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Volltext: Monatszeitschrift XI (1908 / Heft 1)

der Regel erst die Montierung der rohen Ware erfolgte, arbeiteten die Messer- 
schmiede der Stadt Steyr. - Bogen und Armbrust sind die Fernwaffen des 
Jägers. Von ersterem besitzt Kreuzenstein ein italienisches Exemplar aus dem 
XIV. und mehrere deutsche aus dem folgenden Jahrhundert. Die historische 
und technische Entwicklung der Armbrust wird uns durch zahlreiche Beispiele 
erläutert. Sie war die Königin aller Jagdwaffen und nur schwer durch die 
gezogene Büchse, welche bei den Kriegsvölkern rasch Aufnahme gefunden hat, 
zu verdrängen. Bekannt ist, daß Kaiser Max, der mit der „hurnein Armbrust" 
in die Lehre gegangen war, dieser Waffe für seine Lieblingsneigung treu 
blieb. Er war ja in ihrer Handhabung Meister und das Luntenschloß der 
 
Schwere Armbrust rnit Bogen aus Tiersehnen und mit Birkenrinde bezogen, 1440 bis 1500 
Feuergewehre erschien ihm zu unverläßlich. Allerdings haben die Wiener 
Bogner, mit Freude und Stolz auf die Meisterschaft ihres kaiserlichen Herrn 
blickend, versucht, ihre Ware möglichst zu vervollkommnen und Armbrüste 
mit geschlossenen Rohren belegt, durch die man Bleikugeln auf 200 Schritte 
Entfernung mit großer Sicherheit schießen konnte. Aber weder die gezogene 
Büchse, angeblich eine Erfindung des Wieners Kaspar Zöllner, 1498 zuerst 
in Leipzig in Gebrauch genommen, später mit Luntenschloß versehen, noch 
das 1517 zu Nürnberg erfundene Radschloß oder die deutsche Büchse 
konnten einen Ersatz für die Armbrust bieten. Sie blieb lange noch Jagd- 
waffe, ja bis ins ausgehende XVIII. Jahrhundert Waffe der Schützengesell- 
schaften. Die schönste Ausstattung wurde ihr im XVI. jahrhundert zu teil. 
Nachdem an Stelle des I-Iombogens der Bogen aus Eisen und Stahl getreten
	        
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