Winslow Homer, Der Sturm, Kollektion John Harsen Rhoades (nach einer von l-larper Brothers überlassenen
photographischen Aufnahme)
nennen. Die Werke des ersteren habe ich schon früher gewürdigt, und ihre
Eigenart, die atmosphärischen Wirkungen durch Trockenlasuren wieder-
zugeben, charakterisiert. Williams tritt neuerdings in den Vordergrund
amerikanischen Kunstschaffens. Sowohl seine Landschaften, welche in
heroischem Stil mit kraftvoller Technik die wilden Partien der amerikani-
schen Natur darstellen, als auch seine mythologischen Bilder, in denen er
fern aller Konvention Gestalten von ausdrucksvoller Eigenart mit meister-
haftem Pinsel schafft, drängen sich mächtig in die Reihe vornehmsten ameri-
kanischen Künstlertums.
Dewings sich im Nebel auflösende Frauengestalten, Ryders phantastische
Bilder legen weiteres Zeugnis für Amerikas Moderne ab. Benjamin B. Fitz,
dessen „ReHektion" uns auf das heftigste bedauern läßt, daß dieser Künstler
schon im Jahre 1891 im Alter von 36 Jahren gestorben ist, zeigt, was von
ihm noch für die neue amerikanische Kunst zu erwarten gewesen wäre. Da
er so jung starb, gehören seine Bilder zu den Seltenheiten und sind vielen
unbekannt. Zum Besten und amerikanischesten was die hiesige Landschaft
leistet, gehörten in der Ausstellung wieder, wie überall, wo er seine Gemälde
hinsendet, J. Francis Murphys Bilder, zarte Gebilde, die leider aller Repro-
duktion spotten und die morgendliche Duftstimmungen mit wunderbarer
Treue und Empfindung wiedergeben. Unter den Jungen, die würdig gefunden
wurden, sich an dieser „Eliteausstellung" zu beteiligen, ist auch noch
Frederick W. Kost zu nennen, ebenso William Sartain, der zwar nicht
seinem Alter nach zu der jüngsten Künstlergeneration zählt, wohl aber