schwarz polierten Bimholz starke rote Stoff-
flächen und weiße Wände in seinem Musik-
zimmer gegenüber.
Stets wird ein kräftiger Farbenakkord
als Schlüssel der Farbengebung festgelegt,
durch dessen ernste oder heitere, prunk-
volle oder einfache Wirkung die Stimmung
des Raumes bestimmt erscheint.
Mit festem Zusammenschluß wird die
Wandverkleidung, die Höhe der aufgebau-
ten Möbel mit der Türhöhe in Zusammen-
hang gebracht, während die übrigbleibende,
möglichst ununterbrochene friesartige
Wandfläche in der Regel hell bleibt, wenn
darunter starke Farben auftreten oder
kräftig getont wird, wenn Weiß oder
Schwarz im Holzwerk vorherrschen.
Wie solche stramme Einheitlichkeit
auch den kleinsten Räumen Reiz verleiht,
zeigt C. Poppovits mit den beiden aller-
liebsten kleinen Restaurationslokalen für -.
den Neubau der „Tabakspfeife" (aus-
geführt von H. Irrnler). Ihre Farbigkeit
ISt dllfßh treffliche Materialbehandlung Ausstellung österreichischer Kunstgewerbe.
reizvoller I-Iolzgattungen erzielt, die durch Piälffäzzfznizoggfiäfäz?iäglätgo"
gute Stoffe und mitunter auch durch Em-
fügung wirkungsvoller Handarbeiten (in diesem Fall durch Stickereien von
Anna Cippico) und durch reizvolle kleine Bilder (von Alice Wanke und A. Basel)
unterstützt wird. Ganz intime und bis ins Kleinste gefeilte, vollendete
Innenräume, bei denen die Absicht des Entwerfenden von einem vollen
Verständnis und Können des Ausführenden begleitet wird, und wo jedes
Detail besonders gewählt und vorbereitet ist, vermitteln sehr gut die zvvin-
gende Wirkung einheitlicher moderner Innendekoration.
In solche Räume stimmt wieder nur gutes modernes Kunstgewerbe, das
von demselben Geist erfüllt ist.
Was die Vitrinen bergen, was die Tischfläche schmückt, was jenes
wohnliche, lebendige Behagen benutzter Räume geschmackvoller Menschen
in zahllosen Kleinigkeiten ausstrahlt, all das muß unter demselben Einfluß
zweckvoller Gestaltung, materialgemäßer Herstellung, bestimmter Farben-
gebung stehen, damit es dem architektonischen Rhythmus zwanglos eingefügt
werden kann. Es wird oft mit Recht bedauert, daß das praktische Leben nicht
immer die führende Einflußnahme künstlerischer Berater ermöglicht.
Es wird aber auch sicherlich nicht so oft an diese Einflußnahme appelliert,
als es wirklich möglich wäre.
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