorothea in Wien, Franz
Dittel von Dittenberg, im Jahre 1759 um 70 fl. 48 kr. aus Rom verschaffte.