modelliert, wie sie ganz ähnlich in der Art, wenn auch nicht in der Aus-
führung, in Zypern ausgegraben wurden. Die Krieger sind meist mit I-Ielmen in
den verschiedensten Formen dargestellt (Abb. I7). Wir können Helme aus
Leder oder die lederne Hirnkappe mit horizontal verlaufenden Bronzebändern
versteift oder ganz aus Bronzeplatten zusammengenietet erkennen. Sogar
Vogelschwingen sind in Bronze nachgebildet. Da Kupfer erst im VI. Jahr-
hundert nach Christi in Japan gefunden wurde, so müssen wir eine ziemlich
bedeutende Einfuhr von Kupfer, wahrscheinlich in Bandform oder in Glocken-
form, wie es zahlreich beim Pflügen in der Erde gefunden wurde, annehmen.
Ferner sind die eigenartigen Tongefäße (Abb. I8), die in großer Anzahl
ausgegraben sind, sehr charakteristisch. Im Gegensatz zu den steinzeit-
liehen, prämykenischen Ainosgefäßen sind die runden Formen an Stelle
des geraden Bodens sowie der hohe Fuß bevorzugt. Ganz besonders merk-
würdig sind die Gefäße mit mehreren Ausgüssen und die mit aufgesetzten
kleinen Tier- und Menscheniiguren (h).
Die Ornamentik aus einfachsten Linien und Strichen, wie sie mit dem
Fingernagel oder wellenförmig mit dem mehrzinkigen Kamm oder Muschel-
rand eingraviert sind, steht hinter der reicheren Spiralenornamentik der Ainos
zurück.
Die ältesten Gefäße sind wie die steinzeitlichen mit der Hand geformt,
während die späteren Arbeiten aus den Steingräbem unter koreanischem
Einfiuß meist die Bearbeitung mit der Töpferscheibe erkennen lassen.
Wenn wir Umschau halten, wo in der Welt ähnliche Gefäße gefunden
sind, so müssen wir bis nach Zypern gehen. Dort waren etwa in der Zeit
vom VIII. bis V. Jahrhundert vor Christi ganz ähnliche Ausführungsarten in
Mode. Wenn auch nur auf einer Insel, wie Zypern, Arbeiten aus dieser Zeit
ausgegraben sind, so dürften doch ähnliche Formen im weiten Kulturkreis der
damaligen Welt allgemein in Anwendung gewesen sein, so finden sich zum
Beispiel Urnen mit aufgesetzten Figuren im V. Jahrhundert vor Christi in
Etrurien. Weihgeschenke in Gestalt von Tieren und Menschen waren all-
gemein üblich, aber die Verbindung mit der Urne für Kultzwecke ist eigenartig
und hört in Zypern etwa im V. Jahrhundert auf.
In Etrurien sehen wir noch im V. Jahrhundert vor Christi an Helmen die
Erinnerung an die einst wagrechten Bronzebänder durch ein Reliefornament
angedeutet und auf der Trajan-Säule finden wir ähnliche Bänder auf hohen
Mützen von Barbarenvölkern abgebildet. In Etrurien wurde auch das kurze,
zweischneidige Schwert mit dem übergelappten Griff, der große Bogen und
die Stechlanze getragen.
Somit erkennen wir, daß alle Eigentümlichkeiten dieser malaiischen Ein-
wanderer dem Kulturkreis entsprechen, der um die Zeit des VI. Jahrhunderts
am Mittelländischen Meere von Assyrien bis Italien herrschte. Es war die
Kultur am Ägäischen Meere, welche ich nach dem zufälligen Hauptfundort
die zyprische Kultur nenne.
Die Glasperlen und Glasröhren sowie die Verwendung von Arm- und