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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 4)

Bronzestatuette des heiligen 
Lukas (Hofmuseum in Wien) 
Bachofen von Echt, Ministerialrat Baron Koller, das Stabili- 
mento Johnson in Mailand, die Prägeanstalt Schneider in 
Wien, Bildhauer Beck in Budapest, Major Fink, Altbiirger- 
meister Richter in Retz. 
In der SAMMLUNG VON WAFFEN UND KUNST- 
INDUSTRIELLEN GEGENSTÄNDEN sind von Ankäufen 
der kunstindustriellen Sammlung zu erwähnen: eile Bronze- 
statuette des heiligen Lukas, oberitalienisehe Arbeit des XVII. 
Jahrhunderts, eine lebensgroße Bleibüste Kaiser Franz II. um 
r8oo in der Art des Franz Zauner, ein heiliger Sebastian aus 
Holz, alpenländische Schnitzarbeit des XVIII. Jahrhunderts, 
und eine Serie von zwölf schwarzen und zwölf weißen Spiel- 
steinen, anscheinend alle aus Medaillenmodellen des Augs- 
burger Medailleurs Phil. Heinrich Müller (1- 17x8), in Ahorn- 
holz gepreßt, mit Darstellungen aus den Türkenkriegen vom 
Ende des XVII. Jahrhunderts. Als Widmungen kamen an diese 
Sammlung durch Ministerialrat Baron Koller eine emaillierte 
Taschenuhr aus dem Besitze seines 1826 verstorbenen Groß- 
vaters Feldmarschalleutnants Baron Koller. Die Waffen- 
Sammlung erhielt eine Anzahl altertümlicher bosnischer 
Rüstungsstücke, die von Mulei Beg Gradasöevic von Gradacaf: 
Seiner Majestät dem Kaiser gewidmet und über Allerhöchsten 
Befehl in einer eigenen Vitrine aufgestellt worden sind. 
Bei der GEMÄLDEGALERIE steht unter den Erwer- 
bungen alter Meister ein Hauptwerk des niederländischen 
Malers Jan Scorel an erster Stelle. Es handelt sich um ein auf 
einer Wiener Versteigerung der Regensburger Schule zuge- 
schriebenes Gemälde der „Darstellung Christi im Tempel", 
- das in den Lebensbeschreibungen Karel van Manders (x6o4) 
als Werk Jan Scorels genau geschildert wird und das sowohl 
durch die glückliche Anordnung der Figuren als durch die sehr 
angenehme Farbengebung und die reiche, höchst wirksame 
Architektur, die auch baugeschichtlich von besonderem Inter- 
esse ist, zu den hervorragendsten Schöpfungen dieses Künstlers gehört. Außerdem ver- 
dienen unter den Gemälden alter Meister noch zwei flotte und farbenprächtige Skizzen des 
Kremser Schmidt besondere Erwähnung. Die Gemälde moderner Meister, die in diesem 
Jahre erworben wurden, gehören zum größten Teile der Alt-Wiener Schule an. Von Wald- 
Spielstein nach einer Medaille von P. H. Müller (Hofmuseum in Wien) 
 
müller wurden zwei 
interessante Studien- 
köpfe, Ausdruckstu- 
dien nach einem 
gähnenden Bauer 
und einem lachen- 
den Burschen, von 
dem in der Galerie 
bisher noch nicht 
vertretenen Johann 
Baptist Reiter ein 
reizvolles Sittenbild, 
von Fr. J. G. Lieder 
ein besonders feines 
männliches Bildnis,
	        
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