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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 12)

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Abb. xg. Epitaph der Margaretha Johanna von Sachsen, 1- 1535, in der 
Stadtkirche zu Weimar 
Anlehnung oder --- besser 
gesagt - die Anregung 
läßt den Zusammenhang 
mit Italien im allgemeinen 
erkennen, von einer di- 
rekten Benutzung italie- 
nischer Vorbilder kann 
aber keine Rede sein. 
Ihre ganze Zeichnung 
und Stilisierung weisen 
auf eine deutsche Hand, 
und eher möchte man 
glauben, daß Buchleisten 
irgendeiner deutschen 
Ofiizin, die vielfach in 
ganz verwandtem Cha- 
rakter und aus gleichem 
Geiste heraus entstanden, 
ihnen zugrunde gelegt 
waren, als daß italieni- 
sche Buchillustrationen 
als Vorlage gedient hät- 
ten. Ich denke dabei 
namentlich an Hans 
Schäufeleins Zeichnun- 
gen zu dem 1513 in 
Augsburg erschienenen 
Gebetbuch „Via felicita- 
tis", die in den Leisten 
mit dem punktierten 
Grund und ihrer klaren 
Flachreliefwirkung zur 
Übersetzung ins Metall 
unmittelbar einladen. Spricht aus den Sockelreliefs immerhin noch etwas der 
Geist Italiens und der Antike, so lassen die vier Nischeniiguren kaum einen 
Zweifel über ihre deutsche Herkunft. Es sind grobknochige nackte Gestalten, 
wie dem derben Holzschnitt eines „Männer- oder Frauenbades" entlaufen. 
Daran erinnert auch der Blattwedel, womit der eine seine Scham bedeckt, 
„der quast" oder „der kost" das unentbehrlichste Gerät der mittelalterlichen 
Badestube "' (Abb. 4). Mehr als eine ganz allgemeine Beziehung zum Wasser 
kommt diesen Figuren sicherlich nicht zu. Man könnte höchstens bei dem 
einen Mann mit dem Krug, der mit erhobener Linken den Blick aufwärts. 
I? A. Martin, Deutsches Badewesen in vergangenen Tagen, 1906, S. x63, und I-löller, Wald- und Baum- 
kuk, 1894, S. x37.
	        
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