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Weitere strebt. Und Kempfs geschmackvoll ausgefuhrtes Ehrendiplom für den Fürsten
Liechtenstein macht der Wahl der Genossenschaft alle Ehre.
SEZESSION. Die XXXV. Ausstellung der Vereinigung hat einen bedeutenden Zug
durch Iwan Mestrovic, den jungen dalmatinischen Bildhauer, der darin sechzig Werke
aus letzter Zeit vereinigen konnte. Eine solche künstlerische Kraftäußerung ist selten.
Mestrovic tritt bereits mit einem Fuße in die Reihe unserer starken Stilisten Metzner und
Lederer. Er war die letzten zwei Jahre in Paris, wo Rodin sich seiner annahm. Er spürte
offenbar Natur in ihm. Der ehemalige Wildling ist heute ein Kulturmensch mit höchsten
Zielen. Ihn treibt es vonjeher ins Mächtige, Monumentale und dabei hat er den spezifischen
Stoffsinn, die Passion der Hand, im Material zu arbeiten, aus dessen Natur ihm Form
erblüht.Selbstverständlich ist er durch Rodins
malerische Plastik hindurchgegangen. Die
Enormitäten und Abnormitäten seiner „Hel-
den", „Heroen", „HeldenmütteW, der bloßen
Köpfe wie der leidenschaftlich bewegten
Rümpfe, deren Anatomie ins Phantastische
auswuchert, kommen aus dieser Sphäre der
dämonisch besessenen Form. Es sind pla-
stische Abenteuer, romantische Übermöglich-
keiten, in denen eine Kraftnatur sich austurnt.
Dabei hat er die Form im kleinen Finger, so
daß diese Gebilde doch ein organisches Etwas
behalten und keineswegs willkürliche Schnör-
kel werden. Ohne Zweifel ist aber dies bei
ihm nur Übergangsstadium. Bereits hält er bei
den Griechen, und zwar bei den Parthenon-
Skulpturen, im Relief wie in der Rundhgur.
Von Gärung zu Klärung geht sein Weg. An-
regungen lassen sich deutlich nachweisen.
Aber ein Nachahmer wird er nicht, alles
nimmt bei ihm eine Art neuer Urform an, die
sich dem herben, modernen Stilismus an-
schließt. Er macht sich keine abstrakte Welt,
wie Metzner oder Minne, bei denen die Idee
der Erscheinung oft den Sieg über die Er-
scheinung der Idee davonträgt, dazu ist er
zu sehr Naturkind, slawischer Schollensohn.
Aber auch seine großen glatten Flächen,
mächtigen Kurven und heftig gewollten Stel-
lungen oder Bewegungen haben etwas Ab-
straktes, weil Abstrahiertes, das Element des
Zufälligen scheint ausgeschaltet. Ein Pracht-
exemplar dieserArt ist ein kolossaler sitzender
Frauenakt mit übergeschlagenem Bein, der
vorigen Sommer schon in München Aufmerk-
samkeit erregt hat. „Die Erinnerung" nennt
er das und es gehört zu einer Anzahl großer
Plastiken („Die Witwen", „Mutter und Kind"),
die er sich in einen Campo Santo gefal-
lener Helden hineißdenkt- zu diesem gehört Geschnittenes fatimidisches Glas, X. jahrhunden, in
denn auch seine Allee von zwölf kolossalen deutscher Bronzemomieiung
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