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Oxt iwirt in} I 74.1 w. um, 1555-13 1.352
Josef Engelhart, Kinderbildnis, Rölelzeicbnung
zeit, in Steiermark ausreichend vertreten finden, um noch der Sammlung
würdig eingereiht werden zu können. Ist es doch gerade die Zeit, in der die
hervorragende und populäre Persönlichkeit des Erzherzogs Johann in Steier-
mark eine Hauptrolle spielte und den Mittelpunkt regen geistigen Lebens
und Ansporn wirtschaftlichen Aufschwungs bildete; sie würde in gewissem
Sinne als die bürgerliche Fortbildung des höfischen Empirecharakters ebenso
lokale Nuancen aufweisen können, wie etwa die Bauernstuben der Renais-
sance, die gegenüber der getäfelten Prunkstube der Schlösser den weitaus
intimeren und wärmeren Typus darstellen.
Wir können diese letztere Tatsache in unseren Abbildungen verfolgen.
In dem Prunksaal von 1563 aus Schloß Radmannsdorf in Weiz, der die statt-
liche Größe von 8'83}(8'o5 Meter besitzt, ist wohl der schmuckfreudige
Charakter der Zeit, aber weniger eine lokale Färbung wahrzunehmen; gerade
in diesem Raum fand man ja die Namen der eingewanderten Werkmeister
eingetragen.
Hingegen weisen die gleichzeitigen Stuben der Bürger und Bauern in
ihrer typischen Anlage, klugen und geschmackvollen Raumausnützung die
Herkunft aus den Gebirgsgegenden deutlich auf. Trotz der stattlichen Größe
der Abmessungen, die Breiten und Längen liegen hier zwischen fünf und
sieben Metern, ist jeder Streifen der meist mit Zirbenholz ausgetäfelten
Wandflächen einem Gebrauchszweck dienstbar gemacht. Wenn nicht die
reichen Portale und manches Möbeldetail an Außenarchitektur gemahnen
würden, wäre die ruhige einheitliche Formengebung ganz selbständig zu
nennen.
Die intime Raumwirkung ist hauptsächlich der geringen Höhe von
weniger als drei Metern und dem überall durchgehenden I-Iolzwerk zu ver-