Stoffes zu einer Zeit, die es unzulässig erscheinen ließ, die wichtigsten Samm-
lungen und einschlägigen Archive zu revidieren. Endlich durften als Illu-
strationsmaterial nicht die echten, alten Stücke benützt werden, sondern
nur solche Porzellane, die heute entstanden sind und jederzeit von der
Fabrik angefertigt werden können, und zwar aus oder nach den alten
Formen mit Bemalungen, die sich möglichst genau an die Vorbilder
anschließen. Haben somit die Abbildungen, deren Zahl 300 übersteigt,
für den Forscher nur beschränkten Wert, so bringen sie dagegen dem
sammelnden Publikum den Vorteil, leicht konstatieren zu können, welche
alten Typen heute noch erzeugt werden.
Dem Texte liegt in der Hauptsache der des 1890 erschienenen Werkes
zugrunde. Ihm schließt sich als neuer Teil die Geschichte der Fabrik während
des XIX. Jahrhunderts an. Außerdem hat Berling verschiedene nach 1890
erfolgte Forschungen auf kommerziellem, technischem und künstlerischem
Gebiete, die inzwischen erschienene Literatur, namentlich Sponsel, Brüning
und Zimmermann, sowie seine
eigenen inzwischen erworbenen
Kenntnisse verwertet. Besonders
wertvoll sind die aktenmäßig be-
legten Zuweisungen der meisten
Modelle an die einzelnen Künst-
ler, wodurch die Möglichkeit ge-
schaffen wurde, für jeden einen
bestimmten Typus zu konstruieren.
Bei dieser höchst verdienstvollen
Arbeit war für Berling die Mit-
hilfe des gegenwärtigen Vor-
standes der plastischen Abteilung
in Meißen, des Professors Hösel,
von ganz besonderem Wert.
Diesen dem Vorworte ent-
nommenen Angaben ist hinzu-
zufügen, daß nicht nur das Kapitel
über die Ausbildung der Gefäß-
formen und der figuralen Plastik
unter Kändler zahlreiche Erweite-
rungen erfahren hat, sondern daß
auch die Periode Marcolini bedeu-
tend ausführlicher als früher be-
handelt worden ist. Auch in die
Periode der Napoleonischen Kriege
und in die Periode Kühn gewinnen
Meißener Porzellan. Das „FcuerKVase, aus der Reihe der wir erst hier einen mehr als ganz
vier Elemente allgemeinen Einblick. Die neuer-