wundervolle Bronzestatuette, die hier zum ersten
Male abgebildet erscheint, gelangte gleich so vielen
wichtigen Stücken, die nur durch eifrige Durch-
forschung aller Landesteile der Steiermark aus un-
beachtetem Versteck, von verstaubten Dachböden
herabgeholt und unserem Kulturhistorischen und
Kunstgewerbemuseum zugeführt werden konnten,
in unseren Besitz, ohne daß es möglich wäre, ihre
Provenienz weiter verfolgen zu können. Wenn
nun auch ihre Herkunft in völliges Dunkel gehüllt
ist, so spricht das Werk selbst eine sehr eindring-
liche Sprache: Der frische Geist jener interessanten Zeit des Übergangs der
Gotik in die Renaissance weht uns daraus wie ein erfrischender Frühlings-
hauch entgegen und der Stempel beider Kunstrichtungen ist ihm aufgeprägt.
Es liegt wohl nahe, unsere Figur den besten deutschen Bronzen des
beginnenden XVI. Jahrhunderts beizuzählen und jenem Künstlerkreise zuzu-
weisen, aus welchem die Bronzestatuen des Grabmals Kaiser Maximilians I.
in der I-Iofkirche zu Innsbruck hervorgegangen sind. Ich stehe nicht an,
unseren Kämpfer dem bedeutendsten unter diesen Künstlern, dem Nürnberger
Meister Peter Vischer zuzuschreiben.
Die Figur ist mit dem 3 Zentimeter hohen Sockel 53 Zentimeter hoch,
ihre frühere braune (künstliche) Patina ist zumeist abgerieben, wodurch
eine natürliche Patinabildung Platz greifen konnte. Die lockere Behandlung
der Haare läßt er-
kennen, daß un-
sere Bronze aus
einer Lehmform
nach einemWachs-
modell, das aus
der Form ausge-
schmolzen wurde, ,
gegossen worden I 1
ist. Auf achtecki-
gern Sockel steht
der Kämpfer mit
vorgesetztem rech-
ten Bein und holt g
mit der emporge- ' _ r
hobenen Rechten
zum Schlage mit Aus „Der Mahler und Baumeister Perspectiv. . ." von Andrea Pozzo
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