Teller mit buntem Reliefrand. Wintherthurer
Fsyence um xGoo. Irn Besitz des Verfassers
Fayencen, deren Anfänge sich bereits
in den letzten Dezennien des XVLJahr-
hunderts äußern und deren größte Ge-
werbskraft in der Mitte des folgenden
Jahrhunderts liegt. Der holländische
Einfluß setzte in Deutschland mit un-
widerstehlicher Kraft ein. Wir werden
sehen, wie ihm auch Gmunden,
welches zu Beginn seiner Industrie
den aus Italien über Tirol und Steier-
mark hergebrachten Formen und der
Malweise italienischer Majoliken hul-
digte, folgen mußte. Gmunden wurde
die letzte Etappe des holländischen
Einflusses im Südosten Europas; zu-
gleich lag es aber auch in jenem
Grenzgebiet, wo die italienische Majo-
lika dank des lebhaften Handelsver-
kehrs und des geistigen Austausches noch ihre Einwirkung übte. Trotz aller
dieser so günstigen Lebensbedingungen behielt sie immer nur handwerklichen
Charakter, blieb stets Bauernindustrie und konnte sich nie zur Kunstkeramik
emporschwingen.
Historische Nachweise für die Zeit des Beginns der Gmundener Fayencen
fehlen nahezu gänzlich. Wiederholt wird im Traunkreis im XVI. und XVlI.
Jahrhundert von Majolikamachern
und Majolikahändlem gesprochen.
Sie waren nicht selten beides zu- 1
gleich und hausierten mit ihrer Ware
wie beispielsweise in St. Florian ein
gewisser Walsch, immerhin ein zu-
gereister, aber auch das Handwerk
in St. Florian ausübender Südtiroler.
Italienische Bezeichnungen Finden
sich häufig. So verzeichnet Kirch-
dorf im Kremstal 1580 einen Georg
Aichhorn als „Vassator", mithin als
Töpfer zum ausdrücklichen Unter-
schied zu seinem Sohne Hans Aich-
horn, der Ofen- und Krughafner
war. Der Zeitpunkt für das Ein-
setzen der Fayencemalerei auf
weißem Grund in italienischer Art
ist für unsere Länder ebensowenig
festzustellen wie der Weg, den sie
Schüssel mit der Figur eines Trommlers. Gmunden,
bezeichnet 1639. Museum in Ischl